Algen geben Aufschluss über 600 Millionen Jahre Evolution der Pflanzen
Proben der Alge Mesotaenium endlicherianum, die seit über 25 Jahren in der Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen (SAG) sicher aufbewahrt werden. Dieses Bild zeigt den einzigartigen Versuchsaufbau dort, der es den Forschenden ermöglichte, Mesotaenium endlicherianum einem kontinuierlichen Bereich unterschiedlicher Lichtintensitäten und Temperaturen auszusetzen. Foto: Janine Fürst-Jansen
Die erstaunliche Vielfalt pflanzlicher Lebewesen geht auf ein Ereignis zurück, das in der Erdgeschichte einmalig ist: der Landgang der Pflanzen. Damals entwickelte sich eine Gruppe aquatischer Algen zu den ersten Pflanzen, die weltweit Land als neuen Lebensraum eroberten. Nachkommen dieser Algen werden noch heute im Labor untersucht, um die Evolution zu enträtseln. Nun hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Jan de Vries von der Universität Göttingen für die einzellige Alge Mesotaenium endlicherianum, ein Vertreter der engsten Verwandten der Landpflanzen, einen großen Datensatz zur Genexpression erstellt und daraus molekulare Netzwerke ermittelt. Dabei zeigten sich Gemeinsamkeiten zwischen der Alge und Landpflanzen. Das Forschungsteam hatte dazu zehn Milliarden RNA-Schnipsel untersucht und „Knotenpunkt-Gene“ ermittelt, die in verschiedenen Algen und Pflanzen zusammenarbeiten. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature Plants erschienen.
Quelle: Uni Göttingen