Alge des Jahres 2024
Pressemitteilung

Alge des Jahres 2024: Sargassum – von schädigenden Massenblüten zum nachhaltigen Rohstoff

Sargassum fluitans. Die gut sichbaren Schwimmblasen erlauben ein Treiben an der Meeresoberfläche. Foto: Miriam Philippi

Die Weltmeere beherbergen zahlreiche Algenarten, von mikroskopisch kleinen Einzellern bis hin zu meterlangen Seetangen. Zu letzteren gehört auch die freischwimmende Braunalge Sargassum (Golftang), die mit ihren Massenblüten die Oberfläche des atlantischen Ozeans von Afrika bis Amerika durchspannen kann. Dr. Mar Fernández-Méndez und Dr. Miriam Philippi vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI), erforschen die Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe dieser Massenblüten, deren Funktion als vielfältiger, artenreicher Lebensraum sowie ihr Potenzial, erdölbasierte Stoffe zu ersetzen und gleichzeitig CO2 zu binden. Die Sargassum-Arten, S. natans und S. fluitans, kommen ausschließlich als freischwimmende Algen vor, was sie zu einer Besonderheit unter den Großalgen macht. Die Algenforscher*innen der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben Sargassum deshalb zur Alge des Jahres 2024 gekürt.

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Weiteres Foto der Alge Sargassum

Sargassum-Massenblüte vor Mexiko. Foto: Nicola Schwehm

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Sargassum im Video

Dr. Mar Fernández-Méndez und Dr. Miriam Philippi vom AWI präsentieren im Video ihre Forschung zur Braunalge Sargassum. Dabei diskutieren sie nicht nur die ökologischen Probleme, die Algenblüten verursachen können, sondern auch das große Potenzial von Sargassum, als nachhaltiger Rohstoff in der Kreislaufwirtschaft eingesetzt zu werden. Das Video wurde vom AWI anlässlich der Wahl der Alge des Jahres 2024 produziert.

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Kontaktpersonen dieser Pressemitteilung

Dr. Mar Fernández-Méndez

Leiterin Helmholtz-Nachwuchsgruppe SiDe-EFFECT

Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Am Handelshafen 12, D-27570 Bremerhaven

E-Mail: mar.fernandez-mendez[at]awi.de

Telefon: +49 (471) 4831-1895

Website

Dr. Miriam Philippi

Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Am Handelshafen 12, D-27570 Bremerhaven

E-Mail: miriam.philippi[at]awi.de

Telefon: +49 (471) 4831-1643

Website

Literatur und Links

[1] Godínez-Ortega J. L., Cuatlán-Cortés J. V., López-Bautista J. M. van Tussenbroek B. I. (2021) A natural history of floating Sargassum species (Sargasso) from Mexico. Natural History and Ecology of Mexico and Central America, pages 59-94. https://doi.org/10.5772/intechopen.97230

[2] Wang M., Hu C., Barnes B. B., Mitchum G., Lapointe B., Montoya J. P. (2019) The great Atlantic Sargassum belt. Science 365: 83-87. https://doi.org/10.1126/science.aaw7912

[3] Lapointe B. E., Brewton R. A., Herren L. W., Wang M., Hu C., McGillicuddy Jr. D. J. et al. (2021) Nutrient content and stoichiometry of pelagic Sargassum reflects increasing nitrogen availability in the Atlantic Basin. Nature Communications 12: 3060. https://doi.org/10.1038/s41467-021-23135-7

[4] van Tussenbroek B. I., Arana H. A. H., Rodríguez-Martínez R. E., Espinoza-Avalos J., Canizales-Flores H. M., González-Godoy C. E. et al. (2017) Severe impacts of brown tides caused by Sargassum spp. on near-shore Caribbean seagrass communities. Marine Pollution Bulletin 122: 272-281. https://doi.org/10.1016/j.marpolbul.2017.06.057

[5] Fernández Méndez M., Schnetzer J., Smetacek V. (2023) Sequestrierung und Speicherung von Kohlenstoff im Meer durch Sargassum-Aquakulturen (Version 1. Aufl.). In: Lozán J. L., Graßl H., Kasang D., Breckle S.-W., Quante M. (Hrsg.): Warnsignal Klima: Hilft Technik gegen die Erderwärmung? Climate Engineering in der Diskussion. Hamburg, Germany: Wissenschaftliche Auswertungen in Kooperation mit GEO Magazin-Hamburg: Seiten 96-102. http://doi.org/10.25592/uhhfdm.12790

Informationen über die Sektion Phykologie

Die Mitglieder der Sektion Phykologie (www.dbg-phykologie.de) untersuchen Algen wissenschaftlich und bearbeiten ökologische, physiologische, taxonomische und molekularbiologische Fragestellungen an Mikro- und Makroalgen. Die Sektion fördert die Algenforschung und unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie ist eine der sechs Fachsektionen der Deutschen Botanischen Gesellschaft e. V. (DBG: www.deutsche-botanische-gesellschaft.de).

Alge des Jahres

Hintergrund

Seit dem Jahr 2007 wählt die Sektion Phykologie je eine Alge des Jahres (#AlgeDesJahres), die sie der Öffentlichkeit vorstellt. Algen sind die wichtigsten Sauerstoffproduzenten unserer Erde. Dazu verbrauchen sie das Treibhausgas Kohlendioxid. Allein die Gruppe der Kieselalgen (Diatomeen) ist für 25 % der weltweiten, d.h. terrestrischen und aquatischen Primärproduktion verantwortlich. Kieselalgen stellen somit jedes vierte Sauerstoffmolekül unserer Atmosphäre her. Das ist nicht verwunderlich, schließlich sind zwei Drittel der Erdoberfläche von Ozeanen und Seen bedeckt, deren lichtdurchflutete Zonen von Algen bewohnt werden. Darüber hinaus sind die Algen von großer stammesgeschichtlicher Bedeutung, denn die Wiege aller Landpflanzen und Tiere stand im Meer. Die Algenforscherinnen und -forscher möchten mit den Algenportraits auch andere für diese wichtige, faszinierende und formenreiche Organismengruppe begeistern.

Experten-Vermittlung

Unsere Sektion vermittelt Experten und Ansprechpartner aus der Algenforschung und Anwendung für Journalistinnen, Journalisten, Redakteurinnen und andere Medienvertreter. Bitte wenden Sie sich mit Ihrer Frage an unseren Schriftführer, der Sie gerne mit den Spezialistinnen und Spezialisten zusammenbringt.

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Alge des Jahres 2023
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Alge des Jahres 2023: Die landlebende Jochalge Serritaenia baut ihren eigenen Sonnenschirm

Serritaenia-Kolonien auf den Blättchen des Frauenhaarmooses, gesammelt im Oberbergischen Land. Foto: Sebastian Hess

Die feuchten Wälder des ozeanisch geprägten westlichen Deutschlands beherbergen eine reiche Algenflora. Anna Busch und Dr. Sebastian Hess von der Universität zu Köln untersuchen seit einigen Jahren schwärzliche Überzüge auf Moosen, Totholz und Baumstämmen. Diese entpuppten sich durch ihre mikroskopischen und genetischen Analysen als eine neue Mikroalgen-Gattung mit einer bis dato unbekannten und ziemlich einzigartigen Sonnenschutzstrategie. Wie die Biolog*innen herausfanden, bilden die Algen farbige Gallerthüllen, die effizient Licht und UV-Strahlung blocken und so ein Leben an Land ermöglichen. Busch und Hess, die der „Sonnenschirmalge“ auch einen wissenschaftlichen Namen verliehen haben, sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Diese kürte die Gattung Serritaenia aufgrund ihrer bemerkenswerten Fähigkeiten zur Alge des Jahres 2023.

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Weitere Fotos der Alge Serritaenia

Im Mikroskop zeigen sich die Gallerthüllen der einzelligen Serritaenia Algen und die von ihnen ungleichmäßig in der wässrigen Schutzhülle eingelagerten Farbstoffe (hier bläulich). Diese gefärbten Gallerten schirmen schädliche UV-Strahlung ab. Foto: Dr. S. Hess

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Serritaenia im Video

Mit Klick auf das Bild gelangen Sie zum Video bei YouTube.

Was Anna Busch und Dr. Sebastian Hess an der Sonnenschirmalge Serritaenia erforschen, stellen die beiden Algenforscher im Video der Universität zu Köln vor, das anlässlich der Kür der Alge des Jahres 2023 erstellt wurde. Außerdem erklären sie, was sie am landlebenden Einzeller interessiert.

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Literatur und Links

[1] De Bary A. (1858): Untersuchungen über die Familie der Conjugaten (Zygnemeen und Desmidieen). Ein Beitrag zur physiologischen und beschreibenden Botanik. Leipzig: A. Förstnersche Buchhandlung (Arthur Felix).

[2] Busch A., Hess S. (2022): A diverse group of underappreciated zygnematophytes deserves in-depth exploration. Applied Phycology: https://doi.org/10.1080/26388081.2022.2081819

[3] Busch A., Hess S. (2021): Sunscreen mucilage: a photoprotective adaptation found in terrestrial green algae (Zygnematophyceae). European Journal of Phycology. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09670262.2021.1898677

Informationen über die Sektion Phykologie

Die Mitglieder der Sektion Phykologie (www.dbg-phykologie.de) untersuchen Algen wissenschaftlich und bearbeiten ökologische, physiologische, taxonomische und molekularbiologische Fragestellungen an Mikro- und Makroalgen. Die Sektion fördert die Algenforschung und unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie ist eine der sechs Fachsektionen der Deutschen Botanischen Gesellschaft e. V. (DBG: www.deutsche-botanische-gesellschaft.de).

Alge des Jahres 2022
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Alge des Jahres 2022: Panzergeißler Stylodinium droht zu verschwinden, bevor seine kuriose Lebensweise erforscht ist

Die kugelförmige Alge Stylodinium cf. bavariense aus den ehemaligen Torfstichen nahe des bayerischen Seeon heftet sich mit einem Stiel an eine fadenförmige Alge, nachdem sie ihr schwimmendes Stadium aufgegeben hat. Lichtmikroskopische Aufnahme: Corinna Romeikat, Ludwig-Maximilians-Universität München

Eine im Verborgenen heimischer Moore lebende Alge namens Stylodinium haben Forschende zur Alge des Jahres 2022 gewählt. Sie heftet sich an andere Algen an, auch wenn sie eigentlich selbst schwimmen kann, und gibt daher Rätsel auf. Doch der einzellige Panzergeißler droht gemeinsam mit seinem Lebensraum zu verschwinden, noch bevor seine den Aufsitzerpflanzen im Regenwald ähnliche Lebensweise erforscht ist. Stylodinium dient außerdem der Erkennung ökologisch intakter Moor-Gewässer. Die Stielalge kann der Biodiversitäts- und Klimaforschung dienen, wenn deren Arten zweifelsfrei bestimmbar werden. Daran arbeiten Teams um Prof. Dr. Marc Gottschling von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und Dr. Urban Tillmann vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Beide Algenforscher sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), in der all jene Wissenschaftler*innen organisiert sind, die Stylodinium zur Alge des Jahres gewählt haben.

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Weitere Fotos der Alge Stylodinium

Im Kieshofer Moor Mecklenburg-Vorpommerns entdeckte Willy Baumeister vor fast 80 Jahren die Stielalge Stylodinium lindemannii. Ob sie dort noch anzutreffen ist, soll neue Forschung im kommenden Jahr zeigen. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Hans Joosten, Universität Greifswald

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Ansprechpartner dieser Pressemitteilung

Prof. Dr. Marc Gottschling, Dr. Juliane Kretschmann

Ludwig-Maximilians-Universität München
Systematik, Biodiversität und Evolution der Pflanzen
Menzinger Straße 67
D-80638 München

Tel +49 89 17861 271
E-Mail: gottschling[at] bio.lmu.de

Dr. Urban Tillmann

Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)
Biowissenschaften | Ökologische Chemie
Am Handelshafen 12
D-27570 Bremerhaven
Tel +49 471 4831 1470
E-Mail: urban.tillmann[at] awi.de

Dr. Malte Elbrächter

Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, (AWI)
Wattenmeerstation Sylt
Hafenstraße 43
25992 List / Germany

Literatur und Links

Baumeister, W. (1943): Die Dinoflagellaten der Kreise Pfarrkirchen und Eggenfelden (Gau Beyrouth). 2. Das Sumpfgebiet im Walde südlich Altersham. Archiv für Protistenkunde 97: 344–364.

Gottschling, M., J. Chacón, A. Žerdoner Čalasan, St. Neuhaus, J. Kretschmann, H. Stibor & U. John (2020): Phylogenetic placement of environmental sequences using taxonomically reliable databases helps to rigorously assess dinophyte biodiversity in Bavarian lakes (Germany). Freshwater Biology 65: 193–208.

Gottschling, M., I. Martinsen & B. Meyer (2020): A forgotten pioneer: The little known biographic stages of Erich Lindemann’s life (1888–1945). Protist 171: 125729.

Klebs, G. (1912): Über Flagellaten- und Algen-ähnliche Peridineen. Verhandlungen des Naturhistorisch-Medicinischen Vereins zu Heidelberg n.s. 11: 369–451.

Lindemann, E. (1927): Über einige Peridineen des Kieshofer Moores. Beiträge zur Naturdenkmalpflege 12: 130–135.

Moestrup, Ø., & A. J. Calado (2018): Dinophyceae. Berlin: Springer.

Romeikat, C., J. Knechtel & M. Gottschling (2020): Clarifying the taxonomy of Gymnodinium fuscum var. rubrum from Bavaria (Germany) and placing it in a molecular phylogeny of the Gymnodiniaceae (Dinophyceae). Systematics & Biodiversity 18: 102–115.

Informationen über die Sektion Phykologie

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Alge des Jahres 2021
News · Pressemitteilung

Alge des Jahres 2021: Schlauchalge Vaucheria velutina verändert das Wattenmeer

Die sich rasch ausbreitende Alge Vaucheria velutina häuft über sandigem Wattboden große Mengen Schlick an (linke Seite). Am Horizont liegt die Insel Sylt. Foto: Karsten Reise

Weit draußen im Sylter Watt, wo sonst Seehunde auf Sandbänken dösen, steckte der Wattforscher Karsten Reise vom Alfred-Wegener-Institut dieses Jahr unverhofft in weichem Schlick fest. Hier entdeckte er im Sommer erstmals Schlauchalgen, die über weite Flächen verbreitet waren und sonst nur am Ufer wachsen. In den Vaucheria-Algen verfängt sich der Schlick, wodurch die Gänge der Wattwürmer verstopft werden. Somit verändert sich das Weltnaturerbe Wattenmeer. Wie Nataliya Rybalka von der Universität Göttingen durch molekulargenetische Analysen herausfand, stammen die gelbgrünen Vaucheria velutina Algen von nur einem Mutter-Organismus ab. Die von diesem Klon besiedelten Areale dehnten sich schnell auf einer Fläche von mehr als 280 Fußballfeldern aus. Aufgrund ihrer plötzlichen Dominanz und den absehbaren ökologischen Folgen haben Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft Vaucheria velutina zur Alge des Jahres 2021 gewählt.

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Weitere Fotos der Alge Vaucheria velutina

Gegenlicht lässt die schlauchartige Gestalt von Vaucheria velutina leuchten. Foto: Karsten Reise

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weitere Fotos zum Download (Wattwurm, Wohnröhren von Wattbesiedlern)

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Ansprechpartner dieser Pressemitteilung

Dr. Nataliya Rybalka

Abteilung Experimentelle Phykologie und Sammlung von Algenkulturen (EPSAG),
Georg-August-Universität Göttingen
Nikolausberger Weg 18
D-37073 Göttingen
Tel. +49 551 39 14058
E-Mail: vaucheria2021[at]gmail.com

Prof. em. Dr. Karsten Reise

Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung,
Wattenmeerstation Sylt
Hafenstraße 43
25992 List / Germany
Tel. +49 4651 956 4304
E-Mail: karsten.reise[at]awi.de

Literatur und Links

Krieg, H., Eller, T., Kies, L., 1988. Verbreitung und Ökologie der Vaucheria-Arten (Tribophyceae) des Elbe-Ästuars und der angrenzenden Küste. Helgolander Meeresunters 42, 613–636. https://doi.org/10.1007/BF02365631

Ott, D.W., Oldham-Ott, C.K., Rybalka, N., Friedl, T., 2015. Xanthophyte, Eustigmatophyte, and Raphidophyte Algae. In: Freshwater Algae of North America. Elsevier, pp. 485–536. https://doi.org/10.1016/B978-0-12-385876-4.00011-6

Vijsel, R.C., Belzen, J., Bouma, T.J., Wal, D., Cusseddu, V., Purkis, S.J., Rietkerk, M., Koppel, J., 2020. Estuarine biofilm patterns: Modern analogues for Precambrian self‐organization. Earth Surf. Process. Landforms 45, 1141–1154. https://doi.org/10.1002/esp.4783

Wilcox, M., 2012. Occurrence of the marine yellow-green algae Vaucheria velutina C. Agardh and Vaucheria longicaulis Hoppaugh (Xanthophyceae: Vaucheriaceae) in Auckland, New Zealand. New Zealand Journal of Marine and Freshwater Research 46, 285–290. https://doi.org/10.1080/00288330.2011.622444

Informationen über die Sektion Phykologie

Sektion Phykologie

Die Mitglieder der Sektion Phykologie (www.dbg-phykologie.de) untersuchen Algen wissenschaftlich und bearbeiten ökologische, physiologische, taxonomische und molekularbiologische Fragestellungen an Mikro- und Makroalgen. Die Sektion fördert die Algenforschung und unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie ist eine der sechs Fachsektionen der Deutschen Botanischen Gesellschaft e. V. (DBG: www.deutsche-botanische-gesellschaft.de). Die DBG vertritt mehr als 900 in den Pflanzenwissenschaften Forschende.

Alge des Jahres 2020
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Alge des Jahres 2020: Chromera velia, autonomer Verwandter prominenter Parasiten

Die Alge Chromera velia im Lichtmikroskop. Die Chloroplasten mit dem einzigartigen genetischen Code erscheinen im Lichtmikroskop goldbraun. Aufnahme: Miroslav Oborník

Die Alge Chromera velia lebt im australischen Great Barrier Reef in Gesellschaft von Korallen. Sie ist verwandt mit Parasiten wie den Malaria-Erregern. Die Alge kann jedoch ohne Wirt leben, wohingegen Parasiten von ihren Wirten abhängig sind. Chromera velia verbindet die Lebensweise freilebender Algen mit der von Parasiten. Sie hilft so die Evolution der Krankheitserreger zu verstehen. Algenforscherinnen und Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) haben Chromera velia nun zur Alge des Jahres 2020 gewählt.

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Weitere Fotos der Alge Chromera velia

Elektronenmikroskopische Aufnahme der nur 5 µm (5 tausendstel Millimeter) großen Alge Chromera velia, hier in grün dargestellt. Aufnahme: Miroslav Oborník

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Ansprechpartner dieser Pressemitteilung

Dr. Ansgar Gruber

Biology Centre, Czech Academy of Sciences
Institute of Parasitology
Branišovská 1160/31
370 05 České Budějovice
Czech Republic

E-Mail: ansgar.gruber[at]paru.cas.cz
Telefon: +420 38777 5464
(Auf Deutsch oder Englisch)

Prof. Ing. Miroslav Oborník, PhD

Biology Centre, Czech Academy of Sciences
Institute of Parasitology
Branišovská 1160/31
370 05 České Budějovice
Czech Republic

E-Mail: obornik[at]paru.cas.cz
Telefon: +420 38777 5464
(Auf Tschechisch oder Englisch)

 

 

Literatur und Links

Entdeckung und Verwandtschaft von Chromera velia:

Moore RB, Oborník M, Janouškovec J, Chrudimsky T, Vancová M, Green DH, Wright SW, Davies NW, Bolch CJ, Heimann K, et al. 2008. A photosynthetic alveolate closely related to apicomplexan parasites. Nature 451(7181): 959-963.
doi: 10.1038%2Fnature06635

Zellstruktur und Lebenszyklen von Chromera velia:

Oborník M, Vancová M, Lai D-H, Janouškovec J, Keeling PJ, Lukeš J. 2011. Morphology and Ultrastructure of Multiple Life Cycle Stages of the Photosynthetic Relative of Apicomplexa, Chromera velia. Protist 162(1): 115-130.
doi: 10.1016%2Fj.protis.2010.02.004

Die Sequenzierung des Genoms von Chromera velia:

Woo YH, Ansari H, Otto TD, Klinger CM, Kolisko M, Michálek J, Saxena A, Shanmugam D, Tayyrov A, Veluchamy A, et al. 2015. Chromerid genomes reveal the evolutionary path from photosynthetic algae to obligate intracellular parasites. eLife 4: e06974.
doi: 10.7554/eLife.06974

Über das Zusammenleben von Chromera velia mit Korallen:

Mohamed AR, Cumbo VR, Harii S, Shinzato C, Chan CX, Ragan MA, Satoh N, Ball EE, Miller DJ. 2018. Deciphering the nature of the coral–Chromera association. ISME J 12(3): 776-790.
doi: 10.1038/s41396-017-0005-9

Informationen über die Sektion Phykologie

Sektion Phykologie

Die Mitglieder der Sektion Phykologie (www.dbg-phykologie.de) untersuchen Algen wissenschaftlich und bearbeiten ökologische, physiologische, taxonomische und molekularbiologische Fragestellungen an Mikro- und Makroalgen. Die Sektion fördert die Algenforschung und unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie ist eine der sechs Fachsektionen der Deutschen Botanischen Gesellschaft e. V. (DBG: www.deutsche-botanische-gesellschaft.de). Die DBG vertritt mehr als 900 in den Pflanzenwissenschaften Forschende.

Institut für Parasitologie der Tschechischen Akademie der Wissenschaften

Das Institut für Parasitologie ist Teil der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (CAS). Es wurde 1962 in Prag gegründet und 1985 nach České Budějovice (Budweis) verlegt, wo es nun zusammen mit anderen biologisch ausgerichteten Instituten das Biologische Centrum der CAS bildet (Biology Centre CAS: https://www.bc.cas.cz). Die Hauptaufgabe des Instituts ist Grundlagenforschung zu menschlichen und tierischen Parasiten, auf der Ebene von Molekülen, Zellen und ganzen Organismen. Neben der Forschung betreibt das Institut auch Ausbildung auf nationaler und internationaler Ebene. Die gewonnen Erkenntnisse dienen unter anderem der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten bei Mensch und Tier.

Alge des Jahres 2019
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Seit 200 Jahren bekannt und noch voller Rätsel: Die blutrote Schneealge ist Alge des Jahres 2019

Die leuchtend roten Schneefelder, die die Blutschneealgen enthalten, erstrecken sich über weite Flächen, wie hier auf dem Doktorbreen-Gletscher in Spitzbergen im August 2004. Foto: Thomas Leya

Die Alge Chlamydomonas nivalis, die auf der ganzen Welt Schnee blutrot zu färben vermag, haben Forschende zur Alge des Jahres gewählt. Auch 200 Jahre nach einer Expedition, bei der Kapitän John Ross auf einer Polarfahrt den Roten Schnee zeichnete und den Verursacher im Mikroskop zu erkennen suchte, gibt die Alge weiterhin Rätsel auf. Schneealgenexperte Dr. Thomas Leya vom Potsdamer Fraunhofer IZI-BB erklärt, warum das so ist und wo der winzige Einzeller zu entdecken ist. Leya ist Mitglied der Sektion Phykologie, in der die Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) organisiert sind, die Chlamydomonas nivalis zur Alge des Jahres 2019 gewählt haben.

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Weitere Fotos der Schneealge Chlamydomonas nivalis

Roter Schnee der Crimson Cliffs Grönlands gezeichnet von Sir John Ross (graviert von Daniel Havell) während der Expedition unter seinem Kommando 1819, „A voyage of discovery“. Quelle: mit freundlicher Genehmigung John Carter Brown Library at Brown University, The Archive of Early American Images, CC BY-SA 4.0

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Dr. Thomas Leya

Extremophilenforschung und Biobank CCCryo (Culture Collection of Cryophilic Algae)

Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie
Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse IZI-BB
Am Mühlenberg 13
14476 Potsdam-Golm

Tel.: +49 (0)331 58187-304

E-Mail: thomas.leya[at]izi-bb.fraunhofer.de

Leya ist Beisitzer im Vorstand der Sektion Phykologie

Literatur und Links

Ross, J. (1819): A voyage of discovery, made under the order of the Admirality, in His Majesty's ships Isabella and Alexander for the purpose of exploring Baffin's Bay, and inquiring into the probability of a North-West passage. John Murray, London

Ross, J. (ed.) (1820): Entdeckungsreise unter den Befehlen der Britischen Admiraltät mit den Königlichen Schiffen Isabella und Alexander um Baffins-Bay auszuforschen und die Möglichkeit einer nordwestlichen Durchfahrt zu untersuchen, - In: Nemnich, P.A. (ed.) Friedrich Fleischer, Leipzig.

Leya, T. (2008): Die „Ross-Proben“ von den Crimson Cliffs: Probe „MB_ES_1781c“ aus der Ehrenberg Sammlung des Naturkundemuseums Berlin. Report. Fraunhofer IBMT, Berlin.

Wille, N. (1903): Algologische Notizen IX-XIV. - Nyt Magazin for Naturvidenskaberne 41: 89-185.

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Informationen über die Sektion Phykologie

Die Mitglieder der Sektion Phykologie (www.dbg-phykologie.de) untersuchen Algen wissenschaftlich und bearbeiten ökologische, physiologische, taxonomische und molekularbiologische Fragestellungen an Mikro- und Makroalgen. Die Sektion fördert die Algenforschung und unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie ist eine der sechs Fachsektionen der Deutschen Botanischen Gesellschaft e. V. (DBG: www.deutsche-botanische-gesellschaft.de).

Informationen zum Fraunhofer IZI-BB

Am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse IZI-BB in Potsdam-Golm (https://www.izi-bb.fraunhofer.de/) werden analytische und biotechnologische Lösungen für die Landwirtschaft, Umwelt sowie Medizin und Diagnostik entwickelt. Schwerpunkte der Arbeiten sind einerseits die Probenaufbereitung und Datenerfassung sowie Miniaturisierung und Automatisierung entsprechender Technologien, um zuverlässige, flexible und einfach bedienbare Prozessabläufe bereitzustellen. Andererseits liegt der Fokus des Instituts auf der Herstellung von funktionellen Proteinen mittels zellfreier Proteinsynthese sowie der Entwicklung von Verfahren zur Gewinnung, Handhabung und Manipulation von Zellen und Biomolekülen.

Alge des Jahres 2018
Pressemitteilung

Klebsormidium: Pendler zwischen scheintot und Wiedererwachen ist Alge des Jahres 2018

Die Alge Klebsormidium lebt in Bodenkrusten wie hier in der Eiswüste der norwegischen Insel Spitzbergens, wo kaum noch Leben möglich ist. Foto und ©: Ulf Karsten, Universität Rostock

Die mehrzellige Grünalge Klebsormidium lebt an Land an solchen Orten, wo keine andere Pflanze mehr wachsen kann. Als weltweit verbreiteter Pionier schafft sie neue Lebensräume, was Farmer und Wüstenanrainer nutzen. Forscher interessieren sich für ihre biologischen Tricks, wie sie zwischen leblos und Wiedererwachen hin und her wechselt. Die Professoren Andreas Holzinger (Universität Innsbruck) und Ulf Karsten (Universität Rostock) erforschen in enger Kooperation die Fähigkeiten, die die Alge vor Austrocknung und gefährlichen UV-Strahlen schützt. Beide sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), die Klebsormidium zur Alge des Jahres 2018 kürte.

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Weitere Fotos der Alge Klebsormidium

Klebsormidium ist oft die erste Alge, die den Boden zurückweichender Gletscher besiedelt, wie hier in im Rotmoostal im österreichischen Tirol. Foto und ©: Andreas Holzinger, Universität Innsbruck

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Ansprechpartner dieser Pressemitteilung

Prof. Dr. Ulf Karsten

Experte für die Ökologie, Physiologie und Biochemie terrestrischer Algen

Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Lehrstuhl für Angewandte Ökologie und Phykologie
Albert-Einstein-Strasse 3
D-18057 Rostock
Deutschland

Tel.: ++49-381-4986090
Sekretariat: Dagmar Heinrich - Tel.: ++49-381-4986071

E-Mail: ulf.karsten[at]uni-rostock.de
Web: http://www.angewandteoekologie.uni-rostock.de 

Assoz.-Prof. Dr. Andreas Holzinger

Experte für die Zellbiologie terrestrischer Algen
Universität Innsbruck
Institut für Botanik
Sternwartestrasse 15
A-6020 Innsbruck
Österreich

Tel: +43 (0)512-507-51028

E-Mail: Andreas.Holzinger[at]uibk.ac.at
Web: http://www.uibk.ac.at/botany

Literatur

Karsten U, Herburger K, Holzinger A (2016): Living in biological soil crust communities of African deserts— Physiological traits of green algal Klebsormidium species (Streptophyta) to cope with desiccation, light and temperature gradients. J Plant Physiol., 194: 2–12. DOI: 10.1016/j.jplph.2015.09.002

Herburger K, Holzinger A (2015): Localization and quantification of callose in the streptophyte green algae Zygnema and Klebsormidium: Correlation with desiccation tolerance. Plant & Cell Physiology 56: 2259-2270. DOI: 10.1093/pcp/pcv139

Holzinger A, Kaplan F, Blaas K, Zechmann B, Komsic-Buchmann K, Becker B (2014): Transcriptomics of desiccation tolerance in the streptophyte green alga Klebsormidium reveal a land plant-like defense. PLoS one 9(10): e110630. DOI: 10.1371/journal.pone.0110630

Kitzing C, Pröschold T, Karsten U (2014): UV-induced effects on growth, photosynthetic performance and sunscreen contents in different populations of the green alga Klebsormidium fluitans (Streptophyta) from alpine soil crusts. Microb. Ecol. 67: 327-340. DOI: 10.1007/s00248-013-0317-x

Informationen über die Sektion Phykologie

Die Mitglieder der Sektion Phykologie (www.dbg-phykologie.de) untersuchen Algen wissenschaftlich und bearbeiten ökologische, physiologische, taxonomische und molekularbiologische Fragestellungen an Mikro- und Makroalgen. Die Sektion fördert die Algenforschung und unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie ist eine der sechs Fachsektionen der Deutschen Botanischen Gesellschaft e. V. (DBG: www.deutsche-botanische-gesellschaft.de).

Alge des Jahres 2017
Pressemitteilung

Uralt und immer wieder Pionier: Blaugrüne Felskugel ist Alge des Jahres 2017

Nach dem Aufbrechen der Beacon-Sandstein genannten Felsformation in der Antarktis wird die in den obersten Millimetern lebende Blaugrüne Felskugel (Chroococcidiopsis) sichtbar (Pfeile). Foto: Burkhard Büdel, TU Kaiserslautern

Algenforscher haben die Blaugrüne Felskugel Chroococcidiopsis zur Alge des Jahres 2017 gekürt. Der Einzeller lebt in Steinen und Flechten, trotzt Extrembedingungen und erschließt lebensfeindliche Orte − heute wie wahrscheinlich schon vor Milliarden Jahren, als er den Weg für das Leben der Pflanzen und Tiere ebnete. Für die Blaugrüne Felskugel, die zu den Cyanobakterien zählt und wie alle Algen von Sonnenlicht lebt, interessieren sich Ökologen, Biotechnologen, Wüsten- und Weltraumforscher. Prof. Dr. Burkhard Büdel von der TU Kaiserslautern erforscht sie seit mehr als 30 Jahren. Er ist Mitglied der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft, in der die Algenforscher organisiert sind, die dieses Jahr zum zehnten Mal eine Alge des Jahres vorstellen.

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Pressemitteilung

Weitere Fotos der Blaugrünen Felskugel Chroococcidiopsis

Verwitternder Beacon Sandstein der Linnaeus Terrace genannten Region in den Trockentälern der Antarktis in 1250 Metern Höhe. Unter dessen Oberfläche lebt die Blaugrüne Felskugel (Chroococcidiopsis) in eisiger Kälte. Foto: Burkhard Büdel, TU Kaiserslautern

Fotos zur Pressemitteilung Uralt und immer wieder Pionier: Blaugrüne Felskugel ist Alge des Jahres 2017

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Ansprechpartner dieser Pressemitteilung

Prof. Dr. Burkhard Büdel

Experte für Chroococcidiopsis und andere Bodenkrustenbewohner

Technische Universität Kaiserslautern
Fachbereich Biologie
Abt. Pflanzenökologie und Systematik
Erwin-Schrödingerstraße 13
D-67663 Kaiserslautern
E-Mail: buedel[at]rhrk.uni-kl.de

Sekretariat: Andrea Brunner
Telefon: ++49 (0)631 205-2363
Falls nicht erreichbar, mobil: ++49 (0)171 436 7889

Dr. Maike Lorenz

Kuratorin der Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen (SAG) und Schatzmeisterin der Sektion Phykologie

Georg-August Universität Göttingen
Sammlung von Algenkulturen (SAG)
Nikolausberger Weg 18
37073 Göttingen
Germany
Tel: +49 (0)551 39-5740
E-Mail: mlorenz[at]uni-goettingen.de 
Katalog der Algenkulturen: www.epsag.uni-goettingen.de 

Alge des Jahres 2016
Pressemitteilung

Eisalge Melosira arctica – Gewinnerin oder Verliererin des Klimawandels?

Viele einzellige Melosira arctica hängen in Gallerte verpackt von den sie tragenden Eisschollen in das Meerwasser hinab. Foto und ©: Julian Gutt, AWI

Forschende der Sektion Phykologie haben eine der wichtigsten Algen des Arktischen Ozeans, Melosira arctica, zur Alge des Jahres gekürt. An ihr wollen Wissenschaftler die Auswirkungen des Klimawandels studieren. „Denn noch kann keiner voraussehen, ob Melosira Opfer oder Profiteur des schmelzenden Meereises werden wird, und noch weiß keiner, warum sie die produktivste Alge in dieser lebensfeindlichen Welt ist“, sagt der Biologe Dr. Klaus Valentin vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Er ist Mitglied der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), in der all jene Algenforscher organisiert sind, die Melosira zur Alge des Jahres 2016 gewählt haben.

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Weitere Fotos der Eisalge Melosira arctica

Die "Vorhänge" aus der Eisalge Melosira arctica hängen hier etwa drei Meter tief von den Eisschollen hinab. Foto und ©: Julian Gutt, AWI

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2016: Eisalge Melosira arctica – Gewinnerin oder Verliererin des Klimawandels?

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Literatur und Links

Stecher, A. , Neuhaus, S. , Lange, B. , Frickenhaus, S. , Beszteri, B. , Kroth, P. G. and Valentin, K. U. (2015): rRNA and rDNA based assessment of sea ice protist biodiversity from the central Arctic Ocean, European Journal of Phycology, DOI: http://dx.doi.org/10.1080/09670262.2015.1077395

Irena Kaczmarska, Regine Jahn (2006): Taxonomic appraisal of Melosira arctica Dickie and description of a new variety (Bacillariophyta). Botanica Marina 49 (2006): 151–164. doi: http://dx.doi.org/10.1515/BOT.2006.020

Antje Boetius, Sebastian Albrecht, Karel Bakker, Christina Bienhold, Janine Felden, Mar Fernández-Méndez, Stefan Hendricks, Christian Katlein, Catherine Lalande, Thomas Krumpen, Marcel Nicolaus, Ilka Peeken, Ben Rabe, Antonina Rogacheva, Elena Rybakova, Raquel Somavilla, Frank Wenzhöfer, and the RV Polarstern ARK-XXVII/3-Shipboard Science Party (2013): Export of algal biomass from the melting Arctic sea ice. Science. doi: http://dx.doi.org/10.1126/science.1231346

Ansprechpartner dieser Pressemitteilung

Dr. Klaus Valentin

Projektleiter

Alfred Wegener Institut Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung
Am Handelshafen 12,
D-27570 Bremerhaven
Tel: +49 (0)471-48 31 14 52
E-Mail: klaus.valentin[at]awi.de
Web: http://www.awi.de/ueber-uns/organisation/mitarbeiter/klaus-ulrich-valentin.html

Dr. Regine Jahn

Kieselalgen-Expertin und 2. Vorsitzende der Sektion Phykologie in der DBG

Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem
Freie Universität Berlin
Königin-Luise-Straße 6-8
D-14195 Berlin
Tel.: +49 (0)30-838-50142
E-Mail: r.jahn[at]bgbm.org
Web: http://www.bgbm.org/de/personal/dr-regine-jahn

Alge des Jahres 2015
Pressemitteilung

Meersalat Ulva kommt nur mit den richtigen Bakterien in Form

Die Gattung Ulva wächst bandförmig (links) oder wie ein Salatblatt (Mitte), wie diese an der Portugiesischen Küste gesammelten Exemplare. Im Labor kann die Interaktion zwischen jungen Algen und Bakterien unter standardisierten Bedingungen untersucht werden (rechts). Fotos und © Thomas Wichard, Universität Jena

Algenforscher wählten den in allen Weltmeeren vorkommenden Meersalat Ulva zur Alge des Jahres 2015. Er wächst bandförmig oder wie ein Salatblatt, aber nur wenn Bakterien die Differenzierungs- und Entwicklungsprogramme der Grünalge anwerfen. Weil Ulva ohne die Bakterien kaum wachsen kann, locken die etwa 20 bis 30 Zentimeter langen Algen die richtigen Mikroorganismen in ihre Nähe. Wie Makroalgen und Bakterien, zwei Lebewesen aus völlig verschiedenen Organismengruppen, Informationen miteinander austauschen, fasziniert Chemiker, Biologen und Algenforscher, die derzeit die Art Ulva mutabilis als zukünftigen Modellorganismus etablieren möchten.

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Pressemitteilung

Weitere Fotos der Alge Ulva mutabilis

Bakterienfreie Ulva mutabilis-Kulturen bilden undifferenzierte Zellhaufen (jeweils links). Nach Zugabe der richtigen Bakterien bildet sich die gewöhnliche Form der Alge aus (jeweils rechts). Das Bild unten rechts zeigt junge, sich normal entwickelnde Keimlinge, die später zu den namensgebenden „Salatblättern“ werden. Fotos und © Taghreed Alsufyani, Anne Weiss und Thomas Wichard, Universität Jena.

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Literatur und Links

Europäisches Netzwerk Phycomorph

Løvlie A (1964): Genetic control of division rate and morphogenesis in Ulva mutabilis Føyn. CR Trav. Lab. Carlsb. Comptes. 34, 77-168.

Smetacek V and Zingone A (2013): Green and golden seaweed tides on the rise. Nature 504, 84-88.

Spoerner M, Wichard T, Bachhuber T, Stratmann J, and Oertel W (2012): Growth and thallus morphogenesis of Ulva mutabilis (Chlorophyta) depends on a combination of two bacterial species excreting regulatory factors. J. Phycol. 48, 1433-1447 doi: http://dx.doi.org/10.1111/j.1529-8817.2012.01231.x

Ansprechpartner dieser Pressemitteilung

Dr. Thomas Wichard

Leiter der Arbeitsgruppe „Chemische Ökologie von Ulva“
Institut für Anorganische und Analytische Chemie
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Telefon: 03641 948184

E-Mail: Thomas.Wichard[at]uni-jena.de

Alge des Jahres 2014
Pressemitteilung

Chlamydomonas reinhardtii - schneller Schwimmer steht Modell

Die lichtmikroskopische Aufnahme der nur 10 Mikrometer langen Grünalge Chlamydomonas reinhardtii zeigt die beiden Geißeln, welche die Grünalge zum Schwimmen nutzt (oben) sowie den Augenfleck, mit dem die Alge Licht wahrnimmt. Der Augenfleck (Pfeil) erscheint gelblich, weil er gelb-orange Carotinoid-Farbstoffe enthält (unten). Fotos: © Thomas Nolte und Maria Mittag, Universität Jena

Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii zur Alge des Jahres auserkoren. Der auf der ganzen Welt verbreitete Einzeller misst Licht, schwimmt sehr schnell und wird nicht nur von Algen- und Pflanzenforschern sondern auch von Medizinern geschätzt. Die winzige Alge mauserte sich zum Modell, an dem die Forschergemeinde ganz verschiedene Dinge untersucht wie etwa: das unterschiedliche Verhalten tagsüber und nachts, die Mechanismen, welche ihre innere Uhr steuern, wie sie ohne echte Augen Licht wahrnimmt und wie sie diese Information anschließend an den Bewegungsapparat weiter leitet oder mit welchen Tricks sie es schafft, das Wasser, das sie ständig aufsaugt, wieder abzupumpen, damit sie nicht platzt. Sogar neue Forschungszweige in der Neurobiologie und Medizin etablierten sich ausgehend von C. reinhardtii; etwa die Optogenetik, die genetisch modifizierte Zellen als Lichtschalter einsetzt.

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Weitere Fotos und Videos der Alge Chlamydomonas reinhartii

Da die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii sowohl in feuchten Böden als auch im Süßwasser vorkommt, lässt sie sich im Labor sowohl auf Agar-Platten als auch in Nährlösungen kultivieren. Fotos: © Thomas Nolte und Maria Mittag, Universität Jena

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2014: Chlamydomonas reinhardtii - schneller Schwimmer steht Modell

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Literatur und Links

Mergenhagen, 1986, Naturwissenschaften 73: 410-412
Merchant et al., 2007, Science 318: 245-251
Hegemann, 2008, Annual Review Plant Biology 59: 167-189
Schulze et al., 2010, Protoplasma 244: 3-14

Informationen über diese Alge sind auch auf www.chlamy.org">www.chlamy.org zu finden.

Ansprechpartner dieser Pressemitteilung

Professorin Dr. Maria Mittag

Expertin für molekularbiologische Mechanismen von Tag-Nacht-Rhythmen in Mikroalgen, insbesondere in der Grünalge Chlamydomonas und Mitglied des Vorstands der Sektion Phykologie

Institut für Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiolog
Fieriedrich-Schiller Universität Jena, Am Planetarium 1, 07743 Jena
Web: www.uni-jena.de/Professur_fuer_Allgemeine_Botanik.html">www.uni-jena.de/Professur_fuer_Allgemeine_Botanik.html
Tel.: ++49 (0)3641 – 949 201
E-Mail: M.Mittag[at]uni-jena.de

PD Dr. Burkhard Becker

Experte für kontraktile Vakuolen und Mitglied des Vorstands der Sektion Phykologie

Botanisches Institut, Universität Köln, Zülicherstr. 47b, 50674 Köln, Germany
Web: www.uni-koeln.de/math-nat-fak/botanik/bot1/AGBecker/index.htm">www.uni-koeln.de/math-nat-fak/botanik/bot1/AGBecker/index.htm
Tel.: ++49 (0)221-4707022
E-Mail: b.becker[at]uni-koeln.de

Alge des Jahres 2013
Pressemitteilung

Lingulodinium polyedrum lässt das Meer leuchten

Im September 2011 ließen Massen des Einzellers Lingulodinium polyedrum die Wellen vor der Küste Kaliforniens nahe San Diego blau aufleuchten. Foto: © Mit freundlicher Genehmigung von Prof. em. Christopher J. Wills, University of California, San Diego

Algenforscher haben den Einzeller Lingulodinium polyedrum zur Alge des Jahres gewählt. Der mit einem Panzer und zwei Geißeln ausgestattete Dinoflagellat fasziniert nicht nur die Forschenden sondern auch Skipper und Strandgänger, weil er sich unter bestimmten Bedingungen massenhaft vermehren und nachts das Meer blau leuchten lassen kann. Die Wissenschaftler, die den Dinoflagellaten auswählten und in der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft organisiert sind, wollen damit eine Algenart würdigen, deren Leuchtfähigkeit fasziniert, einen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus hat und als Sensor genutzt wird, wie PD Dr. Mona Hoppenrath vom Deutschen Zentrum für marine Biodiversitätsforschung (DZMB) bei Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven ausführt.

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Pressemitteilung

Weitere Fotos der Alge Lingulodinium polyedrum

Die Chloroplasten mit dem Farbstoff Peridinin lassen Lingulodinium polyedrum im Lichtmikropskop orange-braun erscheinen. In diesen Zellorganellen betreiben die Einzeller Photosynthese und nutzen dazu Lichtenergie. Foto: © Mona Hoppenrath, Senckenberg am Meer, DZMB - Deutsches Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2013: Lingulodinium polyedrum lässt das Meer leuchten

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Ansprechpartner dieser Pressemitteilung

PD Dr. Mona Hoppenrath

Expertin für die Verwandtschaftsverhältnisse von Dinoflagellaten

Senckenberg am Meer, DZMB - Deutsches Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung, Südstrand 44, D-26382 Wilhelmshaven

Tel.: ++49 (0)4421 - 9475-116 (Büro)
oder ++49 (0)4421 - 9475-117 (Labor)

E-Mail: mhoppenrath[at]senckenberg.de  
Web: www.senckenberg.de">www.senckenberg.de

Dr. Regine Jahn

Stellvertretende Vorsitzende der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft

Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin, Königin-Luise-Straße 6-8, D-14195 Berlin

Tel.: ++49 (0)30 - 838-50142

E-Mail: r.jahn[at]bgbm.org 
Web: http://www.bgbm.org">http://www.bgbm.org

Prof. Dr. Maria Mittag

Expertin für molekularbiologische Mechanismen von Tag-Nacht-Rhythmen von L. polyedrum und der Grünalge Chlamydomonas & Mitglied des Vorstandes der Sektion Phykologie

Institut für Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie, Friedrich-Schiller Universität Jena, Am Planetarium 1, D-07743 Jena

Tel.: ++49 (0)3641 – 949 201

E-Mail: M.Mittag[at]uni-jena.de
Web: http://www.uni-jena.de">http://www.uni-jena.de

Alge des Jahres 2012
Pressemitteilung

Armleuchteralge Chara – bedrohter Pionier mit Hang zur Dominanz

In kalkreichen, nährstoffarmen Seen bewächst die Furchenstachelige Armleuchteralge (Chara rudis) wie eine Wiese den Gewässerboden und kann das Ökosystem des ganzen Sees prägen, wie im Bergsee „Sieben Quellen“ nahe Sulzbach-Rosenberg in Bayern. Foto: © Klaus van de Weyer, lanaplan GbR.

Die Armleuchteralgen der Gattung Chara sind die Algen des Jahres 2012. Sie wurden von den Algenforschern der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft gewählt, weil ihre Vertreter sehr verschiedene Strategien verfolgen: Manche erobern als Pionierpflanze neue Gewässer. Andere haben zwar hohe Standortansprüche, wenn sie sich aber ansiedeln, haben sie das Potenzial, das ganze Ökosystem zu prägen, wie die Algenforscherin Dr. Irmgard Blindow von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald erklärt. Mit der Entscheidung wird eine Algengattung gewürdigt, von der 20 heimische Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Organismen stehen.

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Weitere Fotos der Armleuchteralge Chara

Die Struppige Armleuchteralge (Chara horrida) war nach 1980 in ganz Deutschland verschwunden, und wurde von Algenforschern vor wenigen Jahren in den Boddengewässern vor der Ostseeinsel Hiddensee wieder entdeckt. Foto und © Sven Dahlke, Biologische Station Hiddensee

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PD Dr. Irmgard Blindow

Die Chara-Expertin leitet die Biologische Station der Universität Greifswald auf der Ostseeinsel Hiddensee

Tel.: ++49 (0) 38300 - 50251
E-Mail: blindi[at]uni-greifswald.de

HD Dr. Burkhard Becker

Der Schriftführer der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft erforscht die Evolution der Landpflanzen an der Universität Köln

Tel.: ++49 (0)221-4707022
E-Mail: b.becker[at]uni-koeln.de

Alge des Jahres 2011
Pressemitteilung

Fragilariopsis cylindrus liebt das Extreme

Wenn Seegang im Südpolarmeer die Eisschollen in Stücke bricht und umkippt, kommt die braune Unterseite zum Vorschein. Dort beginnen sich im Frühjahr Kieselalgen wie Fragilariopsis stark zu vermehren und färben das Meereis braun, wie im abgebildeten etwa zwei Meter langen Eisstück. Foto: Dr. Thomas Mock, School of Environmental Sciences, University of East Anglia, Norwich, Großbritannien

Algenforscher der Sektion Phykologie haben die Kieselalge Fragilariopsis cylindrus zur Alge des Jahres gewählt. „Sie fasziniert uns, weil sie im Eis der Polarmeere, einem der extremsten Lebensräume der Erde, überlebt und sich dort sogar vermehrt“, begründet Professor Dr. Peter Kroth von der Universität Konstanz die Wahl. Peter Kroth ist Sprecher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), in der die Algenforscher organisiert sind.

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Weitere Fotos der Alge Fragilariopsis cylindrus

Die Kieselalge Fragilariopsis cylindrus lebt in kleinen Kanälen, die entstehen, wenn Meerwasser gefriert. An diesem extremen Ort herrschen Temperaturen bis minus 30 Grad Celsius, Salzgehalte bis zur vierfachen Meerwasserkonzentration und im Winter fehlt Licht. Um in dieser Salzlake zu überleben, mussten die Kieselalgen Frostschutz, Salztoleranz und eine effiziente Photosynthese erfinden. Genau das macht sie für die Forscher so interessant. Lichtmikroskopische Aufnahme: Dr. Karen Junge, University of Washington, USA.

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2011: Fragilariopsis cylindrus liebt das Extreme

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Prof. Dr. Peter Kroth

Sprecher der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft

Universität Konstanz, Fachbereich Biologie
Tel. ++49 (0) 7531-884816
E-Mail: peter.kroth[at]uni-konstanz.de

Dr. Thomas Mock

Leitet das Sequenzierungsprojekt und ist Fachmann für Fragilariopsis cylindrus

School of Environmental Sciences, University of East Anglia, Norwich, UK
Tel.: ++44 (0)1603 592566 oder ++44 (0) 1603592163
E-Mail: T.Mock[at]uea.ac.uk

Alge des Jahres 2010
Pressemitteilung

Anzeiger für saubere Gewässer: Die Froschlaichalge wird Alge des Jahres 2010

Am Zentralfaden entspringen in regelmäßigen Abständen dicht gedrängte Wirtel, die der Froschlaichalge, Batrachospermum, ein perlschnurartiges Aussehen verleihen. Sie bestehen aus verzweigten Zellfäden. Mikroskopische Aufnahme: Dr. Johanna Knappe, Philipps-Universität Marburg

Die Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben die Froschlaichalge zur Alge des Jahres 2010 gekürt. Sie möchten damit auf diese gefährdete Pflanze unserer heimischen Gewässer aufmerksam machen. Froschlaichalgen werden immer rarer, da ihr Lebensraum schwindet. Sie sind auf sauberes und kühles Wasser angewiesen, das jedoch oft zugebaut oder durch Abwässer und Pflanzenschutzmittel verunreinigt wird oder bei zu starker Wasserentnahme ganz versiegt. Die Algenspezialistin Dr. Johanna Knappe von der Philipps-Universität Marburg erklärt, was sie an der Roten-Liste-Art fasziniert.

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Pressemitteilung

Weitere Fotos der Forschlaichalge

Im Schutz der Wirtel vereinigen sich männliche und weibliche Geschlechtszellen in der so genannten Trichogyne, dem weiblichen Empfängnisorgan. Nach dem Andocken der männlichen Geschlechtszellen entsteht eine neue der drei Generationen einer Froschlaichalge. Mikroskopische Aufnahme: Dr. Johanna Knappe, Philipps-Universität Marburg

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2009: Die Froschlaichalge - Anzeiger für saubere Gewässer

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Dr. Johanna Knappe

Spezielle Botanik und Mykologie, Universität Marburg

Tel.: ++49 (0)6421 28-22081
E-Mail: knappe[at]staff.uni-marburg.de 

Alge des Jahres 2009
Pressemitteilung

Emiliania huxleyi - ein Algenzwerg, der auf das weltweite Klima wirkt

Eine Massenvermehrung von Kalkalgen in der Barentssee nahm die NASA mit einem ihrer Satelliten auf. Sterben die Algen ab, lösen sich ihre Kalkplättchen, streuen das Sonnenlicht und das Wasser erscheint hellblau. Haften die Plättchen noch an den Algen wirken sie nicht Licht streuend. Ob Kalkalgen eine Algenblüte dominieren ist also erst dann aus dem Weltraum zu sehen, wenn die meisten Individuen bereits abgestorben sind und Ihre Kalkplättchen freigesetzt haben. Foto: Jacques Descloitres, NASA/GSFC, MODIS Rapid Response

Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft wählen Emiliania huxleyi zur Alge des Jahres, um sie als einen Schlüsselorganismus der Erde zu würdigen. „Wegen ihrer weltweiten Bedeutung wurde Emiliania in das Sequenzierungs-Programm am Joint Genome Institute in Kalifornien aufgenommen, wo ihr Erbgut nun entschlüsselt wird“, erklärt Professor Dr. Peter Kroth, Vorsitzender der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Mit dem genetischen Bauplan der Alge wollen die Forscher eine Basis schaffen, um den globalen Kohlenstoffkreislauf zu ergründen.

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Pressemitteilung

Weitere Fotos der Alge Emiliania huxleyi

Kalkplättchen bedecken Emiliania huxleyi. Die für jede Kalkalge typische Form dieser Plättchen ist nur in rastermikroskopischen Aufnahmen zu erkennen. Foto: Dr. Björn Rost, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2009: Emiliania huxleyi - ein Algenzwerg, der auf das weltweite Klima wirkt

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Das Bild von Dr. Björn Rost ist nur zur Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Thema „Alge des Jahres 2009“ freigegeben. Und nur unter Nennung der Quelle in der Form: Vorname Nachname, Institut. Wenn Sie das Bild für einen anderen Zweck verwenden möchten, kontaktieren Sie bitte Dr. Björn Rost (s. o.). Die Bilder der NASA unterliegen den Nutzungsbedingungen der NASA unter http://visibleearth.nasa.gov/useterms.php">http://visibleearth.nasa.gov/useterms.php

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Prof. Dr. Peter Kroth

Vorsitzender der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft

Universität Konstanz
Fachbereich Biologie
Tel. ++49 (0) 7531-884816
E-Mail: peter.kroth[at]uni-konstanz.de

Dr. Björn Rost

Leiter der Arbeitsgruppe PhytoChange & Fachmann für Emiliania

Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven
Tel.: ++49 (0) 471/4831-1809 (9-15 Uhr)
E-Mail: Bjoern.Rost[at]awi.de

Alge des Jahres 2008
Pressemitteilung

Micrasterias - unsterblich und doch auf der Roten Liste

Das gegabelte Scheibensternchen (Micrasterias furcata) hat einen Durchmesser von nur 0,2 Millimeter und lebt in Mooren. In der Roten Liste von 2008 ist es als stark gefährdet eingestuft: Seit seiner ersten Beschreibung konnte es nur dreimal in ganz Deutschland entdeckt werden. In Österreich ist die Art auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Foto: Dr. Monika Engels, Zieralgen-Kulturensammlung, Universität Hamburg

Algenforscher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft wählen die Zieralge Micrasterias zur Alge des Jahres 2008. Micrasterias, aus dem Griechischen abgeleitet etwa „kleines Sternchen“, ist eine stark bedrohte, formen- und artenreiche Algengattung, die auf intakte Gewässer angewiesen ist.

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Pressemitteilung

Weitere Fotos der Alge Micrasterias

Micrasterias ceratofera ist ein stacheliger Exot aus Südost-Asien, der 1885 erstmals beschrieben wurde. Die Art lebt am Boden größerer tropischer Gewässer, wie Seen und Flüssen, teils treibt sie auch im Plankton. Im Gegensatz zu den meisten Micrasterias-Arten Deutschlands kommt Micrasterias ceratofera nicht in Moorgewässern vor und scheint an ihren tropischen Standorten auch nicht gefährdet zu sein. Die abgebildete Alge stammt aus Indonesien, wo sie 1983 gesammelt und in Deutschland in Kultur gebracht wurde. Seitdem steht Wissenschaftlern diese Kultur in der "Sammlung von Conjugaten-Kulturen (SVCK) am Institut für Allgemeine Botanik der Universität Hamburg" zur Verfügung. Foto: Dr. Monika Engels, Zieralgen-Kulturensammlung, Uni Hamburg

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Wolf-Henning Kusber

Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem

Freie Universität Berlin, Königin-Luise-Str. 6-8, D-14195 Berlin
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Dr. Monika Engels

Zieralgen-Kulturensammlung, Abteilung Zellbiologie und Phykologie

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Alge des Jahres 2007
Pressemitteilung

Seetang Laminaria ist Alge des Jahres 2007

An der Felsküste Norwegens wächst ein dichter Unterwasserwald aus Palmentang (Laminaria hyperborea). Ähnlich wie auf den Baumstämmen in tropischen Urwäldern siedeln auf den Stielen der Laminarien viele Aufsitzerpflanzen (Epiphyten). Die „Regenwälder des Meeres“ bieten vielen Tieren Lebensraum und dienen als Kinderstube. Foto: Prof. Dr. Stein Fredriksen, Universität Oslo

Algenforscher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft rufen den Seetang der Gattung Laminaria zur Alge des Jahres aus: Laminaria-Seetang wird mehrere Meter groß und bildet mit anderen Großalgen den „Regenwald des Meeres“. Er enthält Alginsäure, die als Stabilisator in vielen Lebensmitteln und Kosmetika verwendet wird. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen wächst Seetang vorwiegend in der dunklen Jahreszeit. Algen verbrauchen das Treibhausgas Kohlendioxid und sind die wichtigsten Sauerstoff-Produzenten der Erde.

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Bei Niedrigwasser fällt der bis zu vier Meter lange Fingertang (Laminaria digitata) vor der Küste Helgolands trocken. Deutlich ist das gefingerte „Blatt“ zu erkennen, welches dem Fingertang seinen Namen gab. Der Blattgrund ist keilförmig zugespitzt und unterscheidet sich damit von der herzförmigen Blattbasis des Palmentangs. Foto: Annekatrin Enge, Biologische Anstalt Helgoland des Alfred-Wegener-Instituts

Fotos zur Pressemitteilung: Seetang Laminaria ist Alge des Jahres 2007

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Ansprechpartner dieser Pressemitteilung

Prof. Dr. Christian Wiencke

Sektion Makroalgen-Biologie, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven

Tel. 0471-48311338
E-Mail: Christian.Wiencke[at]awi.de

Prof. Dr. Ulf Karsten

Institut für Biowissenschaften, Angewandte Ökologie, Universität Rostock

Tel.: 0381-4986090
E-Mail: ulf.karsten[at]uni-rostock.de