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Ausgezeichnete Arbeit: Neues Algen-Sonnenschutz-Pigment

Doktorandin Anna Busch erhielt einen der zehn Poster-Preise der Botanikertagung. Foto: privat

Das Poster von Anna Busch aus der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe von Dr. Sebastian Hess an der Universität zu Köln erhielt auf der International Plant Science Conference 2019 (Botanikertagung, 15.-19.9.2019) an der Universität Rostock einen der Preise für die zehn besten Poster von der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG). In ihrer Master-Arbeit untersuchte Anna Busch ein bislang noch unbekanntes, UV-induzierbares Sonnenschutz-Pigment in der Gallerte von terrestrischen Conjugatophyceen. Dabei entdeckte sie eine Reihe von bislang unbekannten Arten der polyphyletischen Gattung Mesotaenium, welche die Substanz in der Natur produzieren. Während ihrer Promotion an der Universität zu Köln wird Anna Busch die Biosynthese und die physikalisch-chemischen Eigenschaften des neuen Sonnenschutz-Pigments in Mikroalgen untersuchen.

Poster-Preis-Urkunde (pdf)

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DFG-Schwerpunktprogramm zur Landeroberung der Algen offen für Projektvorschläge

Die Armleuchteralge Chara braunii in Laborkultur. Foto: Rensing, UNi Marburg

Die Einreichfrist für Projekte des Schwerpunktprogrammes (SPP) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) „MAdLand - Molekulare Adaptation an das Land: Evolutionäre Anpassung der Pflanzen an Veränderung“ ist am 10. September 2019. MAdLand erforscht vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen Folgen, wie Pflanzen sich an schwerwiegende Veränderungen ihrer Umwelt anpassen. „MAdLand wird eine der dramatischsten Veränderungen der Umwelt, den Habitat-Wechsel von Wasser auf felsiges Land, untersuchen, um besser zu verstehen, wie sich Pflanzen an Umweltveränderungen anpassen“, sagt Programm-Koordinator Professor Stefan Rensing von der Uni Marburg. Als die ersten Pflanzen vor circa 500 Millionen Jahren an Land gingen, waren sie mit veränderten Umweltbedingungen konfrontiert. So mussten sich die Pioniere unter anderem gegen Austrocknung oder ultraviolette Sonnenstrahlung schützen. Gleichzeitig verursachte der Landgang der Pflanzen einen dramatischen Wandel. Er veränderte die Erdatmosphäre und die Erdoberfläche: Ohne grüne Landpflanzen würde es heute keine Landtiere geben, und damit auch keine Menschen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an den beiden im SPP untersuchten Modellalgen Chara und Zygnema forschen, können vorab einen Kurzabriss ihres Projektvorschlages bis 22. Juli an den Koordinator Stefan Rensing schicken.

Quelle: Uni Marburg

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News · Forschungsergebnis

Roter Schnee hat einen neuen Namen

Schneefeld im polaren Svalbard (Bautauen im Hornsund) mit den zwei neuen Arten Sanguina nivaloides (links, rötlich) und S. aurantia (rechts, organge), die den Schnee unterschiedlich verfärben. Foto: Thomas Leya

Die Alge, die am häufigsten im roten Schnee vorkommt (siehe „Blutrote Schneealge ist Alge des Jahres 2019“), muss einer neuen Gruppe zugeordnet werden. Das haben Forschende mittels genetischer Analysen von 42 Proben rotgefärbten Schnees von vielen Fundorten auf der ganzen Welt nachgewiesen. Wie Lenka Procházková und Kolleginnen von der Charles Universität in Prag und Thomas Leya vom Fraunhofer IZI-BB in Potsdam im Fachjournal FEMS Microbiology Ecology zeigen, sind der Hauptverursacher des roten Schnees einer bisher unbeschriebenen Gattung mit zwei neuen Arten zuzuordnen. Diese werden Sanguina nivaloides und Sanguina aurantia genannt. Der bisherige Name Chlamydomonas nivalis sollte aufgrund der neuen genetischer Erkenntnisse in Zukunft nicht mehr verwendet werden.

Quelle: FEMS Microbiology Ecology (OpenAccess)

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News · Anwendung

Konstituierende DIN-Sitzung: Algen und Algenprodukte

Seit 2017 besteht am DIN, Deutsches Institut für Normung e. V., der Arbeitskreis "Algen und Algenprodukte", der auch auf EU-Ebene als CEN/TC "Algae and algae products" den EU-Normungsauftrag bearbeitet. Nun wird dieser Arbeitskreis in einen Arbeitsausschuss umgewandelt. Das DIN lädt am 30. April zu dieser konstituierenden Sitzung weitere Interessierte aus Forschung und Industrie ein, die sich in diesen Normenausschuss "Algen und Algenprodukte" einbringen möchten. Gesucht werden insbesondere noch Expert*innen für die folgenden sechs Arbeitsgruppen:

  • Terminology
  • Identification
  • Productivity
  • Specifications for food/feed sector applications
  • Specifications for non-food/feed sector applications
  • Product test methods

Dazu lädt das DIN nach von 10:30 - 17:00 Uhr nach Potsdam, an das Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI-BB). Anmeldungen schicken Sie bitte bis zum 23. April direkt an das DIN (für öffentliche Forschungseinrichtungen ist dies frei von Förder- oder Kostenbeiträgen).

Details im Einladungsschreiben (pdf)

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Neuer Lichtsensor in zwei Algen entdeckt

In dieser mehrzelligen Volvox-Alge wurde der neuartige Lichtsensor 2c-Cyclop mit Fluoreszenz grün markiert. Er zeigt sich in Membranen um den Zellkern herum. Bild: Eva Laura von der Heyde

Einen ungewöhnlichen neuen Lichtsensor haben Forschende in zwei Grünalgen entdeckt, in der einzelligen Chlamydomonas reinhardtii sowie wie in der mehrzelligen Volvox carteri. Bei dem neuen Photorezeptor handelt es sich um eine Guanylylcyclase. Dieses Enzym kann den Botenstoff cGMP synthetisieren. Bei der Guanylylcyclase aus den Algen hemmt Licht diese Aktivität, wodurch sich die cGMP-Konzentration verringert – und genau das passiert auch im Auge des Menschen, sobald dort die Rhodopsine Licht absorbieren. Reguliert wird der neu entdeckte Sensor, dem die Forschenden den Namen „Two Component Cyclase Opsin“ oder kurz kurz 2c-Cyclop gaben, von Licht und vom Molekül ATP. In der Fachzeitschrift BMC Biology weisen die Forschungsgruppen von Professor Armin Hallmann (Uni Bielefeld) und Professor Georg Nagel (Uni Würzburg) dessen Funktion nach und charakterisieren ihn mittels mehrerer Methoden. Die Aufklärung neuer Rhodopsine dürfte auch die sog. Optogenetik voranbringen, denn mit diesen Photorezeptoren lässt sich die Aktivität lebender Gewebe und Organismen durch Lichtsignale beeinflussen.

Quelle: Uni Würzburg

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