Meersalat Ulva kommt nur mit den richtigen Bakterien in Form
Die Gattung Ulva wächst bandförmig (links) oder wie ein Salatblatt (Mitte), wie diese an der Portugiesischen Küste gesammelten Exemplare. Im Labor kann die Interaktion zwischen jungen Algen und Bakterien unter standardisierten Bedingungen untersucht werden (rechts). Fotos und © Thomas Wichard, Universität Jena
Algenforscher wählten den in allen Weltmeeren vorkommenden Meersalat Ulva zur Alge des Jahres 2015. Er wächst bandförmig oder wie ein Salatblatt, aber nur wenn Bakterien die Differenzierungs- und Entwicklungsprogramme der Grünalge anwerfen. Weil Ulva ohne die Bakterien kaum wachsen kann, locken die etwa 20 bis 30 Zentimeter langen Algen die richtigen Mikroorganismen in ihre Nähe. Wie Makroalgen und Bakterien, zwei Lebewesen aus völlig verschiedenen Organismengruppen, Informationen miteinander austauschen, fasziniert Chemiker, Biologen und Algenforscher, die derzeit die Art Ulva mutabilis als zukünftigen Modellorganismus etablieren möchten.