News

Algen-Kalender

Titelbild (Phormidium auf Agar) und Rückseite (Euglena) des neuen Kalenders. Fotos: Barbara Melkonian

Kölner Kuratoren haben für das kommende Jahr wieder einen Kalender mit lichtmikroskopischen Algen-Aufnahmen zusammengestellt. Er zeigt 12 der Algen der Culture Collection of Algae at the University of Cologne (CCAC): es sind Vertreter von Bacillariophyceae, Chlorophyceae, Dinophyceae, Euglenophyceae, Glaucocystophyceae, Stylonematophyceae, Trebouxiophyceae und Zygnematophyceae. Alle Aufnahmen wurden von Gerd Günther angefertigt. Der Kalender kann in englischer und deutscher Sprache für je 15 Euro (zzgl. Porto) bestellt werden. Die Website des CCAC bietet eine Vorschau auf alle im Kalender enthaltenen Aufnahmen.
Quelle: CCAC

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News · Forschungsergebnis

Algenvorfahre der Landpflanzen war bereits auf Symbiose eingerichtet

Wie die Eroberung des Landes durch Pflanzen vor 450 Millionen Jahren vor sich ging, ist noch nicht geklärt. Um herauszufinden, ob die Fähigkeit der Pflanzen mit Pilzen Symbiosen auszubilden, den Landgang begünstigte, hat ein internationales Team die Genome von zehn Grünalgen und primitiven Landpflanzen miteinander verglichen. Dazu analysierte es, in welchem der 259 Transkriptome ein bestimmter Schlüsselregulator zu finden war. Dieser Schlüssel, die Kalzium- und Calmodulin-abhängige Kinase, ermöglicht erst das Zusammenspiel der beiden so unterschiedlichen Organismen. Wie das Team herausfand, war dieses Schlüsselenzym bereits vorhanden, bevor die ersten Pflanzen das Land eroberten. Demzufolge war der jüngste gemeinsame Vorfahre von Landpflanzen und Grünalgen bereits auf symbiontische Interaktionen mit Pilzen eingerichtet, schildert das Team im Fachjournal PNAS (doi: 10.1073/pnas.1515426112). Das UK's Biotechnology and Biological Sciences Research Council (BBSRC) hat ein Video dazu auf YouTube veröffentlicht.
Quelle: PNAS (engl.)
zum  Video des BBSRC

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News · Forschungsergebnis

Neue Grünalgen-Gattung Barranca mit semiterrestrischer Lebensweise

In einem Vulkancanyon auf La Palma (Kanarische Inseln) entdeckten Kölner Algenforscherinnen und –forscher gemeinsam mit spanischen Kollegen eine neue Grünalgengattung. Sie stellen Barranca multiflagellata im American Journal of Botany vor, die das wechselhafte Habitat am Vulkan besiedelt, in dem sich Überflutung und Dürre abwechseln. Die neue Alge eignet sich daher für das Studium von Anpassungen an die semiterrestrische Lebensweise, in der Organismen enorme Schwankungen in der Umwelt ausbalancieren müssen.
Quelle: Am. J. Botany (engl.)

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News · Forschungsergebnis

Blaualge Spirulina platensis schützt vor Lippenherpes

Forschende haben die Wirksamkeit des Polysaccharides Calcium-Spirulan (Ca-SP) aus der Blaualge Spirulina platensis gegen das Herpes simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) nachgewiesen. Eine Creme aus dem Algenextrakt und dem Polysaccharid schützt effektiv vor Lippenherpes, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einer Beobachtungsstudie zeigen konnten. Das Polysaccharid Ca-SP ist auch gegen weitere Herpesviren wirksam. Die Ergebnisse sind nun im Journal of Allergy and Clinical Immunology erschienen. Beteiligt waren das Dermatologikum Hamburg, das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und das Heinrich-Pette-Institut (HPI).
Quelle: HPI

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News · Forschungsergebnis

Algen formten den Schneeball Erde

Mehrmals hat sich die Erde in der Vergangenheit in einen Schneeball verwandelt. Die Ozeane gefroren teilweise zu Eis, die Landmassen verschwanden unter Schneedecken, selbst in Äquatornähe herrschte Winter. Jetzt haben Forschende unerwartete Mittäter für zumindest eine der globalen Eiszeiten ausgemacht: Algen. Die Einzeller trugen vermutlich dazu bei, dass sich viel mehr Wolken bildeten, die das Sonnenlicht zurück ins All reflektierten. Dadurch kühlte die Erde ab. Christian Hallmann, der am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena und am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) in Bremen forscht, hat gemeinsam mit Georg Feulner und Hendrik Kienert vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung diese Theorie im Fachblatt Nature Geoscience veröffentlicht.
Quelle: MPG

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News · Köpfe und Karrieren

Ausgezeichnet: DNA-Barcoding zur Gewässergüteanalyse mit Kieselalgen

Kieselalgenforscher Jonas Zimmermann erhält den Horst Wiehe-Preis der DBG. Foto: privat

Weil er das DNA-Barcoding als neue Methode für Gewässergüteanalysen mit Kieselalgen etablierte, erhält Dr. Jonas Zimmermann den diesjährigen Horst Wiehe-Förderpreis der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG). In seiner Dissertation identifizierte Zimmermann diejenigen Abschnitte auf der Erbsubstanz, die sich als zuverlässige Marker für das DNA-Barcoding eignen, einer mit den Strichcodes auf Waren im Supermarkt vergleichbaren Erkennungsmethode. Dabei entdeckte er auch vier neue Arten von Kieselalgen in Berliner Gewässern, die der Wissenschaft bis dato völlig unbekannt waren. Die neue Methode wird in Zukunft Umweltanalysen erleichtern, die zur Überwachung von Gewässern in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vorgeschrieben sind. Da er gleichzeitig bestehende Referenz-Datenbanken verbesserte, profitieren nicht nur Umweltbiologen sondern auch alle Kieselalgenforscher von seiner Arbeit. Zimmermann, der inzwischen am Botanischen Garten und Botanischen Museum in Berlin (BGBM) arbeitet, erhält den mit 2.000 Euro dotierten Nachwuchspreis während der Botanikertagung am Montag, den 31. August 2015, in Freising aus den Händen von Prof. Dr. Karl-Josef Dietz, dem Präsidenten der DBG.
Quelle: DBG (inkl. weiterer Bilder zum Download)

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News · Forschungsergebnis

Drei neue Arten von Kieselalgen entdeckt

Rasterelektronische Aufnahme der drei neu entdeckten Arten: Grammonema rostockensis, Halamphora woelfeliae und Navicula kongfjordensis (v.l.n.r.). Foto: privat

Forschende haben auf einer Expedition in der Arktis drei neue Arten von Kieselalgen entdeckt. Der Fund erfolgte eher zufällig als die Wissenschaftler um Prof. Ulf Karsten vom Lehrstuhl für angewandte Ökologie und Phykologie der Universität Rostock auf Spitzbergen in der Arktis feststellten, dass viele Algen der Wissenschaft noch völlig unbekannt sind. Die neu entdeckten Mikroalgen identifizierte er gemeinsam Dr. Regine Jahn vom Botanischen Garten der Freien Universität Berlin, einer hoch anerkannten Kuratorin für Kieselalgen. Sie machte sich an die Arbeit, untersuchte die Proben molekularbiologisch und elektronenmikroskopisch. Dann stand unumstößlich fest: Die Rostocker haben tatsächlich drei neue Kieselalgen auf Spitzbergen entdeckt, die sie nach ihrer Universität, ihrer Entdeckerinnen, Jana Wölfel, und nach dem Fundort benannten. Sie heißen: Grammonema rostockensis, Halamphora woelfeliae und Navicula kongfjordensis. Über sie berichtet das Forscherteam aktuell im Fachjournal Polar Biology (doi:  10.1007/s00300-015-1683-2). Die Rostocker untersuchen in den Bodenkrusten rund um den Kongsfjord auf Spitzbergen unter anderem wie sich der Klimawandel auf die vielen dort lebenden Arten auswirkt und welche die Verlierer und wer die Gewinner der Umweltänderungen sind.
Quelle: Uni Rostock

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News

Video: DNA-Barcoding erschließt Vielfalt der Kieselalgen

Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme der Innen- (links) und Außenseite (rechts) der Kieselalge Planothidium lanceolatum. Foto: R. Jahn, BGBM FU Berlin

Kieselalgen offenbaren erst unter dem Mikroskop ihre wahre Schönheit. Auch wenn sie einzeln für das bloße Auge unsichtbar sind, haben sie alle zusammen einen gewaltigen Einfluss auf unser Leben: Kieselalgen sind für rund ein Viertel der Sauerstoffproduktion verantwortlich. Doch die Artenvielfalt unter den Mikroalgen ist riesig. Forschende im Botanischen Garten in Berlin (BGBM) haben ein wenig mehr Ordnung ins Reich der Winzlinge gebracht. In der 127. Folge von Biotechnologie.tv beim Branchendienst Laborwelt zeigen sie in einem Video, wie sie neuen Arten mit Next Generation Sequenzing und dem Erbgut-Vergleich mittels DNA-Barcoding auf die Schliche kommen. „Wir haben in unseren Proben eine viel größere genetische Vielfalt gefunden, als wir je erwartet haben“, erklärt Dr. Regine Jahn vom BGBM.
Quelle: Laborwelt.de

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News · Forschungsergebnis

Evolutionärer Erfolg mariner Kieselalgen

Die marine Kieselalge Craspedodiscus sp. unter dem Raster-elektronenmikroskop. Foto: O. Romero, MARUM

Die zu den Mikroalgen zählenden Diatomeen traten vor etwa 40 Millionen Jahren ihren Aufstieg zu einem der wichtigsten Produzenten von Biomasse an. Was sie so erfolgreich werden ließ, hat nun ein internationales Forscherteam anhand von Meeresbodenablagerungen in Kombination mit Computersimulationen untersucht. In ihrer im Fachjournal PNAS erschienenen Studie beschreiben sie den Zusammenhang zwischen der Erosion silikathaltiger Gesteine an Land und dem evolutionären Erfolg der marinen Diatomeen. An der Studie waren Forschende vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen (MARUM) beteiligt.
Quelle: MARUM

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News · Veranstaltung

Tagungsankündigung: Lichtgetriebene Reaktionen in einzelligen Modellalgen

Vom 25. bis 28. März 2015 laden Sprecherin Professorin Maria Mittag und Professor Christian Wilhelm zum Treffen  der Forschergruppe „Specific light driven reactions in unicellular model algae“, die von der DFG gefördert wird. Die englischsprachigen Vorträge von nationalen und internationalen Forschern bieten viel Gelegenheit, zu die neuesten Ergebnisse zu debattieren. Details zum Tagungsort Schloss Machern bei Leipzig, den Vorträgen, Teilnehmern und zur Anmeldung  stehen im Zirkular.
Quelle: Zirkular (pdf-Datei)

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News · Veranstaltung

Tagungsankündigung: Algenthemen der Botanikertagung

Während der diesjährigen Botanikertagug “From Molecules to the Field” unserer Muttergesellschaft DBG, die vom 30. August bis 3. September an der TU München in Freising stattfinden wird, befassen sich drei Veranstaltungen explizit mit Algen:

  • Session 8.1. von Peter Kroth "Emerging algal model systems" (2.9.2015 um 16:00 - 17:45 Uhr)
  • Worshop WS 3 von Maria Mittag & Christian Wilhelm "Tools and approaches to study Chlamydomonas" (31.8.2015 um 20:00 - 21:00 Uhr)
  • Worshop WS5 von Thomas Friedl "Evolution of the biodiversity of algae" (2.9.2015: 20:00 - 21:00 Uhr)

Quelle: Botanikertagung2015

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News · Ausschreibung · Förderung

Funding opportunity: Fellowship for phycological trainings

The Phycological Society of America (PSA) is offering the Hannah T. Croasdale Fellowship to our graduate student members. This fellowship is designed to encourage students to broaden their phycological training by defraying the costs of attending phycology courses at biological field stations. The purpose of the award is to broaden phycological training and not necessarily to further research goals. Please note that this award is limited to phycology-related courses, other coursework topics are not eligible for this award. Proposals to study at field stations associated with universities other than the student's own are especially encouraged. You may also read reports from past recipients on this same webpage. Students who receive this award will have reporting requirements to the PSA; please see the fellowship webpage for details. Applications and letters of recommendation are due March 1, 2015.
Source: PSA-website

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News · Publikation

Neuerscheinung: Polnische Caryophyten

Cover des Caryophyta-Buches.

Die Autoren des Buches Polish Caryophytes - An Illustrated Guide to Identification tragen mit Ihrem reich bebilderten Band dazu bei, die oft schwer zu unterscheidenden Algengruppe besser zu bestimmen, zu denen die Armleuchteralgen, Schmuckalgen sowie einige isoliert stehende Gattungen zählen. Zwar konzentriert sich das Buch auf Caryophyten, die in Polen wachsen, aber Phykologen auch jenseits dieser Grenzen dürften von dem Band profitieren. Zu beziehen ist es über einen der Autoren von der verlegenden Wrocław University of Environmental and Life Sciences.
Quelle: Description (engl. pdf)

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News · Veranstaltung

Freiland- und Laborkurs über Meeresalgen

Wer sich für Meeresalgen interessiert, kann sich nun für einen Kurs an der US-amerikanischen University of Washington's Friday Harbor Labs bewerben. Thematisiert werden im Kurs, der vom 15. Juni bis 17. Juli 2015 stattfindet und Labor- sowie ausgiebige Freilandarbeit umfasst:

  • Specimen collection,
  • preservation,
  • databasing,
  • light microscopy,
  • DNA isolation,
  • amplification and sequencing
  • computational approaches to phylogeny reconstruction.
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News · Forschungsergebnis

Chloroplasten aus Chlamydomonas in 3D

Inneres eines Chloroplasten der Alge Chlamydomonas. Kleine Kanäle verbinden die energieliefernden Thylakoide (grüne Stapel, links) mit dem Pyrenoid (rechts). Bild: Ben Engel, Copyright: MPI für Biochemie

Einem Forscherteam um Wolfgang Baumeister vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried ist es gelungen, das Innenleben eines Chloroplasten lebensecht als 3D-Struktur abzubilden. Mit der Methode der Kryoelektronentomographie konnten sie hochauflösende dreidimensionale Bilder erzeugen, die dem Innenleben der intakten Zelle entsprechen. Mit dieser Technik haben sie das Innere von Chloroplasten der Alge Chlamydomonas reinhardtii dreidimensional untersucht und konnten neue Details zu deren Anordnung und Funktionsweise offenlegen. „Die Ergebnisse sind die ersten dieser Art und ermöglichen uns, neue Einblicke in den Mechanismus der Photosynthese zu erlangen“, sagt der Erstautor der Studie Benjamin Engel, die im Fachjournal eLife erschien.
Quelle: MPI für Biochemie

Artikel inkl. Video direkt bei eLife

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News

Organisationen: Amerikanische Algenforscher mit neuem Internetauftritt

Die in der Phycological Society of America organisierten Algenforscher haben einen neuen Webauftritt, der auch auf Tablets und Handys funktioniert. Er beschreibt etwa das von ihnen herausgegebene Journal of Phycology. Weiterhin gibt es eine neue Rubrik in der Abteilung der Publikationen, "Trailblazers" genannt. Darunter sind Artikel von Michael Wynne zusammen gefasst, die bislang unter dem Namen Phycological Newsletters publiziert waren. Auch andere Rubriken informieren über Menschen, die Algen wissenschaftlich untersuchen.
Quelle: Psaalgae

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