Pressemitteilung

Alge des Jahres 2024: Sargassum – von schädigenden Massenblüten zum nachhaltigen Rohstoff

Sargassum fluitans. Die gut sichbaren Schwimmblasen erlauben ein Treiben an der Meeresoberfläche. Foto: Miriam Philippi

Die Weltmeere beherbergen zahlreiche Algenarten, von mikroskopisch kleinen Einzellern bis hin zu meterlangen Seetangen. Zu letzteren gehört auch die freischwimmende Braunalge Sargassum (Golftang), die mit ihren Massenblüten die Oberfläche des atlantischen Ozeans von Afrika bis Amerika durchspannen kann. Dr. Mar Fernández-Méndez und Dr. Miriam Philippi vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI), erforschen die Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe dieser Massenblüten, deren Funktion als vielfältiger, artenreicher Lebensraum sowie ihr Potenzial, erdölbasierte Stoffe zu ersetzen und gleichzeitig CO2 zu binden. Die Sargassum-Arten, S. natans und S. fluitans, kommen ausschließlich als freischwimmende Algen vor, was sie zu einer Besonderheit unter den Großalgen macht. Die Algenforscher*innen der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben Sargassum deshalb zur Alge des Jahres 2024 gekürt.

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News

Filmtipp: Warum Algen für uns so wichtig sind

Haftkralle der Alge Saccorhiza polyschides. Foto und (c): Dr. Dagmar Stengel

Ohne Algen wäre die Erde für uns unbewohnbar. Denn die wahrscheinlich rund 400.000 verschiedenen Algenarten produzieren etwa die Hälfte des Sauerstoffes auf der Erde und sind eine wichtige CO2-Senke. Die Vielfalt und Schönheit der kleinsten unter ihnen erschließt sich nur unter dem Mikroskop; die größten werden bis zu 60 Meter lang und bieten vielen Tieren Schutz und Nahrung, wie ein 6-Minuten Film der Terra-X-plus-Schule-Reihe für das ZDF zeigt. Wir Menschen interessieren uns für sie, weil wir daraus Nahrungsmitteln herstellen, weil sie das Wetter auf unserer Erde mitbestimmen und weil die antibiotische Wirkung einiger Arten die Medizin hoffen lässt. Aus ihren Rohstoffen werden Pharmazeutika, Bio-Plastik und in Zukunft vielleicht auch erneuerbare Kraftstoffe hergestellt. Algen könnten auch die Ostsee reinigen. Wie das geht, auch das dokumentiert das Video, das mit fachlicher Beratung unseres Sektionsmitglieds Prof. Dr. Christian Wilhelm entstand.

Zum Video in der ZDF-Mediathek
Zum Video bei YouTube

Tagungsbericht

20. Phykologie-Tagung in den Rosensälen von Jena

Die Teilnehmenden der 20. Phykologie-Tagung vor dem altem Stadtturm in Jena. Foto: Sandra Künzel

Die Tagung, zu der sich 91 Algenforscher*innen angemeldet hatten, um hoch aktuelle Themen der Phykologie vorzustellen und zu diskutieren, wurde von Prof. Dr. Maria Mittag und PD. Dr. Volker Wagner organisiert. Ein umfassender Bericht zur Tagung, die vom 15. bis 15. März 2023 stattfand, ist in den Actualia der DBG zu finden. Der Einstieg in die Tagung galt dem sehr jungen Nachwuchs. So wurde zum zweiten Mal der Schüler*innen-Preis der Sektion Phykologie zum Thema „Mit Algen die Zukunft gestalten“ verliehen. Der Preis ging an Hanna Reichinger, eine Absolventin des Gymnasiums (BORG) Straßwalchen in Österreich, die Haematococcus zur Gewinnung von Astaxanthin für den biotechnologischen Nutzen kultivierte. Der Pringsheim Preis für die beste präsentierte Doktorarbeit ging an Charlotte Permann, MSc., Innsbruck, für Ihren herausragenden Vortrag zum Thema: Sexual reproduction in Zygnematophyceae – a key to terrestrialization? Der Studierenden-Förderpreis für die beste Bachelor-/Masterarbeit wurde an Nina Rittmeier, Innsbruck, verliehen, zum Thema „Control of cell division and chromosome countings in three strains of the filamentous green alga Zygnema (Zygnematophyceae, Charophyta)“. Weiterhin wurden Preise für die besten Poster von Promovierenden verliehen. Mit unserer Hans-Adolph von Stosch Medaille zeichneten wir sen. Prof. Dr. Christian Wilhelm aus.

ganzen Tagungsbericht mit Fotos bei der DBG lesen:

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News · Sektion Phykologie

Zweiter Schüler*innen-Preis verliehen

Den Schüler*innen-Preis der Sektion erhielt Hanna Reichinger (Mitte) aus der Hand von Prof. Dr. Maria Mittag und Prof. Dr. Andreas Holzinger. Foto: Trang Vuong

Während der 20. Phykologie-Tagung in den Rosensälen von Jena wurde zum zweiten Mal der Schüler*innen-Preis der Sektion Phykologie zum Thema „Mit Algen die Zukunft gestalten“ verliehen. Der Preis ging an Hanna Reichinger, eine Absolventin des Gymnasiums (BORG) Straßwalchen in Österreich, die Haematococcus zur Gewinnung von Astaxanthin für den biotechnologischen Nutzen kultivierte. Die weiteren Plätze belegten ein Göttinger und ein Berliner Team:

1. Platz: H. Reichinger „Kultivierung von Haematococcus zur Gewinnung von Astaxanthin für den biotechnologischen Nutzen“ (Gymnasium BORG Straßwalchen)
2. Platz: M. Löhr, T. Koch und R. Spohrleder „Green Filters: Wie Algen zur Säuberung von Wasser beitragen können“ (Otto-Hahn-Gymnasium Göttingen)
3. Platz: L. Hafermann und H. Hoang „Algae vs. Metals: die Detoxwirkung der Chlorella vulgaris“ (Andreas-Gymnasium Berlin)

News · Sektion Phykologie

Neue Vorstandsmitglieder gewählt

Der neue Vorstand der Sektion Phykologie (v.l.n.r.): Dr. Maike Lorenz, Dr. Thomas Leya, Jun.-Prof. Klaus Herburger, PhD, Prof. Dr. Claudia Büchel, Charlotte Permann, Prof. Dr. Severin Sasso, Prof. Dr. Peter Kroth. Foto: Trang Vuong

Drei Mitglieder des Vorstands, welche seit vielen Jahren dem Vorstand angehörten, traten nicht mehr zur Wahl an und machten Platz für den Nachwuchs: die Graduiertensprecherin Dr. Karin Glaser, der Schriftführer Prof. Dr. Andreas Holzinger und die 1. Vorsitzende Prof. Dr. Maria Mittag. Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 13. März 2023 wurden die folgenden Mitglieder gewählt, die sich zur Vorstandswahl gestellt hatten:

Prof. Dr. Claudia Büchel (1. Vorsitzende), Dr. Thomas Leya (2. Vorsitzender), Jun.-Prof. Klaus Herburger, PhD (Schriftführer), Dr. Maike Lorenz (Kassenwartin), Beisitzer: Prof. Dr. Severin Sasso, Graduierten Beisitzerin: Charlotte Permann, Vertreter in der Federation of European Phycological Societies (FEPS): Prof. Dr. Peter Kroth.