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Alge des Jahres 2021: Schlauchalge Vaucheria velutina verändert das Wattenmeer

Die sich rasch ausbreitende Alge Vaucheria velutina häuft über sandigem Wattboden große Mengen Schlick an (linke Seite). Am Horizont liegt die Insel Sylt. Foto: Karsten Reise

Weit draußen im Sylter Watt, wo sonst Seehunde auf Sandbänken dösen, steckte der Wattforscher Karsten Reise vom Alfred-Wegener-Institut dieses Jahr unverhofft in weichem Schlick fest. Hier entdeckte er im Sommer erstmals Schlauchalgen, die über weite Flächen verbreitet waren und sonst nur am Ufer wachsen. In den Vaucheria-Algen verfängt sich der Schlick, wodurch die Gänge der Wattwürmer verstopft werden. Somit verändert sich das Weltnaturerbe Wattenmeer. Wie Nataliya Rybalka von der Universität Göttingen durch molekulargenetische Analysen herausfand, stammen die gelbgrünen Vaucheria velutina Algen von nur einem Mutter-Organismus ab. Die von diesem Klon besiedelten Areale dehnten sich schnell auf einer Fläche von mehr als 280 Fußballfeldern aus. Aufgrund ihrer plötzlichen Dominanz und den absehbaren ökologischen Folgen haben Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft Vaucheria velutina zur Alge des Jahres 2021 gewählt.

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Erster Schüler*innen-Preis verliehen

Zum ersten Mal hat die Sektion Phykologie den Preis für den im vergangenen Jahr ausgelobten Wettbewerb für herausragende Projekte "Mit Algen die Zukunft gestalten" verliehen. Von den insgesamt 16 eingegangenen Projektschilderungen belegten:
Den ersten Platz Lorena Koch und Aileen Girschik vom Gymnasium Spaichingen für ihr Projekt Power-to-X: Butan, Buten und Wasserstoff aus Algenextrakt, in dem sie gemeinsam mit ihrem Lehrer Manuel Vogel erkundet hatten, wie man Algen-Extrakte zur Gewinnung von Biogas verwenden kann. Die beiden Schülerinnen erhielten eine Urkunde sowie ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro und stellten ihr Konzept und die Experimente in einem Vortrag vor.
Die Preise zwei und drei gingen an: Christina Schachner vom Johannes-Heidenhain-Gymnasium Traunreut für Green Energy - Optimierung der Wachstumsbedingungen von Chlorella Algen zur Biodieselherstellung sowie an Nicole Fröhlich und Kathrin Schreder von der Schule HTL Glas und Chemie für das Projekt Das Leuchten der Algen.

Fotos der Preisverleihung finden Mitglieder im Intranet (LogIn)

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News · Nachwuchsförderung

Wissenschaftspreise verliehen

Während der 18. wissenschaftlichen Tagung unserer Sektion (8. bis 11. März 2020) erhielten die folgenden beiden Arbeiten unsere beiden Preise:

Den Ernst-Georg-Pringsheim-Preis für die beste präsentierte Doktorarbeit erhielt Soo Hyun Im (Konstanz) für Ihren Vortrag: Characterization of Aureochromes - Novel Blue Light Photoreceptors in Diatoms.

Den Studierenden-Förderpreis für die beste Masterarbeit erhielt Anna Busch (Köln), für ihren Vortrag: A UV-inducible sunscreen pigment found in the extracellular mucilage of aerophytic green algae (Zygnematophyceae)

Bilder der Preisübergaben finden Sie im Intranet (LogIn erforderlich).

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News · Tagungsbericht

Phykologentagung in der Eifel

Die Teilnehmenden diskutierten phykologische Forschungsergebnisse im Kloster Steinfeld. Foto: Kerstin Hoef-Emden

Die 18. wissenschaftliche Tagung der Sektion Phykologie fand vom 8. bis 11. März 2020 im Kloster Steinfeld in der Eifel statt. Prof. Dr. Burkhard Becker hatte die Algenforscher*innen zum wissenschaftlichen Austausch geladen und 65 Teilnehmende waren dem Ruf gefolgt. Prof. Dr. Peter Kroth, Vorstandsmitglied und Bindeglied zur Federation of European Phycological Societies (FEPS), listet die Vorträge und Tagungsschwerpunkte in den Actualia unserer "Mutter" Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG). Die Sektion verlieh erstmals den Schüler*innen-Preis und zeichnete hervorragende Vorträge und Poster der Nachwuchskräfte mit Preisen aus. Die turnusgemäße Wahl der Sprecher*innen und Funktionäre bestätigte alle amtierenden Mitglieder des Vorstands im Amt.

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Pressemitteilung

Alge des Jahres 2020: Chromera velia, autonomer Verwandter prominenter Parasiten

Die Alge Chromera velia im Lichtmikroskop. Die Chloroplasten mit dem einzigartigen genetischen Code erscheinen im Lichtmikroskop goldbraun. Aufnahme: Miroslav Oborník

Die Alge Chromera velia lebt im australischen Great Barrier Reef in Gesellschaft von Korallen. Sie ist verwandt mit Parasiten wie den Malaria-Erregern. Die Alge kann jedoch ohne Wirt leben, wohingegen Parasiten von ihren Wirten abhängig sind. Chromera velia verbindet die Lebensweise freilebender Algen mit der von Parasiten. Sie hilft so die Evolution der Krankheitserreger zu verstehen. Algenforscherinnen und Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) haben Chromera velia nun zur Alge des Jahres 2020 gewählt.

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