Press release

Alge des Jahres 2024: Sargassum – von schädigenden Massenblüten zum nachhaltigen Rohstoff

Sargassum fluitans. Die gut sichbaren Schwimmblasen erlauben ein Treiben an der Meeresoberfläche. Foto: Miriam Philippi

Die Weltmeere beherbergen zahlreiche Algenarten, von mikroskopisch kleinen Einzellern bis hin zu meterlangen Seetangen. Zu letzteren gehört auch die freischwimmende Braunalge Sargassum (Golftang), die mit ihren Massenblüten die Oberfläche des atlantischen Ozeans von Afrika bis Amerika durchspannen kann. Dr. Mar Fernández-Méndez und Dr. Miriam Philippi vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI), erforschen die Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe dieser Massenblüten, deren Funktion als vielfältiger, artenreicher Lebensraum sowie ihr Potenzial, erdölbasierte Stoffe zu ersetzen und gleichzeitig CO2 zu binden. Die Sargassum-Arten, S. natans und S. fluitans, kommen ausschließlich als freischwimmende Algen vor, was sie zu einer Besonderheit unter den Großalgen macht. Die Algenforscher*innen der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben Sargassum deshalb zur Alge des Jahres 2024 gekürt.

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Weiteres Foto der Alge Sargassum

Sargassum-Massenblüte vor Mexiko. Foto: Nicola Schwehm

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Nutzungsrechte

Die Bilder und Videos sind freigegeben zur Verwendung im Zusammenhang mit der redaktionellen Berichterstattung über das Thema „Alge des Jahres 2024“ unter Nennung der jeweiligen Urheberinnen und ihrer Institute. Für andere Nutzungsformen kontaktieren Sie bitte die Urheberinnen.

Sargassum im Video

Dr. Mar Fernández-Méndez und Dr. Miriam Philippi vom AWI präsentieren im Video ihre Forschung zur Braunalge Sargassum. Dabei diskutieren sie nicht nur die ökologischen Probleme, die Algenblüten verursachen können, sondern auch das große Potenzial von Sargassum, als nachhaltiger Rohstoff in der Kreislaufwirtschaft eingesetzt zu werden. Das Video wurde vom AWI anlässlich der Wahl der Alge des Jahres 2024 produziert.

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Kontaktpersonen dieser Pressemitteilung

Dr. Mar Fernández-Méndez

Leiterin Helmholtz-Nachwuchsgruppe SiDe-EFFECT

Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Am Handelshafen 12, D-27570 Bremerhaven

E-Mail: mar.fernandez-mendez[at]awi.de

Telefon: +49 (471) 4831-1895

Website

Dr. Miriam Philippi

Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Am Handelshafen 12, D-27570 Bremerhaven

E-Mail: miriam.philippi[at]awi.de

Telefon: +49 (471) 4831-1643

Website

Literatur und Links

[1] Godínez-Ortega J. L., Cuatlán-Cortés J. V., López-Bautista J. M. van Tussenbroek B. I. (2021) A natural history of floating Sargassum species (Sargasso) from Mexico. Natural History and Ecology of Mexico and Central America, pages 59-94. https://doi.org/10.5772/intechopen.97230

[2] Wang M., Hu C., Barnes B. B., Mitchum G., Lapointe B., Montoya J. P. (2019) The great Atlantic Sargassum belt. Science 365: 83-87. https://doi.org/10.1126/science.aaw7912

[3] Lapointe B. E., Brewton R. A., Herren L. W., Wang M., Hu C., McGillicuddy Jr. D. J. et al. (2021) Nutrient content and stoichiometry of pelagic Sargassum reflects increasing nitrogen availability in the Atlantic Basin. Nature Communications 12: 3060. https://doi.org/10.1038/s41467-021-23135-7

[4] van Tussenbroek B. I., Arana H. A. H., Rodríguez-Martínez R. E., Espinoza-Avalos J., Canizales-Flores H. M., González-Godoy C. E. et al. (2017) Severe impacts of brown tides caused by Sargassum spp. on near-shore Caribbean seagrass communities. Marine Pollution Bulletin 122: 272-281. https://doi.org/10.1016/j.marpolbul.2017.06.057

[5] Fernández Méndez M., Schnetzer J., Smetacek V. (2023) Sequestrierung und Speicherung von Kohlenstoff im Meer durch Sargassum-Aquakulturen (Version 1. Aufl.). In: Lozán J. L., Graßl H., Kasang D., Breckle S.-W., Quante M. (Hrsg.): Warnsignal Klima: Hilft Technik gegen die Erderwärmung? Climate Engineering in der Diskussion. Hamburg, Germany: Wissenschaftliche Auswertungen in Kooperation mit GEO Magazin-Hamburg: Seiten 96-102. http://doi.org/10.25592/uhhfdm.12790

Informationen über die Sektion Phykologie

Die Mitglieder der Sektion Phykologie (www.dbg-phykologie.de) untersuchen Algen wissenschaftlich und bearbeiten ökologische, physiologische, taxonomische und molekularbiologische Fragestellungen an Mikro- und Makroalgen. Die Sektion fördert die Algenforschung und unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie ist eine der sechs Fachsektionen der Deutschen Botanischen Gesellschaft e. V. (DBG: www.deutsche-botanische-gesellschaft.de).