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Alge des Jahres 2024: Sargassum – von schädigenden Massenblüten zum nachhaltigen Rohstoff

Sargassum fluitans. Die gut sichbaren Schwimmblasen erlauben ein Treiben an der Meeresoberfläche. Foto: Miriam Philippi

Die Weltmeere beherbergen zahlreiche Algenarten, von mikroskopisch kleinen Einzellern bis hin zu meterlangen Seetangen. Zu letzteren gehört auch die freischwimmende Braunalge Sargassum (Golftang), die mit ihren Massenblüten die Oberfläche des atlantischen Ozeans von Afrika bis Amerika durchspannen kann. Dr. Mar Fernández-Méndez und Dr. Miriam Philippi vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI), erforschen die Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe dieser Massenblüten, deren Funktion als vielfältiger, artenreicher Lebensraum sowie ihr Potenzial, erdölbasierte Stoffe zu ersetzen und gleichzeitig CO2 zu binden. Die Sargassum-Arten, S. natans und S. fluitans, kommen ausschließlich als freischwimmende Algen vor, was sie zu einer Besonderheit unter den Großalgen macht. Die Algenforscher*innen der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben Sargassum deshalb zur Alge des Jahres 2024 gekürt.

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Alge des Jahres 2023: Die landlebende Jochalge Serritaenia baut ihren eigenen Sonnenschirm

Serritaenia-Kolonien auf den Blättchen des Frauenhaarmooses, gesammelt im Oberbergischen Land. Foto: Sebastian Hess

Die feuchten Wälder des ozeanisch geprägten westlichen Deutschlands beherbergen eine reiche Algenflora. Anna Busch und Dr. Sebastian Hess von der Universität zu Köln untersuchen seit einigen Jahren schwärzliche Überzüge auf Moosen, Totholz und Baumstämmen. Diese entpuppten sich durch ihre mikroskopischen und genetischen Analysen als eine neue Mikroalgen-Gattung mit einer bis dato unbekannten und ziemlich einzigartigen Sonnenschutzstrategie. Wie die Biolog*innen herausfanden, bilden die Algen farbige Gallerthüllen, die effizient Licht und UV-Strahlung blocken und so ein Leben an Land ermöglichen. Busch und Hess, die der „Sonnenschirmalge“ auch einen wissenschaftlichen Namen verliehen haben, sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Diese kürte die Gattung Serritaenia aufgrund ihrer bemerkenswerten Fähigkeiten zur Alge des Jahres 2023.

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Alge des Jahres 2022: Panzergeißler Stylodinium droht zu verschwinden, bevor seine kuriose Lebensweise erforscht ist

Die kugelförmige Alge Stylodinium cf. bavariense aus den ehemaligen Torfstichen nahe des bayerischen Seeon heftet sich mit einem Stiel an eine fadenförmige Alge, nachdem sie ihr schwimmendes Stadium aufgegeben hat. Lichtmikroskopische Aufnahme: Corinna Romeikat, Ludwig-Maximilians-Universität München

Eine im Verborgenen heimischer Moore lebende Alge namens Stylodinium haben Forschende zur Alge des Jahres 2022 gewählt. Sie heftet sich an andere Algen an, auch wenn sie eigentlich selbst schwimmen kann, und gibt daher Rätsel auf. Doch der einzellige Panzergeißler droht gemeinsam mit seinem Lebensraum zu verschwinden, noch bevor seine den Aufsitzerpflanzen im Regenwald ähnliche Lebensweise erforscht ist. Stylodinium dient außerdem der Erkennung ökologisch intakter Moor-Gewässer. Die Stielalge kann der Biodiversitäts- und Klimaforschung dienen, wenn deren Arten zweifelsfrei bestimmbar werden. Daran arbeiten Teams um Prof. Dr. Marc Gottschling von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und Dr. Urban Tillmann vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Beide Algenforscher sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), in der all jene Wissenschaftler*innen organisiert sind, die Stylodinium zur Alge des Jahres gewählt haben.

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Alge des Jahres 2021: Schlauchalge Vaucheria velutina verändert das Wattenmeer

Die sich rasch ausbreitende Alge Vaucheria velutina häuft über sandigem Wattboden große Mengen Schlick an (linke Seite). Am Horizont liegt die Insel Sylt. Foto: Karsten Reise

Weit draußen im Sylter Watt, wo sonst Seehunde auf Sandbänken dösen, steckte der Wattforscher Karsten Reise vom Alfred-Wegener-Institut dieses Jahr unverhofft in weichem Schlick fest. Hier entdeckte er im Sommer erstmals Schlauchalgen, die über weite Flächen verbreitet waren und sonst nur am Ufer wachsen. In den Vaucheria-Algen verfängt sich der Schlick, wodurch die Gänge der Wattwürmer verstopft werden. Somit verändert sich das Weltnaturerbe Wattenmeer. Wie Nataliya Rybalka von der Universität Göttingen durch molekulargenetische Analysen herausfand, stammen die gelbgrünen Vaucheria velutina Algen von nur einem Mutter-Organismus ab. Die von diesem Klon besiedelten Areale dehnten sich schnell auf einer Fläche von mehr als 280 Fußballfeldern aus. Aufgrund ihrer plötzlichen Dominanz und den absehbaren ökologischen Folgen haben Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft Vaucheria velutina zur Alge des Jahres 2021 gewählt.

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Alge des Jahres 2020: Chromera velia, autonomer Verwandter prominenter Parasiten

Die Alge Chromera velia im Lichtmikroskop. Die Chloroplasten mit dem einzigartigen genetischen Code erscheinen im Lichtmikroskop goldbraun. Aufnahme: Miroslav Oborník

Die Alge Chromera velia lebt im australischen Great Barrier Reef in Gesellschaft von Korallen. Sie ist verwandt mit Parasiten wie den Malaria-Erregern. Die Alge kann jedoch ohne Wirt leben, wohingegen Parasiten von ihren Wirten abhängig sind. Chromera velia verbindet die Lebensweise freilebender Algen mit der von Parasiten. Sie hilft so die Evolution der Krankheitserreger zu verstehen. Algenforscherinnen und Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) haben Chromera velia nun zur Alge des Jahres 2020 gewählt.

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Seit 200 Jahren bekannt und noch voller Rätsel: Die blutrote Schneealge ist Alge des Jahres 2019

Die leuchtend roten Schneefelder, die die Blutschneealgen enthalten, erstrecken sich über weite Flächen, wie hier auf dem Doktorbreen-Gletscher in Spitzbergen im August 2004. Foto: Thomas Leya

Die Alge Chlamydomonas nivalis, die auf der ganzen Welt Schnee blutrot zu färben vermag, haben Forschende zur Alge des Jahres gewählt. Auch 200 Jahre nach einer Expedition, bei der Kapitän John Ross auf einer Polarfahrt den Roten Schnee zeichnete und den Verursacher im Mikroskop zu erkennen suchte, gibt die Alge weiterhin Rätsel auf. Schneealgenexperte Dr. Thomas Leya vom Potsdamer Fraunhofer IZI-BB erklärt, warum das so ist und wo der winzige Einzeller zu entdecken ist. Leya ist Mitglied der Sektion Phykologie, in der die Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) organisiert sind, die Chlamydomonas nivalis zur Alge des Jahres 2019 gewählt haben.

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Klebsormidium: Pendler zwischen scheintot und Wiedererwachen ist Alge des Jahres 2018

Die Alge Klebsormidium lebt in Bodenkrusten wie hier in der Eiswüste der norwegischen Insel Spitzbergens, wo kaum noch Leben möglich ist. Foto und ©: Ulf Karsten, Universität Rostock

Die mehrzellige Grünalge Klebsormidium lebt an Land an solchen Orten, wo keine andere Pflanze mehr wachsen kann. Als weltweit verbreiteter Pionier schafft sie neue Lebensräume, was Farmer und Wüstenanrainer nutzen. Forscher interessieren sich für ihre biologischen Tricks, wie sie zwischen leblos und Wiedererwachen hin und her wechselt. Die Professoren Andreas Holzinger (Universität Innsbruck) und Ulf Karsten (Universität Rostock) erforschen in enger Kooperation die Fähigkeiten, die die Alge vor Austrocknung und gefährlichen UV-Strahlen schützt. Beide sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), die Klebsormidium zur Alge des Jahres 2018 kürte.

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Uralt und immer wieder Pionier: Blaugrüne Felskugel ist Alge des Jahres 2017

Nach dem Aufbrechen der Beacon-Sandstein genannten Felsformation in der Antarktis wird die in den obersten Millimetern lebende Blaugrüne Felskugel (Chroococcidiopsis) sichtbar (Pfeile). Foto: Burkhard Büdel, TU Kaiserslautern

Algenforscher haben die Blaugrüne Felskugel Chroococcidiopsis zur Alge des Jahres 2017 gekürt. Der Einzeller lebt in Steinen und Flechten, trotzt Extrembedingungen und erschließt lebensfeindliche Orte − heute wie wahrscheinlich schon vor Milliarden Jahren, als er den Weg für das Leben der Pflanzen und Tiere ebnete. Für die Blaugrüne Felskugel, die zu den Cyanobakterien zählt und wie alle Algen von Sonnenlicht lebt, interessieren sich Ökologen, Biotechnologen, Wüsten- und Weltraumforscher. Prof. Dr. Burkhard Büdel von der TU Kaiserslautern erforscht sie seit mehr als 30 Jahren. Er ist Mitglied der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft, in der die Algenforscher organisiert sind, die dieses Jahr zum zehnten Mal eine Alge des Jahres vorstellen.

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Weitere Fotos der Eisalge Melosira arctica

Die "Vorhänge" aus der Eisalge Melosira arctica hängen hier etwa drei Meter tief von den Eisschollen hinab. Foto und ©: Julian Gutt, AWI

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2016: Eisalge Melosira arctica – Gewinnerin oder Verliererin des Klimawandels?

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Meersalat Ulva kommt nur mit den richtigen Bakterien in Form

Die Gattung Ulva wächst bandförmig (links) oder wie ein Salatblatt (Mitte), wie diese an der Portugiesischen Küste gesammelten Exemplare. Im Labor kann die Interaktion zwischen jungen Algen und Bakterien unter standardisierten Bedingungen untersucht werden (rechts). Fotos und © Thomas Wichard, Universität Jena

Algenforscher wählten den in allen Weltmeeren vorkommenden Meersalat Ulva zur Alge des Jahres 2015. Er wächst bandförmig oder wie ein Salatblatt, aber nur wenn Bakterien die Differenzierungs- und Entwicklungsprogramme der Grünalge anwerfen. Weil Ulva ohne die Bakterien kaum wachsen kann, locken die etwa 20 bis 30 Zentimeter langen Algen die richtigen Mikroorganismen in ihre Nähe. Wie Makroalgen und Bakterien, zwei Lebewesen aus völlig verschiedenen Organismengruppen, Informationen miteinander austauschen, fasziniert Chemiker, Biologen und Algenforscher, die derzeit die Art Ulva mutabilis als zukünftigen Modellorganismus etablieren möchten.

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Weitere Fotos und Videos der Alge Chlamydomonas reinhartii

Da die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii sowohl in feuchten Böden als auch im Süßwasser vorkommt, lässt sie sich im Labor sowohl auf Agar-Platten als auch in Nährlösungen kultivieren. Fotos: © Thomas Nolte und Maria Mittag, Universität Jena

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2014: Chlamydomonas reinhardtii - schneller Schwimmer steht Modell

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Chlamydomonas reinhardtii - schneller Schwimmer steht Modell

Die lichtmikroskopische Aufnahme der nur 10 Mikrometer langen Grünalge Chlamydomonas reinhardtii zeigt die beiden Geißeln, welche die Grünalge zum Schwimmen nutzt (oben) sowie den Augenfleck, mit dem die Alge Licht wahrnimmt. Der Augenfleck (Pfeil) erscheint gelblich, weil er gelb-orange Carotinoid-Farbstoffe enthält (unten). Fotos: © Thomas Nolte und Maria Mittag, Universität Jena

Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii zur Alge des Jahres auserkoren. Der auf der ganzen Welt verbreitete Einzeller misst Licht, schwimmt sehr schnell und wird nicht nur von Algen- und Pflanzenforschern sondern auch von Medizinern geschätzt. Die winzige Alge mauserte sich zum Modell, an dem die Forschergemeinde ganz verschiedene Dinge untersucht wie etwa: das unterschiedliche Verhalten tagsüber und nachts, die Mechanismen, welche ihre innere Uhr steuern, wie sie ohne echte Augen Licht wahrnimmt und wie sie diese Information anschließend an den Bewegungsapparat weiter leitet oder mit welchen Tricks sie es schafft, das Wasser, das sie ständig aufsaugt, wieder abzupumpen, damit sie nicht platzt. Sogar neue Forschungszweige in der Neurobiologie und Medizin etablierten sich ausgehend von C. reinhardtii; etwa die Optogenetik, die genetisch modifizierte Zellen als Lichtschalter einsetzt.

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Weitere Fotos der Alge Lingulodinium polyedrum

Die Chloroplasten mit dem Farbstoff Peridinin lassen Lingulodinium polyedrum im Lichtmikropskop orange-braun erscheinen. In diesen Zellorganellen betreiben die Einzeller Photosynthese und nutzen dazu Lichtenergie. Foto: © Mona Hoppenrath, Senckenberg am Meer, DZMB - Deutsches Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2013: Lingulodinium polyedrum lässt das Meer leuchten

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Lingulodinium polyedrum lässt das Meer leuchten

Im September 2011 ließen Massen des Einzellers Lingulodinium polyedrum die Wellen vor der Küste Kaliforniens nahe San Diego blau aufleuchten. Foto: © Mit freundlicher Genehmigung von Prof. em. Christopher J. Wills, University of California, San Diego

Algenforscher haben den Einzeller Lingulodinium polyedrum zur Alge des Jahres gewählt. Der mit einem Panzer und zwei Geißeln ausgestattete Dinoflagellat fasziniert nicht nur die Forschenden sondern auch Skipper und Strandgänger, weil er sich unter bestimmten Bedingungen massenhaft vermehren und nachts das Meer blau leuchten lassen kann. Die Wissenschaftler, die den Dinoflagellaten auswählten und in der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft organisiert sind, wollen damit eine Algenart würdigen, deren Leuchtfähigkeit fasziniert, einen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus hat und als Sensor genutzt wird, wie PD Dr. Mona Hoppenrath vom Deutschen Zentrum für marine Biodiversitätsforschung (DZMB) bei Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven ausführt.

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Weitere Fotos der Armleuchteralge Chara

Die Struppige Armleuchteralge (Chara horrida) war nach 1980 in ganz Deutschland verschwunden, und wurde von Algenforschern vor wenigen Jahren in den Boddengewässern vor der Ostseeinsel Hiddensee wieder entdeckt. Foto und © Sven Dahlke, Biologische Station Hiddensee

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2012: Armleuchteralge Chara – bedrohter Pionier mit Hang zur Dominanz

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Armleuchteralge Chara – bedrohter Pionier mit Hang zur Dominanz

In kalkreichen, nährstoffarmen Seen bewächst die Furchenstachelige Armleuchteralge (Chara rudis) den Gewässerboden wie eine Wiese und kann das Ökosystem des ganzen Sees prägen, wie im Bergsee „Sieben Quellen“ nahe Sulzbach-Rosenberg in Bayern. Foto: © Klaus van de Weyer, lanaplan GbR.

Die Armleuchteralgen der Gattung Chara sind die Algen des Jahres 2012. Sie wurden von den Algenforschern der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft gewählt, weil ihre Vertreter sehr verschiedene Strategien verfolgen: Manche erobern als Pionierpflanze neue Gewässer. Andere haben zwar hohe Standortansprüche, wenn sie sich aber ansiedeln, haben sie das Potenzial, das ganze Ökosystem zu prägen, wie die Algenforscherin Dr. Irmgard Blindow von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald erklärt. Mit der Entscheidung wird eine Algengattung gewürdigt, von der 20 heimische Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Organismen stehen.

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Weitere Fotos der Alge Fragilariopsis cylindrus

Die Kieselalge Fragilariopsis cylindrus lebt in kleinen Kanälen, die entstehen, wenn Meerwasser gefriert. An diesem extremen Ort herrschen Temperaturen bis minus 30 Grad Celsius, Salzgehalte bis zur vierfachen Meerwasserkonzentration und im Winter fehlt Licht. Um in dieser Salzlake zu überleben, mussten die Kieselalgen Frostschutz, Salztoleranz und eine effiziente Photosynthese erfinden. Genau das macht sie für die Forscher so interessant. Lichtmikroskopische Aufnahme: Dr. Karen Junge, University of Washington, USA.

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2011: Fragilariopsis cylindrus liebt das Extreme

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Fragilariopsis cylindrus liebt das Extreme

Wenn Seegang im Südpolarmeer die Eisschollen in Stücke bricht und umkippt, kommt die braune Unterseite zum Vorschein. Dort beginnen sich im Frühjahr Kieselalgen wie Fragilariopsis stark zu vermehren und färben das Meereis braun, wie im abgebildeten etwa zwei Meter langen Eisstück. Foto: Dr. Thomas Mock, School of Environmental Sciences, University of East Anglia, Norwich, Großbritannien

Algenforscher der Sektion Phykologie haben die Kieselalge Fragilariopsis cylindrus zur Alge des Jahres gewählt. „Sie fasziniert uns, weil sie im Eis der Polarmeere, einem der extremsten Lebensräume der Erde, überlebt und sich dort sogar vermehrt“, begründet Professor Dr. Peter Kroth von der Universität Konstanz die Wahl. Peter Kroth ist Sprecher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), in der die Algenforscher organisiert sind.

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Weitere Fotos der Forschlaichalge

Im Schutz der Wirtel vereinigen sich männliche und weibliche Geschlechtszellen in der so genannten Trichogyne, dem weiblichen Empfängnisorgan. Nach dem Andocken der männlichen Geschlechtszellen entsteht eine neue der drei Generationen einer Froschlaichalge. Mikroskopische Aufnahme: Dr. Johanna Knappe, Philipps-Universität Marburg

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2009: Die Froschlaichalge - Anzeiger für saubere Gewässer

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Froschlaichalge wird Alge des Jahres 2010

Am Zentralfaden entspringen in regelmäßigen Abständen dicht gedrängte Wirtel, die der Froschlaichalge ein perlschnurartiges Aussehen verleihen. Sie bestehen aus verzweigten Zellfäden. Mikroskopische Aufnahme: Dr. Johanna Knappe, Philipps-Universität Marburg

Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben die Froschlaichalge zur Alge des Jahres 2010 gekürt. Sie möchten damit auf diese gefährdete Pflanze unserer heimischen Gewässer aufmerksam machen. Froschlaichalgen werden immer rarer, da ihr Lebensraum schwindet. Sie sind auf sauberes und kühles Wasser angewiesen, das jedoch oft zugebaut oder durch Abwässer und Pflanzenschutzmittel verunreinigt wird oder bei zu starker Wasserentnahme ganz versiegt. Die Algenspezialistin Dr. Johanna Knappe von der Philipps-Universität Marburg erklärt, was sie an der Roten-Liste-Art fasziniert.

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Weitere Fotos der Alge Emiliania huxleyi

Kalkplättchen bedecken Emiliania huxleyi. Die für jede Kalkalge typische Form dieser Plättchen ist nur in rastermikroskopischen Aufnahmen zu erkennen. Foto: Dr. Björn Rost, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2009: Emiliania huxleyi - ein Algenzwerg, der auf das weltweite Klima wirkt

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Das Bild von Dr. Björn Rost ist nur zur Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Thema „Alge des Jahres 2009“ freigegeben. Und nur unter Nennung der Quelle in der Form: Vorname Nachname, Institut. Wenn Sie das Bild für einen anderen Zweck verwenden möchten, kontaktieren Sie bitte Dr. Björn Rost (s. o.). Die Bilder der NASA unterliegen den Nutzungsbedingungen der NASA unter http://visibleearth.nasa.gov/useterms.php">http://visibleearth.nasa.gov/useterms.php

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Emiliania huxleyi - ein Algenzwerg, der auf das weltweite Klima wirkt

Eine Massenvermehrung von Kalkalgen in der Barentssee nahm die NASA mit einem ihrer Satelliten auf. Sterben die Algen ab, lösen sich ihre Kalkplättchen, streuen das Sonnenlicht und das Wasser erscheint hellblau. Haften die Plättchen noch an den Algen wirken sie nicht Licht streuend. Ob Kalkalgen eine Algenblüte dominieren ist also erst dann aus dem Weltraum zu sehen, wenn die meisten Individuen bereits abgestorben sind und Ihre Kalkplättchen freigesetzt haben. Foto: Jacques Descloitres, NASA/GSFC, MODIS Rapid Response

Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft wählen Emiliania huxleyi zur Alge des Jahres, um sie als einen Schlüsselorganismus der Erde zu würdigen. „Wegen ihrer weltweiten Bedeutung wurde Emiliania in das Sequenzierungs-Programm am Joint Genome Institute in Kalifornien aufgenommen, wo ihr Erbgut nun entschlüsselt wird“, erklärt Professor Dr. Peter Kroth, Vorsitzender der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Mit dem genetischen Bauplan der Alge wollen die Forscher eine Basis schaffen, um den globalen Kohlenstoffkreislauf zu ergründen.

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Weitere Fotos der Alge Micrasterias

Micrasterias ceratofera ist ein stacheliger Exot aus Südost-Asien, der 1885 erstmals beschrieben wurde. Die Art lebt am Boden größerer tropischer Gewässer, wie Seen und Flüssen, teils treibt sie auch im Plankton. Im Gegensatz zu den meisten Micrasterias-Arten Deutschlands kommt Micrasterias ceratofera nicht in Moorgewässern vor und scheint an ihren tropischen Standorten auch nicht gefährdet zu sein. Die abgebildete Alge stammt aus Indonesien, wo sie 1983 gesammelt und in Deutschland in Kultur gebracht wurde. Seitdem steht Wissenschaftlern diese Kultur in der "Sammlung von Conjugaten-Kulturen (SVCK) am Institut für Allgemeine Botanik der Universität Hamburg" zur Verfügung. Foto: Dr. Monika Engels, Zieralgen-Kulturensammlung, Uni Hamburg

Fotos zur Pressemitteilung Alge des Jahres 2009: Micrasterias - unsterblich und doch auf der Roten Liste

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Micrasterias - unsterblich und doch auf der Roten Liste

Das gegabelte Scheibensternchen (Micrasterias furcata) hat einen Durchmesser von nur 0,2 Millimeter und lebt in Mooren. In der Roten Liste von 2008 ist es als stark gefährdet eingestuft: Seit seiner ersten Beschreibung konnte es nur dreimal in ganz Deutschland aufgespürt werden. In Österreich ist die Art auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Foto: Dr. Monika Engels, Zieralgen-Kulturensammlung, Universität Hamburg

Algenforscher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft wählen die Zieralge Micrasterias zur Alge des Jahres 2008. Micrasterias, aus dem Griechischen abgeleitet etwa „kleines Sternchen“, ist eine stark bedrohte, formen- und artenreiche Algengattung, die auf intakte Gewässer angewiesen ist.

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Weitere Fotos von Laminarien

Bei Niedrigwasser fällt der bis zu vier Meter lange Fingertang (Laminaria digitata) vor der Küste Helgolands trocken. Deutlich ist das gefingerte „Blatt“ zu erkennen, welches dem Fingertang seinen Namen gab. Der Blattgrund ist keilförmig zugespitzt und unterscheidet sich damit von der herzförmigen Blattbasis des Palmentangs. Foto: Annekatrin Enge, Biologische Anstalt Helgoland des Alfred-Wegener-Instituts

Fotos zur Pressemitteilung: Seetang Laminaria ist Alge des Jahres 2007

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Seetang Laminaria ist Alge des Jahres 2007

Algenforscher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft rufen den Seetang der Gattung Laminaria zur Alge des Jahres aus: Laminaria-Seetang wird mehrere Meter groß und bildet mit anderen Großalgen den „Regenwald des Meeres“. Er enthält Alginsäure, die als Stabilisator in vielen Lebensmitteln und Kosmetika verwendet wird. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen wächst Seetang vorwiegend in der dunklen Jahreszeit. Algen verbrauchen das Treibhausgas Kohlendioxid und sind die wichtigsten Sauerstoff-Produzenten der Erde.

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