Artikel zur Kategorie News


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Nachruf Klaus-Otto Lüning

Am 22. November 2023 ist Prof. Dr. habil. Klaus-Otto Lüning im Kreise seiner Familie gestorben. Klaus war ein Freigeist und begeisterter Algenforscher, der vor allem im Bereich der großen Brauntange (kelps) bahnbrechende Entdeckungen machte, die bis heute relevant sind. Er hatte eine unbändige Energie, gepaart mit gutem Humor, er beugte sich nie Konventionen und ließ sich in kein System zwängen. Wenn Klaus Lüning den Raum betrat, war er schnell gefüllt mit einer besonderen Intensität, der man sich nicht entziehen konnte. Er schaffte es, Unwissende und Algen-Neulinge in seinen Bann zu ziehen und von der Schönheit dieser ‚Pflanzen‘, aber auch von ihrer wissenschaftlichen Bedeutung zu überzeugen.   

Inka Bartsch

Ein detaillierter Nachruf seines Lebens- und Schaffensweges findet sich bei de Gruyter

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Filmtipp: Warum Algen für uns so wichtig sind

Haftkralle der Alge Saccorhiza polyschides. Foto und (c): Dr. Dagmar Stengel

Ohne Algen wäre die Erde für uns unbewohnbar. Denn die wahrscheinlich rund 400.000 verschiedenen Algenarten produzieren etwa die Hälfte des Sauerstoffes auf der Erde und sind eine wichtige CO2-Senke. Die Vielfalt und Schönheit der kleinsten unter ihnen erschließt sich nur unter dem Mikroskop; die größten werden bis zu 60 Meter lang und bieten vielen Tieren Schutz und Nahrung, wie ein 6-Minuten Film der Terra-X-plus-Schule-Reihe für das ZDF zeigt. Wir Menschen interessieren uns für sie, weil wir daraus Nahrungsmitteln herstellen, weil sie das Wetter auf unserer Erde mitbestimmen und weil die antibiotische Wirkung einiger Arten die Medizin hoffen lässt. Aus ihren Rohstoffen werden Pharmazeutika, Bio-Plastik und in Zukunft vielleicht auch erneuerbare Kraftstoffe hergestellt. Algen könnten auch die Ostsee reinigen. Wie das geht, auch das dokumentiert das Video, das mit fachlicher Beratung unseres Sektionsmitglieds Prof. Dr. Christian Wilhelm entstand.

Zum Video in der ZDF-Mediathek
Zum Video bei YouTube

News · Forschungsergebnis

Algen geben Aufschluss über 600 Millionen Jahre Evolution der Pflanzen

Proben der Alge Mesotaenium endlicherianum, die seit über 25 Jahren in der Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen (SAG) sicher aufbewahrt werden. Dieses Bild zeigt den einzigartigen Versuchsaufbau dort, der es den Forschenden ermöglichte, Mesotaenium endlicherianum einem kontinuierlichen Bereich unterschiedlicher Lichtintensitäten und Temperaturen auszusetzen. Foto: Janine Fürst-Jansen

Die erstaunliche Vielfalt pflanzlicher Lebewesen geht auf ein Ereignis zurück, das in der Erdgeschichte einmalig ist: der Landgang der Pflanzen. Damals entwickelte sich eine Gruppe aquatischer Algen zu den ersten Pflanzen, die weltweit Land als neuen Lebensraum eroberten. Nachkommen dieser Algen werden noch heute im Labor untersucht, um die Evolution zu enträtseln. Nun hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Jan de Vries von der Universität Göttingen für die einzellige Alge Mesotaenium endlicherianum, ein Vertreter der engsten Verwandten der Landpflanzen, einen großen Datensatz zur Genexpression erstellt und daraus molekulare Netzwerke ermittelt. Dabei zeigten sich Gemeinsamkeiten zwischen der Alge und Landpflanzen. Das Forschungsteam hatte dazu zehn Milliarden RNA-Schnipsel untersucht und „Knotenpunkt-Gene“ ermittelt, die in verschiedenen Algen und Pflanzen zusammenarbeiten. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature Plants erschienen.

Quelle: Uni Göttingen

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Filmtipp: Algenforscher aus der Pfalz wollen die Welt retten

In einer Höhle nahe dem spanischen Bilboa sucht das Team von Michael Lakatos Mikroalgen, die auch bei Dunkelheit wachsen. Foto: Michael Lakatos

Ein TV-Team des SWR hat die Forschungsarbeiten rund um Dr. Michael Lakatos und Dr. Patrick Jung von der Hochschule Kaiserslautern ein Jahr lang begleitet und eine Dokumentation über diverse Anwendungen von Mikroalgen zusammengestellt. Der 30minütige Film zeigt, welche Lösungen Algen und deren Erforschung uns offerieren, etwa als nachwachsender Zementersatz. Spannend sind auch die Fragen, wie manche Blaualgen im Dunklen Photosynthese betreiben oder wie Algen in der trockensten Wüste der Erde überleben. Er wurde am 24. Mai im SWR in der Rubrik „made in Südwest“ / „Grün ist die Hoffnung“ ausgestrahlt. Ein fünfminütiger Teaser machte am Vortrag Appetit auf den Film (in der Landesschau Rheinland-Pfalz: 3:40 – 8:36 min). 

Der gesamte Film steht ein Jahr lang in der SWR-Mediathek bereit:

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News · Sektion Phykologie

Neue Vorstandsmitglieder gewählt

Der neue Vorstand der Sektion Phykologie (v.l.n.r.): Dr. Maike Lorenz, Dr. Thomas Leya, Jun.-Prof. Klaus Herburger, PhD, Prof. Dr. Claudia Büchel, Charlotte Permann, Prof. Dr. Severin Sasso, Prof. Dr. Peter Kroth. Foto: Trang Vuong

Drei Mitglieder des Vorstands, welche seit vielen Jahren dem Vorstand angehörten, traten nicht mehr zur Wahl an und machten Platz für den Nachwuchs: die Graduiertensprecherin Dr. Karin Glaser, der Schriftführer Prof. Dr. Andreas Holzinger und die 1. Vorsitzende Prof. Dr. Maria Mittag. Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 13. März 2023 wurden die folgenden Mitglieder gewählt, die sich zur Vorstandswahl gestellt hatten:

Prof. Dr. Claudia Büchel (1. Vorsitzende), Dr. Thomas Leya (2. Vorsitzender), Jun.-Prof. Klaus Herburger, PhD (Schriftführer), Dr. Maike Lorenz (Kassenwartin), Beisitzer: Prof. Dr. Severin Sasso, Graduierten Beisitzerin: Charlotte Permann, Vertreter in der Federation of European Phycological Societies (FEPS): Prof. Dr. Peter Kroth.

News · Forschungsergebnis

Biosynthese von Fucoxanthin in der Kieselalge Phaeodactylum tricornutum entschlüsselt

In den braun gefärbten Kieselalgen absorbiert das Carotinoid Fucoxanthin grünes Licht und überträgt die Energie auf fotosynthetische Chlorophylle, die einen Teil der Energie als rotes Fluoreszenzlicht abstrahlen (rechts). Zellen der grünen Mutante fehlt Fucoxanthin und sie zeigen daher in grünem Licht eine deutlich schwächere Chlorophyllfluoreszenz (links). Foto und (c): Martin Lohr und Christof Rickert

Die Biosynthese des Lichtsammelcarotinoids Fucoxanthin ist unerwartet komplex und enthält drei bisher nicht beschriebene Carotinoide als Zwischenstufen. Ausgangspunkt sind Pigmente zum Schutz gegen hohe Lichtintensitäten. Das berichten Forschende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Die die Arbeitsgruppen von Dr. Martin Lohr an der JGU, Prof. Dr. Graham Peers an der Colorado State University in Fort Collins, USA, und Prof. Dr. Xiaobo Li an der Westlake University in Hangzhou, China, haben den Biosyntheseweg dieses weitverbreiteten Pigmentes in Kieselalgen weitgehend aufgeklärt. Dazu haben sie in der Kieselalge Phaeodactylum tricornutum mit der Genschere CRISPR/Cas9 gezielt Gene für Kandidatenenzyme ausgeschaltet, die eine Ähnlichkeit zu Enzymen mit bereits bekannter Funktion in der Carotinoidbiosynthese von Landpflanzen aufweisen. Die Ergebnisse legen nahe, dass Braunalgen einen abgewandelten Syntheseweg für Fucoxanthin nutzen. Eine Übertragung des vollständigen Fucoxanthin-Biosynthesewegs in andere Organismen ist noch nicht möglich. Allerdings erwarten die Autoren, dass die Identifizierung der noch fehlenden Enzyme dank ihrer Ergebnisse nun deutlich erleichtert wird. Darüber hinaus eröffnen die grünen Phaeodactylum-Mutanten ganz neue Untersuchungsmöglichkeiten für ein besseres Verständnis der Biogenese und der Funktion des Fotosyntheseapparats in den ökologisch wichtigen Kieselalgen.

Quelle: JGU

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News · Publikation

Zweite eingeschleppte Schlauchalge beschleunigt Veränderungen im Wattenmeer

Die neu eingeschleppte Schlauchalge Vaucheria longicaulis hat feine Fäden in denen sich der Schlick ablagert. Sie breitete sich seit September 2020 im Sylter Watt aus. Foto und (c): Karsten Reise

Inzwischen ist eine zweite Schlauchalge ins Wattenmeer eingewandert und als Vaucheria longicaulis identifiziert, wie Forschende der Universität Göttingen, vom Alfred-Wegener-Institut des Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung und des Nationalparks Niedersächisches Wattenmeer jüngst im Fachjournal Phycologia belegen [1]. Diese eingeschleppte Art mit dünnen Fäden breitet sich ebenfalls aus und sattelt auf die Schlickpolster der Sommer-Art Vaucheria velutina auf, deren Fäden dicker sind. So verstärkt die zweite Schlauchalge die bereits ausgelösten Veränderungen im Wattenmeer nochmals: Die Sommer-Art verbreitete sich im Watt der Insel Sylt und häuft über gerippeltem Nordseeboden Schlick an. Zwischen dem grasartigen Rasen der Alge bleibt feiner Schlick hängen, der gut zehn Zentimeter aufragt und so die Topografie und die Zusammensetzung der Sedimente des Meeresbodens nachhaltig verändert. Aus Sandwatt werden matschige Flachwasserzonen, wie eine weitere Publikation in diesem Jahr belegt [2]. Überall dort, wo sich die Polster der Schlickalge Vaucheria velutina ausbreiten, sind keine Wattwürmer mehr zu finden [3]. Da der Wattwurm einer der bedeutsamsten Tiere des Watts ist, rechnen die beteiligten Biologinnen und Biologen mit einer nachhaltigen Veränderung des Ökosystems Wattenmeer durch die eingeschleppten Algen. Unsere Sektion Phykologie hatte daher bereits im Dezember 2020 auf die Ausbreitung der Vaucheria-Algen hingewiesen und sie zur Alge des Jahres 2021 gewählt.

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[1] Rybalka, N., Epkes, S., Wegner, K. M., Michaelis, R., Reise. K. (2022): Invasive Vaucheria (Xanthophyceae) at the lower shore of the Wadden Sea. Phycologia. DOI: 10.1080/00318884.2022.2035532    
[2] Reise, K., Michaelis R., Rybalka, N. (2022): Invading grass-like alga transforms rippled sand bars into bumpy muddy flats: arrival of a game changer in the Wadden Sea? Aquatic Invasions 17(1): 1–20 (open access) https://www.reabic.net/aquaticinvasions/2022/AI_2022_Reise_etal.pdf
[3] Reise, K., Lackschewitz, D., Wegner, K. M. (2022): Marine turf of an invasive alga expels lugworms from the lower shore. Marine Biology 169: 16 (open access) DOI: 10.1007/s00227-021-04004-9

News · Veranstaltung

Young Algaeneers Symposium (YAS) 2021

Jun. Prof. Dr. Julie Zedler, Dr. David Russo (beide Friedrich Schiller Universtität Jena) organisieren mit zwei Kolleginnen aus Italien und UK das Young Algaeneers 2021 Symposium unter der Schirmherrschaft der European Algae Biomass Association (EABA). Das Symposium von jungen Forschenden für angehende Forscherinnen und Forscher, die sich für den Algenbiomasse-Sektor interessieren, findet vom 10. bis 12. Mai 2021 als virtuelle Veranstaltung statt.

Programmübersicht und Registrierung auf der Tagungswebsite

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Alge des Jahres 2021: Schlauchalge Vaucheria velutina verändert das Wattenmeer

Die sich rasch ausbreitende Alge Vaucheria velutina häuft über sandigem Wattboden große Mengen Schlick an (linke Seite). Am Horizont liegt die Insel Sylt. Foto: Karsten Reise

Weit draußen im Sylter Watt, wo sonst Seehunde auf Sandbänken dösen, steckte der Wattforscher Karsten Reise vom Alfred-Wegener-Institut dieses Jahr unverhofft in weichem Schlick fest. Hier entdeckte er im Sommer erstmals Schlauchalgen, die über weite Flächen verbreitet waren und sonst nur am Ufer wachsen. In den Vaucheria-Algen verfängt sich der Schlick, wodurch die Gänge der Wattwürmer verstopft werden. Somit verändert sich das Weltnaturerbe Wattenmeer. Wie Nataliya Rybalka von der Universität Göttingen durch molekulargenetische Analysen herausfand, stammen die gelbgrünen Vaucheria velutina Algen von nur einem Mutter-Organismus ab. Die von diesem Klon besiedelten Areale dehnten sich schnell auf einer Fläche von mehr als 280 Fußballfeldern aus. Aufgrund ihrer plötzlichen Dominanz und den absehbaren ökologischen Folgen haben Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft Vaucheria velutina zur Alge des Jahres 2021 gewählt.

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News · In den Medien

TV-Tipp: Algen - Ein unbekannter Rohstoff

Können Algen tatsächlich Erdöl ersetzen und eine Welt ohne Plastik schaffen, Krankheiten heilen und die Welt ernähren? Was Wissenschaftlerinnen und Forscher davon heute schon Wirklichkeit werden lassen, zeigt dieser Film am 4. Juli um 21:45 Uhr im Fernsehkanal von ARTE-TV.

Zur Vorschau / Zum Trailer (bei ARTE)

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News · Publikation

‘Understanding the Algae to Land Plant transition’ Sonderband in Journal of Experimental Botany

Das Bild zeigt Zygnema circumcarinatum. Foto: Andreas Holzinger

Im Juli letzten Jahres wurde ein Satelliten Treffen zum jährlichen Treffen der Society of Experimental Biology in Sevilla, Spanien veranstaltet, und daraus hat sich ein Sonderband für die renommierte Zeitschrift Journal of Experimental Botany entwickelt. In dem von Henrik Buschmann und Andreas Holzinger editiertem Band sind 12 Publikationen zu finden, 6 Reviews und 6 Originalarbeiten. Die Themen reichen über den Weg zur Vielzelligkeit in Charophyten, abiotischer Stresstoleranz, den evolutionären Ursprüngen des Auxin Transportes bis zur Etablierung neuer Modellorganismen. Aber auch Metabolomanaylsen, Algen-Bakterien Interaktionen in einem chlorophytischen Modellsystem, eine umfassende Analyse von ‚non-animal‘ Peroxidasen und Chloroplasten- und Mitochondrialen Genomen sind Themen die in den Forschungsarbeiten behandelt werden. Wir schlagen vor einfach einmal hineinzulesen:

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Algenpionierin Elsa-Lore Kusel-Fetzmann verstorben

Elsa-Lore Kusel-Fetzmann beim Algensammeln. Foto: Michael Schagerl

Ende April erreichte uns die traurige Nachricht vom Ableben unserer Mentorin, Kollegin und Freundin Prof. Elsa-Lore Kusel-Fetzmann. Sie war stark in die Gründung der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft involviert, die 1984 in Wien stattfand. Elsa-Lore Kusel-Fetzmann war bei den meisten Tagungen der Sektion bis ins hohe Alter präsent und stets eifrige Diskussionspartnerin.

Elsa-Lore Kusel-Fetzmann studierte in Wien bei Karl Höfler und widmete sich zunächst der Algensoziologie in Augewässern. Auf diesem Gebiet habilitierte sie 1963 an der Universität Wien. Weitere Lehrer waren Franz Ruttner und Heinrich Skuja. Ein Höhepunkt ihrer akademischen Ausbildung stellte der Gastaufenthalt bei Skuja in Uppsala dar, wo sie ihr Zeichentalent perfektionierte. Im Jahr 1977 wurde Elsa-Lore Kusel-Fetzmann in die Professorenkurie berufen und leitete ab diesem Zeitpunkt die Abteilung Hydrobotanik. Sie war damals eine der ganz wenigen Frauen, die solch eine Laufbahn in der männerdominierten Akademikerwelt schafften. Elsa-Lore Kusel-Fetzmann baute in Wien eine umfangreiche Algenkultursammlung mit rund 900 Stämmen auf. Einen Großteil der Kulturen sammelte und isolierte sie selbst auf vielen Reisen, die sie unter anderem in die Arktis, nach Australien und nach Südamerika führten. Stets hatte sie ein kleines Planktonnetz und Probengefäße mit dabei.

Elsa-Lore Kusel-Fetzmann war in erster Linie traditionelle Taxonomin. In Zusammenarbeit mit Heinz Löffler studierte sie die Algenflora tropischer Gebirgsseen. In späteren Jahren bearbeitete sie mit großem Eifer die Euglenophytenflora des Neusiedlersees. Neben Arbeiten zur Desmidiaceenflora in Hochmooren weckten zunehmend auch Braunalgen des Süßwassers ihr Interesse. Gemeinsam mit ihrem Mann Hermann Kusel widmete sie sich auch den Meeresalgen.

Prof. Elsa-Lore Kusel-Fetzmann war eine Gelehrte vom alten Schlag, ausgestattet mit breitem Wissen aus der Biologie, Geographie und Geologie. Für viele Wissenschafter*innen und ihre Schüler*innen war sie mit ihrer Begeisterung für die Wunder der Natur ein Vorbild. Elsa-Lore ist im 89-igsten Lebensjahr friedlich entschlafen und hat nun ihre Ruhe gefunden. Ihre Persönlichkeit, selbstlose Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit werden uns immer in guter Erinnerung bleiben.

Eine Publikationsliste und detaillierte Biographie kann hier nachgelesen werden:

https://www.zobodat.at/biografien/Kusel-Fetzmann_Elsa_Lore_80.pdf

Michael Schagerl

News · Publikation

Erinnerungen an den Algen-Pionier Erich Lindemann

Das Bild zeigt Erich Lindemann im Ausschnitt eines Gruppenfotos, das anlässlich der Gründung der International Society of Limnology 1922 in Kiel aufgenommen wurde [reproduziert mit Erlaubnis des MPI Plön), sowie eine Zeichnung Erich Lindemanns des von ihm beschriebenen Peridinium cunningtonii var. pseudoquadridens [reproduziert mit Erlaubnis von Lindemann EBLW (1919) Untersuchungen über Süßwasserperidineen und ihre Variationsformen. Archiv für Protistenkunde 39: 209–262, pl. XVII]. Collage von Marc Gottschling

Fast wäre der 75. Todestag von dem Biologen Erich Lindemann am 2. Mai 2020 in Vergessenheit geraten.  Forschende der Ludwig-Maximilians-Universität München im Bereich Systematische Botanik und Mykologie und des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie / Plön haben nun zahlreiche neue Informationen über Erich Lindemann zusammengetragen, die in der Zeitschrift Protist im Juli publiziert werden.  Der Lehrer und Wissenschaftler war ein Pionier auf dem Gebiet der Algenkunde und hat in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zahlreiche Studien veröffentlicht.  Erich Lindemann ist der Autor von 4 Gattungsnamen, 30 Artnamen und nicht weniger als 70 wissenschaftlicher Namen unterhalb des Artniveaus.  Er war ein Vorreiter und seiner Zeit weit voraus mit seinen unermüdlichen Versuchen, Einzeller wie es die Dinophyten und Ciliaten sind zu kultivieren. Erich Lindemann versprach sich davon ein besseres Verständnis der Organismen hinsichtlich ihrer Variabilität und Reproduktion.  Die Forschenden aus München und Plön haben außerdem in den Sammlungen des Botanischen Museums Berlin einen umfangreichen Briefwechsel zwischen Erich Lindemann und dem Lehrer und Wissenschaftler Willy Baumeister entdeckt.  Darin finden sich einzigartige Zeugnisse von der Motivation des Forschers und zahlreiche biografische Ereignisse, die zeit- und wissenschaftsgeschichtlich von großem Interesse sind.  Erich Lindemann starb im Alter von nur 57 Jahren laut Totenschein in der Landesheilanstalt Eichberg unter ungeklärten Umständen am 2. Mai 1945.

Zugrunde liegende Arbeit:  Gottschling* M, I Martinsen & B Meyer (in press):  A forgotten pioneer: The little known biographic stages of Erich Lindemann’s life (1888–1945).  Protist.

News · Köpfe und Karrieren

Irene Manton Vortrags-Preis an Daniel Liesner

Vortrags-Preisträger Daniel Liesner. Foto: Tanja Glbwatty

Unser Sektionsmitglied Daniel Liesner erhielt auf dem 68. Annual Meeting of the British Phycological Society 2020 in Plymouth den Irene Manton-Preis für den besten studentischen Vortrag. Daniel Liesner ist Doktorand in der AG Felsküstenökologie von Dr. Inka Bartsch am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. In seiner Doktorarbeit untersucht er die Auswirkung von Temperaturänderungen beim Seetang Laminaria digitata über dessen Lebenszyklusstadien hinweg und entlang geographischer Breitengradienten. Die in seinem Vortrag präsentierte Studie zeigt, dass sich einige L. digitata Populationen entlang der europäischen Verbreitung angepasst haben bzgl. ihrer Reaktion auf für den Seetang erhöhte Temperaturen bis zu 23°C. Besonders L. digitata aus Spitzbergen zeigte eine starke physiologische Hitzestressreaktion, während L. digitata von den natürlich wärmeren Standorten Helgoland und Quiberon (Bretagne) reduzierte Stressreaktionen bzw. besseres Wachstum bei „Hitze“ zeigten.

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Erster Schüler*innen-Preis verliehen

Zum ersten Mal hat die Sektion Phykologie den Preis für den im vergangenen Jahr ausgelobten Wettbewerb für herausragende Projekte "Mit Algen die Zukunft gestalten" verliehen. Von den insgesamt 16 eingegangenen Projektschilderungen belegten:
Den ersten Platz Lorena Koch und Aileen Girschik vom Gymnasium Spaichingen für ihr Projekt Power-to-X: Butan, Buten und Wasserstoff aus Algenextrakt, in dem sie gemeinsam mit ihrem Lehrer Manuel Vogel erkundet hatten, wie man Algen-Extrakte zur Gewinnung von Biogas verwenden kann. Die beiden Schülerinnen erhielten eine Urkunde sowie ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro und stellten ihr Konzept und die Experimente in einem Vortrag vor.
Die Preise zwei und drei gingen an: Christina Schachner vom Johannes-Heidenhain-Gymnasium Traunreut für Green Energy - Optimierung der Wachstumsbedingungen von Chlorella Algen zur Biodieselherstellung sowie an Nicole Fröhlich und Kathrin Schreder von der Schule HTL Glas und Chemie für das Projekt Das Leuchten der Algen.

Fotos der Preisverleihung finden Mitglieder im Intranet (LogIn)

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News · Veranstaltung

Sektionstagung: jetzt anmelden!

Ab sorfort kann man sich für die Sektionstagung 2020 registrieren. Auf Ihre Anmeldung und Abstract-Einreichung freut sich das Team um Organisator Prof. Dr. Burkhard Becker (Uni Köln). Die Konferenz findet vom 8. bis 11. März 2020 im Kloster Steinfeld in der Eifel in der Nähe von Köln statt. Early-Bird-Rabatte winken bei Anmeldung bis zum 6.12. 2019.

Ihr folgt vom 11. bis 13. März 2020 ein Algen-Bestimmungskurs, für den man sich ebenfalls anmelden kann.

Details siehe Tagungswebsite

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Ausgezeichnete Arbeit: Neues Algen-Sonnenschutz-Pigment

Doktorandin Anna Busch erhielt einen der zehn Poster-Preise der Botanikertagung. Foto: privat

Das Poster von Anna Busch aus der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe von Dr. Sebastian Hess an der Universität zu Köln erhielt auf der International Plant Science Conference 2019 (Botanikertagung, 15.-19.9.2019) an der Universität Rostock einen der Preise für die zehn besten Poster von der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG). In ihrer Master-Arbeit untersuchte Anna Busch ein bislang noch unbekanntes, UV-induzierbares Sonnenschutz-Pigment in der Gallerte von terrestrischen Conjugatophyceen. Dabei entdeckte sie eine Reihe von bislang unbekannten Arten der polyphyletischen Gattung Mesotaenium, welche die Substanz in der Natur produzieren. Während ihrer Promotion an der Universität zu Köln wird Anna Busch die Biosynthese und die physikalisch-chemischen Eigenschaften des neuen Sonnenschutz-Pigments in Mikroalgen untersuchen.

Poster-Preis-Urkunde (pdf)

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DFG-Schwerpunktprogramm zur Landeroberung der Algen offen für Projektvorschläge

Die Armleuchteralge Chara braunii in Laborkultur. Foto: Rensing, UNi Marburg

Die Einreichfrist für Projekte des Schwerpunktprogrammes (SPP) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) „MAdLand - Molekulare Adaptation an das Land: Evolutionäre Anpassung der Pflanzen an Veränderung“ ist am 10. September 2019. MAdLand erforscht vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen Folgen, wie Pflanzen sich an schwerwiegende Veränderungen ihrer Umwelt anpassen. „MAdLand wird eine der dramatischsten Veränderungen der Umwelt, den Habitat-Wechsel von Wasser auf felsiges Land, untersuchen, um besser zu verstehen, wie sich Pflanzen an Umweltveränderungen anpassen“, sagt Programm-Koordinator Professor Stefan Rensing von der Uni Marburg. Als die ersten Pflanzen vor circa 500 Millionen Jahren an Land gingen, waren sie mit veränderten Umweltbedingungen konfrontiert. So mussten sich die Pioniere unter anderem gegen Austrocknung oder ultraviolette Sonnenstrahlung schützen. Gleichzeitig verursachte der Landgang der Pflanzen einen dramatischen Wandel. Er veränderte die Erdatmosphäre und die Erdoberfläche: Ohne grüne Landpflanzen würde es heute keine Landtiere geben, und damit auch keine Menschen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an den beiden im SPP untersuchten Modellalgen Chara und Zygnema forschen, können vorab einen Kurzabriss ihres Projektvorschlages bis 22. Juli an den Koordinator Stefan Rensing schicken.

Quelle: Uni Marburg

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News · Forschungsergebnis

Roter Schnee hat einen neuen Namen

Schneefeld im polaren Svalbard (Bautauen im Hornsund) mit den zwei neuen Arten Sanguina nivaloides (links, rötlich) und S. aurantia (rechts, organge), die den Schnee unterschiedlich verfärben. Foto: Thomas Leya

Die Alge, die am häufigsten im roten Schnee vorkommt (siehe „Blutrote Schneealge ist Alge des Jahres 2019“), muss einer neuen Gruppe zugeordnet werden. Das haben Forschende mittels genetischer Analysen von 42 Proben rotgefärbten Schnees von vielen Fundorten auf der ganzen Welt nachgewiesen. Wie Lenka Procházková und Kolleginnen von der Charles Universität in Prag und Thomas Leya vom Fraunhofer IZI-BB in Potsdam im Fachjournal FEMS Microbiology Ecology zeigen, sind der Hauptverursacher des roten Schnees einer bisher unbeschriebenen Gattung mit zwei neuen Arten zuzuordnen. Diese werden Sanguina nivaloides und Sanguina aurantia genannt. Der bisherige Name Chlamydomonas nivalis sollte aufgrund der neuen genetischer Erkenntnisse in Zukunft nicht mehr verwendet werden.

Quelle: FEMS Microbiology Ecology (OpenAccess)

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Ausschreibung 2020: Mit Algen die Zukunft gestalten

Dank der vielen Arten und Verwendungen ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten für Projekte rund um das Thema Algen für den Wettbewerb. Fotos: Mitwirkende in der Sektion Phykologie

Alle Schülerinnen und Schüler in Gymnasien, Gesamtschulen und ähnlichen Einrichtungen können Projekte einreichen zum ersten Wettbewerb „Mit Algen die Zukunft gestalten“. Jedes Projekt kann teilnehmen, sofern die Einreichenden 16 Jahre oder älter sind. Den Preistragenden winken nicht nur Auszeichnung und Preisgeld, sondern auch eine Einladung zur nächsten wissenschaftlichen Konferenz der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft, in der die ausschreibenden Algenforscher*innen organisiert sind. Vom 8. bis 11. März 2020 in Steinfeld in der Eifel können die Preistragenden ihr Projekt den Forscherinnen und Forschern vorstellen. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2020.

Unser Flyer (pdf-Datei) fasst die nachfolgenden Informationen zusammen.

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News · Anwendung

Konstituierende DIN-Sitzung: Algen und Algenprodukte

Seit 2017 besteht am DIN, Deutsches Institut für Normung e. V., der Arbeitskreis "Algen und Algenprodukte", der auch auf EU-Ebene als CEN/TC "Algae and algae products" den EU-Normungsauftrag bearbeitet. Nun wird dieser Arbeitskreis in einen Arbeitsausschuss umgewandelt. Das DIN lädt am 30. April zu dieser konstituierenden Sitzung weitere Interessierte aus Forschung und Industrie ein, die sich in diesen Normenausschuss "Algen und Algenprodukte" einbringen möchten. Gesucht werden insbesondere noch Expert*innen für die folgenden sechs Arbeitsgruppen:

  • Terminology
  • Identification
  • Productivity
  • Specifications for food/feed sector applications
  • Specifications for non-food/feed sector applications
  • Product test methods

Dazu lädt das DIN nach von 10:30 - 17:00 Uhr nach Potsdam, an das Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI-BB). Anmeldungen schicken Sie bitte bis zum 23. April direkt an das DIN (für öffentliche Forschungseinrichtungen ist dies frei von Förder- oder Kostenbeiträgen).

Details im Einladungsschreiben (pdf)

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Neuer Lichtsensor in zwei Algen entdeckt

In dieser mehrzelligen Volvox-Alge wurde der neuartige Lichtsensor 2c-Cyclop mit Fluoreszenz grün markiert. Er zeigt sich in Membranen um den Zellkern herum. Bild: Eva Laura von der Heyde

Einen ungewöhnlichen neuen Lichtsensor haben Forschende in zwei Grünalgen entdeckt, in der einzelligen Chlamydomonas reinhardtii sowie wie in der mehrzelligen Volvox carteri. Bei dem neuen Photorezeptor handelt es sich um eine Guanylylcyclase. Dieses Enzym kann den Botenstoff cGMP synthetisieren. Bei der Guanylylcyclase aus den Algen hemmt Licht diese Aktivität, wodurch sich die cGMP-Konzentration verringert – und genau das passiert auch im Auge des Menschen, sobald dort die Rhodopsine Licht absorbieren. Reguliert wird der neu entdeckte Sensor, dem die Forschenden den Namen „Two Component Cyclase Opsin“ oder kurz kurz 2c-Cyclop gaben, von Licht und vom Molekül ATP. In der Fachzeitschrift BMC Biology weisen die Forschungsgruppen von Professor Armin Hallmann (Uni Bielefeld) und Professor Georg Nagel (Uni Würzburg) dessen Funktion nach und charakterisieren ihn mittels mehrerer Methoden. Die Aufklärung neuer Rhodopsine dürfte auch die sog. Optogenetik voranbringen, denn mit diesen Photorezeptoren lässt sich die Aktivität lebender Gewebe und Organismen durch Lichtsignale beeinflussen.

Quelle: Uni Würzburg

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News · Forschungsergebnis

Erbanlagen der Armleuchteralge zeigen Vorstufe für Landeroberung

Das Cover der Zeitschrift Cell zeigt die Armleuchteralge Chara braunii. Zu erkennen sind zwei ihrer ovalen Oogonien, Strukturen in denen sich die Eizelle befindet, und daneben die kleineren, runderen Antheridien mit den beweglichen männlichen Fortpflanzungszellen. Foto: Melanie Barth, aus dem Labor von Prof. Rensing, Uni Marburg, Illustration von Debbie Maizels, Zoobotanica.

Das Genom der Alge des Jahres 2012, Chara (Armleuchteralgen), ist nun analysiert und weist auf Eigenschaften hin, die es den Landpflanzen ermöglichte, sich später auf dem Trockenen breit zu machen. Wie das internationale Forschungskonsortium zeigt, verfügten die Vorfahren dieser Süßwasseralgen und der Landpflanzen bereits über zahlreiche Gene, die bisher als allein typisch für Landpflanzen galten. Die Forschenden unter der Leitung des Marburger Zellbiologen Professor Stefan Rensing belegen damit die vielen evolutionären Neuerungen dieser Algen. Die etwa 100-200 Millionen Jahre vor den Landpflanzen entstandenen gemeinsamen Vorfahren hatten also bereits viele Voraussetzungen für die Eroberung des Landes, wie etwa feste Zellwände. Die Forschenden publizierten das Genom der Alge Chara braunii (Brauns Armleuchteralge) 2018 in der Fachzeitschrift Cell (DOI: 10.1016/j.cell.2018.06.033).
Quelle: Universität Marburg

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News · Köpfe und Karrieren

Caisova mit Poster-Preis ausgezeichnet

Lenka Caisova PhD erhielt einen Preis für das beste Poster. Bild: privat

Für Ihr Projekt Draparnaldia plumosa, a model system for terrestrialization in chlorophytes hat Lenka Caisova PhD den Preis für das beste Poster auf der Tagung The 1st Black Forest Flagellated Plant Workshop erhalten. Der Workshop fand vom 17. bis 20. September 2018 in Herzogenhorn im Hochschwarzwald statt und wurde unter der Leitung von Professor Dr. Stefan Rensing (Uni Marburg) vom Verein Plantco.de in Kooperation mit der Uni Marburg und der International Molecular Moss Science Society (iMOSS) veranstaltet. Der Vorstand der Sektion Phykologie gratuliert der Preisträgerin recht herzlich!
Quelle: Poster-Preis (pdf)

News

Algenkalender 2019

Die Alge Chaetophora elegans ziert das Deckblatt des Kalenders (links). Das Oktober-Blatt zeigt die Alge Actinoptychus senarius. Alle Aufnahmen: Gerd Günther

Das Deckblatt des Kalenders zeigt eine Dunkelfeldaufnahme der fädigen Grünalge Chaetophora elegans. Im Inneren sind unter anderem die Zieralge Micrasterias apiculata und das Cyanobakterium Chroococcus turgidus abgebildet. Um Arten wie die marine Kieselalge Actinoptychus senarius räumlich besser darstellen zu können (siehe Bild), hat der Fotograf (Mikrofotografie-Spezialist Gerd Günther, www.mikroskopia.de) optische Schnittserien durch Zellen gemacht und anschließend die Bilder in einer Fotomontage zusammengestellt. Bestellen kann man den Algen-Kalender wieder bei unseren Sektionsmitgliedern des Kölner Biozentrums Culture Collection of Algae at the University of Cologne (CCAC). Deren Website bietet eine Vorschau aller Algenaufnahmen für die 12 Monate.
Quelle: CCAC

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News · Publikation

Verfahren und Anwendungen für Makroalgen

Cover des Buches "Protocols for Macroalgae Research" mit freundlicher Genehmigung vom CRC-Press-Verlag.

Algenforscher Thomas Wichard hat gemeinsam mit seinen KollegInnen Bénédicte Charrier und C R K Reddy das Buch Protocols for Macroalgae Research herausgeben, das mit 496 Seiten im CRC-Press-Verlag von Taylor and Francis erschien. Das Buch behandelt Kultivierung, Extraktionstechniken sowie zelluläre und molekulare Charakterisierungen.
Quelle: CRC-Press

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News

Phycomorph Newsletter

Der Newsletter des Phycomorph genannten Netzwerkes informiert in seinem vierten und letzten Jahr über das Buch Protocols for Macroalgae Research, abgehaltene und angekündigte Workshops, Training Schools und kommende Konferenzen. Darunter: Europäische Richtlinien für nachhaltige Aquakultur, die AQUA 2018 Conference "We R Aquaculture" und die Nordic Seaweed Conference. Phycomorph bringt die verschiedensten Disziplinen zur Erforschung von Aquakulturen mit Makroalgen zusammen, um den Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in Anwendungen zu fördern. Das EU-COST Action FA1406-Projekt vereint Molekular- und Entwicklungsbiologie, Genetik und analytische Chemie.

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News · Köpfe und Karrieren

Phykologin Eva Nowack erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2018

Heinz Meier-Leibnitz Preisträgerin 2018: Dr. Eva Nowack. Foto: Ellen Barbara Reitz, HHU

Die Algenforscherin Dr. Eva Nowack ist Preisträgerin des diesjährigen Heinz Maier-Leibnitz-Preises, des wichtigsten Nachwuchspreises für junge WissenschaftlerInnen in Deutschland, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verliehen wird. Seit 2014 leitet die 37jährige eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe zu „Frühen Schritten in der Evolution eines Organells“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Mit ihren Arbeiten hat Nowack wesentlich zu einem besseren Verständnis der Entstehung von Zellorganellen aus prokaryotischen Vorläufern über Endosymbiose beigetragen, also wie sich höhere Zellen entwickeln konnten, indem sie sich Zellen mit anderen Fähigkeiten einverleibten. Bekannt ist ein solcher Entstehungsweg für die Mitochondrien sowie für die Plastiden von Algen und höheren Pflanzen. Lange wurde für diese beiden Organellen jeweils ein einzelnes, ein bis zwei Milliarden Jahre zurückliegendes Ursprungsereignis angenommen. Nowack gelang es, eine evolutionär sehr viel jüngere Plastiden-Entstehung nachzuweisen. Sie konnte zeigen, dass das für die Fotosynthese wichtige Organell der Amöbe Paulinella chromatophora vor etwa 100 Millionen Jahren neu entstanden ist. Nowack hatte bereits im Jahr 2005 den Nachwuchspreis der Sektion Phykologie erhalten. Inzwischen forscht Nowack nach weiteren Organismen mit „evolutionär jungen“ Organellen.
Quelle: DFG

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Vorstandsmitglieder einstimmig (wieder-)gewählt

Professorin Dr. Maria Mittag von der Uni Jena wurde einstimmig zur neuen Sprecherin der Sektion Phykologie gewählt. Sie hatte zuvor als stellvertretende Sprecherin von Dr. Regine Jahn (BGBM Berlin) amtiert. Jahn, bislang erste Sprecherin, hatte sich nach nunmehr 10 Jahren im Vorstand der Sektion von dem Amt zurückgezogen. Auch die anderen Mitglieder des bisherigen Vorstands wurden bei der turnusgemäßen Wahl in Berchtesgaden einstimmig gewählt: Prof. Dr. Claudia Büchel ist nun zweite Sprecherin der Sektion und war in der vorangegangenen Amtsperiode Beisitzerin. Als neuer Beisitzer fungiert nun Dr. Thomas Leya vom Fraunhofer-IZI in Potsdam. Die im Amt bestätigten Schriftführer Assoz.-Prof. Dr. Andreas Holzinger, Schatzmeisterin Dr. Maike Lorenz, Graduierten Beisitzerin Dr. Karin Glaser und der Vertreter in der Federation of European Phycological Societies (FEPS) Prof. Dr. Peter Kroth traten wie die oben Genannten mit dem Wahldatum ihre Vorstandsämter an. Neuer Kassenprüfer ist Dr. Martin Lohr von der Uni Mainz.

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News · Veranstaltung

Conference of the Phycology Section

Die wissenschaftliche Tagung unserer Sektion Phykologie in der DBG mit Themen rund um die Algenforschung wird vom 11.-14. März 2018 in Berchtesgaden stattfinden. Die Programm-Übersicht und die Abstracts stehen auf der Konferenz-Website zum Download zur Verfügung.
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Die Überlebenskünstlerin auch im Video

Video über die Algenforschung an der Uni Innsbruck. Quelle: Uni Innsbruck

Die Universität Innsbruck hat ein Video über die Forschung an der Alge Klebsormidium bei YouTube veröffentlicht: Die mehrzellige Grünalge lebt an Land an solchen Orten, wo keine andere Pflanze mehr wachsen kann. Andreas Holzinger von der Uni Innsbruck erforscht die Fähigkeiten der Alge, die sie vor Austrocknung und gefährlichen UV-Strahlen schützt. Er ist Mitglied der Sektion Phykologie der DBG, die Klebsormidium zur Alge des Jahres 2018 kürte.
Quelle: Video von Tirol TV auf YouTube

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Algenkalender 2018

Cover und Rücken des neuen Kalenders, der ab sofort bestellt werden kann. Mit freundlicher Genehmigung von CCAC

Das Cyanobacterium Calothrix sp. ziert das Titelbild und die Rückseite der 8-geißlige Prasinophyt Pyramimonas cf. octopus. Das sind nur zwei der lichtmikroskopischen Aufnahmen von Algen auf den insgesamt 12 Kalenderbildern. Diese zeigen außerdem Vertreter der Bacillariophyceae, Cyanobacteria, Chlorophyceae, Chrysophyceae, Coleochaetophyceae, Cryptophyceae, Dinophyceae, Euglenophyceae, Synurophyceae and Zygnematophyceae. Alle Fotos hat der Kölner Mikrofotografie-Spezialist Gerd Günther aufgenommen (siehe: www.mikroskopia.de). Bestellt werden kann der Kalender unserer Sektionsmitglieder vom Culture Collection of Algae at the University of Cologne (CCAC) am Biozentrum Köln über deren Website, die auch eine Vorschau aller Algenaufnahmen bietet.

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News · Köpfe und Karrieren

George F. Papenfuss Award an Martin Rippin

Martin Rippin erhielt den Posterpreis während der internationalen Tagung.

Der George F. Papenfuss Award für das beste wissenschaftliche Poster bei der Tagung der International Phycological Society (IPC 11) im polnischen Stettin erhielt Doktorand Martin Rippin aus der Arbeitsgruppe von Prof. Burkhard Becker von der Universität zu Köln. Der Preis wurde in der Kategorie Ecology, Ecosystems and Algal Communities vergeben für das Poster mit dem Titel "Polar Biological Soil crust ecology – identification of genera using classical and molecular approaches". Das Abstract erschien im Fachjournal Phycologia (56(4) Suppl: 159-160). Der George F. Papenfuss-Preis ist mit 250 US Dollar dotiert.

Der Vorstand der Sektion Phykologie gratuliert dem Preisträger recht herzlich und wünscht alles Gute für die Zukunft!

News · Forschungsergebnis

Wie Algen Turbulenzen meistern

Nimmt aufwärts schwimmendes Plankton Signale von Turbulenzen wahr, teil sich die Population: Abwärts schwimmende Zellen werden eiförmig, aufwärts schwimmende eher birnenförmig. Bild: A. Sengupta, G. Gorick, F. Carrara, R. Stocker, ETH Zürich

Algen treiben im Plankton nicht einfach hilflos im Meer. Sie können Signale, die Turbulenzen ankündigen, wahrnehmen, ihr Verhalten anpassen und aktiv darauf reagieren. Um dies zu analysieren untersuchten Forschende das Schwimmverhalten der Alge Heterosigma akashiwo im Labor. Sie ist eine Alge, die dafür bekannt ist, dass sie giftige Algenblüten bildet. Wie die Forschenden herausfanden, können die Zellen ihre Form aktiv verändern. Abwärts schwimmende Zellen werden nahezu eiförmig, aufwärts schwimmende Algenzellen hingegen sind eher birnenförmig. Die Abweichung beträgt nur knapp einen Mikrometer, überraschte die Forschenden aber dennoch. Dies zeigen die Postdoktoranden Anupam Sengupta und Francesco Carrara und Roman Stocker, Professor am Institut für Umweltingenieurwissenschaften der ETH Zürich, in einer Studie, die soeben in der Fachzeitschrift Nature erschienen ist.
Quelle: ETH Zürich

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News · Forschungsergebnis

Uralte biologische Uhr in Cyanobakterien enthüllt

Die molekularen Strukturen der ‚eingefrorenen’ biologischen Uhr von Cyanobakterien konnten Forscher mit Hilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie im Detail entschlüsseln. Illustration: P. Lössl

Die Funktionsweise von einer der ältesten biologischen Uhren der Erdgeschichte hat ein Team aus deutschen und niederländischen Forschenden in Cyanobakterien beschrieben. Cyanobakterien, auch ‚Blaualgen’ genannt, gehören zu den ältesten Organismen der Erde, die mittels Photosynthese Sauerstoff produzierten. Sie bilden damit die Basis für irdisches Leben. Mit Hilfe modernster Methoden der molekularen Strukturanalyse gelang es den Forschernden vom Max-Planck-Institut für Biochemie und der Universität Utrecht drei ‚Uhr’-Proteine im Detail zu analysieren und ihr Zusammenspiel zu verstehen. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Science publiziert.
Quelle: MPI f. Biochemie

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News · Publikation

Rotalgen-Band erschienen

Cover des Rotalgen-Bandes. Mit freundlicher Genehmigung von Schweizerbart

Der neueste Band von Engler's Syllabus of Plant Families gibt einen umfassenden Überblick über die weltweite Vielfalt der Rhodophyta, auch Rotalgen genannt. In der Neuauflage von 2017 schildert ein Duzend Phykologen die evolutionären Beziehungen zwischen diesen Algen und ihre Taxonomie anhand ihrer morphologisch-anatomischen Eigenheiten in Verbindung mit modernen molekularen Phylogenien. Der erste Band (2/1; 2015) der von Wolfgang Frey herausgegebenen Reihe behandelte die phototrophen Algen mit Ausnahme der Rhodobionta, die nun im neuen, zweiten Band (2/2, 2017) vorgestellt werden. Der zweite Band rundet damit Beschreibung der Biodiversität der eukaryotischen Algen ab und ist beim Borntraeger-Verlag erschienen.
Quelle: Borntraeger bei Schweizerbart

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News · Forschungsergebnis

Im All: Algen überleben Wärme, Kälte und Strahlung

Grün- und Blaualgen wurden in diesen Halterungen auf der Außenseite der Weltraumstation ISS über eineinhalb Jahre den Raumbedingungen ausgesetzt.

Mit einem Langzeit-Experiment auf der Raumstation ISS haben Fraunhofer-Forscher getestet, wie Algen auf die extremen Bedingungen im Weltraum reagieren. Sie leben! Trotz extremer Temperaturschwankungen, Vakuum sowie starker UV- und kosmischer Strahlung überlebten zwei Algen 16 Monate an der Außenseite der internationalen Raumstation ISS. Das ist das erstaunliche Ergebnis eines Experiments, das von Dr. Thomas Leya vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI in Potsdam gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern durchgeführt wurde. Die Ergebnisse könnten nicht nur für industrielle Anwendungen, sondern auch für eine mögliche Mission zum Mars bedeutsam sein.
Quelle: Fraunhofer

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News · Forschungsergebnis

Evolutiver Vorteil durch Genvarianten

Wenn Seegang im Südpolarmeer die Eisschollen in Stücke bricht und umkippt, kommt die braune Unterseite zum Vorschein. Dort beginnt sich im Frühjahr die Kieselalge Fragilariopsis cylindrus stark zu vermehren. Sie fräbt das Meereis braun, wie im abgebildeten etwa zwei Meter langen Eisstück. Foto und Copyright: Dr. Thomas Mock, School of Environmental Sciences, University of East Anglia, Norwich, Großbritannien

Die in der Antarktis lebende Kieselalge Fragillariopsis cylindrus liest je nach Umweltbedingungen verschiedene Varianten ihrer Gene ab. Im Polarwinter und im Polarsommer exprimiert (aktiviert) diese Alge die eine oder andere Genvariante. Im Winter wird die Kieselalge im polaren Eis eingeschlossen und trotzt Kälte, Lichtmangel und hohen Salzkonzentrationen. Im sonnenreichen Sommer vermehren sich die Algen stark. Wie die Kieselalge, die 2011 zur Alge des Jahres gewählt wurde, diese extremen Bedingungen und Wechsel tolerieren, war bisher völlig unbekannt. Dies hat nun ein internationales Team unter Beteiligung von Forschenden des Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenigs in Bonn analysiert. Die im Fachjournal Nature publizierten Ergebnisse geben einen ersten Einblick, wie diese Organismen als Basis eines der größten und einzigartigen Ökosysteme evolvierten. Auch die Konstanzer Phykologen Dr. Ansgar Gruber und Prof. Dr. Peter Kroth waren an der Entschlüsselung des Genoms beteiligt (s. Meldung vom 23.2.2017 beim Informationsdienst Wissenschaft, idw).
Quelle: ZMFK

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News · Pressemitteilung

Uralt und immer wieder Pionier: Blaugrüne Felskugel ist Alge des Jahres 2017

Nach dem Aufbrechen der Beacon-Sandstein genannten Felsformation in der Antarktis wird die in den obersten Millimetern lebende Blaugrüne Felskugel (Chroococcidiopsis) sichtbar (Pfeile). Foto: Burkhard Büdel, TU Kaiserslautern

Algenforscher haben die Blaugrüne Felskugel Chroococcidiopsis zur Alge des Jahres 2017 gekürt. Der Einzeller lebt in Steinen und Flechten, trotzt Extrembedingungen und erschließt lebensfeindliche Orte − heute wie wahrscheinlich schon vor Milliarden Jahren, als er den Weg für das Leben der Pflanzen und Tiere ebnete. Für die Blaugrüne Felskugel, die zu den Cyanobakterien zählt und wie alle Algen von Sonnenlicht lebt, interessieren sich Ökologen, Biotechnologen, Wüsten- und Weltraumforscher. Prof. Dr. Burkhard Büdel von der TU Kaiserslautern erforscht sie seit mehr als 30 Jahren. Er ist Mitglied der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft, in der die Algenforscher organisiert sind, die dieses Jahr zum zehnten Mal eine Alge des Jahres vorstellen.

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News · Forschungsergebnis

Im Ozean der Zukunft büßen Kalklagen ihre Konkurrenzfähigkeit ein

Drei Exemplare der Kalkalge Emiliania huxleyi im Rasterelektronenmikroskop. Aufnahme: Kai Lohbeck, GEOMAR

Coccolithophoriden, einzellige im Plankton treibende Algen, die eine Schlüsselrolle für das Klima auf unserem Planeten spielen, könnten im Ozean der Zukunft ihre Konkurrenzfähigkeit verlieren. In einem Feldexperiment, das die Folgen der Ozeanversauerung auf die Coccolithophoride Emiliania huxleyi in ihrer natürlichen Lebensgemeinschaft untersucht, war diese Art nicht mehr in der Lage, Blüten zu bilden. Aus seinen im Fachjournal Nature Geoscience vorgestellten Beobachtungen schließt ein Team von Forschenden unter Leitung des GEOMAR, dass Wechselwirkungen innerhalb des Nahrungsnetzes eine schwache physiologische Reaktion so weit verstärkten, dass sie einen starken Einfluss auf das Ökosystem haben können.
Quelle: GEOMAR

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Motor schwimmender Algen modelliert

Die Grünalge Chlamydomonas reinhartii wird von der Spitze einer Mikropipette festgehalten. Ihre Geißeln schlagen in einer Art Brustschwimmbewegung. Foto: Christian Ruloff, AG Wagner

Wie sich Algen und andere „Mikroschwimmer“ in Flüssigkeiten fortbewegen, haben Experimentalphysiker der Universität des Saarlandes gemeinsam mit Dresdner Kollegen untersucht: Sie setzten Grünalgen der Gattung Chlamydomonas einer Gegenströmung aus und erfassten die Bewegungen ihrer Geißeln mittels eines hochauflösenden Tracking-Verfahrens. Hieraus wurde ein Rechenmodell abgeleitet, das exakt vorhersagt, wie sich der „Motor“ der Winzlinge unter Belastung verhält. Die im Fachjournal Physical Review Letters veröffentlichten Ergebnisse könnten dazu beitragen zu verstehen, wie sich künstliche Mikroroboter beispielsweise im menschlichen Organismus künftig einmal fortbewegen könnten.
Quelle: Uni des Saarlandes

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News · Anwendung

Unbeschadet aus dem All zurück

Die Proben von der ISS bildeten nach knapp zwei Wochen Kultur neue Populationen. Die Grünalgen (obere zwei Reihen) bildete nach einiger Zeit wieder orange-farbene Dauerstadien, während das Cyanobakterium (untere zwei Reihen) die typische petrol-farbenen Kolonien heranwachsen ließ. Foto: Dr. Thomas Leya, Fraunhofer

Eine Alge und ein Cyanobakterium aus der CCCryo Biobank des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie am Standort Potsdam-Golm (IZI-BB) sind von ihrem beinahe zwei Jahre andauerndem Aufenthalt auf der internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt. Sie waren Teil einer illustren „Reisegruppe“ von Urbakterien, Algen, Flechten, Moosen und Pilzen, die einen Großteil der Zeit zwischen 2014 und 2016 an der Außenseite der ISS verbracht haben. Die Wissenschaft interessierte, wie sie auf die extremen Bedingungen dort reagieren: Vakuum bzw. sehr niedrigem Druck, UV-A, B und C-Strahlung, starken Temperaturschwankungen. Die gute Nachricht über die im Juli Zurückgekehrten: Beide Organismen, die von Dr. Thomas Leya vom Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse des Fraunhofer IZI während Expeditionen in die Antarktis und nach Spitzbergen gesammelt wurden, haben die Testbedingungen auf der Flugmission sehr gut überstanden. Die Stämme des Cyanobakteriums Nostoc sp. und der Grünalge Sphaerocystis sp. waren in speziellen Halterungen auf der Außenseite der Weltraumstation ISS befestigt. Die Anpassungsstrategien der Algen gilt es nun aufzuklären und in eine industrielle Anwendung zu überführen. Im Fokus stehen dabei derzeit besonders die Kosmetik- und Lebensmittelbranche.
Quelle: Frauenhofer

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News · Forschungsergebnis

Modellalgen zur Erforschung des Landganges

Morphologie verschiedener Zygnema-Arten. Oben von ‘Saalach’ und unten von ‘Elmau-Alm’ aus Kulturen verschiedenen Alters. Aufnahmen: CC Lizenz Herburger, Lewis & Holzinger (2015): Photosynthetic efficiency, desiccation tolerance and ultrastructure in two phylogenetically distinct strains of alpine Zygnema sp. (Zygnematophyceae, Streptophyta): role of pre-akinete formation. Protoplasma 252, 571-589

Ein Review in der frei zugänglichen Fachjournal-Serie Frontiers fasst den Wissensstand über Algen als Vorfahren der Landpflanzen zusammen und stellt die sich gerade zu neuen Modellpflanzen mausernden Arten vor. Deren Vorfahre dürfte vor etwa 450 bis 500 Millionen Jahren das Land erobert haben. Algen, wie Armleuchteralgen (siehe Alge des Jahres 2012 und Frontiers), Penium, Coleochaete, Spirogyra, Klebsormidium und Micrasterias (siehe Alge des Jahres 2008 und Frontiers) laden dazu ein, den Landgang mit den neuen molekularbiologischen Methoden zu erforschen (siehe Frontiers). Das nun erschienene Frontiers-Review fasst neun einzelne Arbeiten zum Thema zusammen.
Quelle: Frontiers

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Kalender: 12 großformatige Algen-Aufnahmen

Die Titelseite ziert Pyrocystis fusiformis, auf dem Rücken sind Kolonien von Volvox aureus abgebildet (Aufnahmen: Gerd Günther, mikroskopia.de).

Einen Kalender für das kommende Jahr offeriert die Website der Culture Collection of Algae at the University of Cologne (CCAC). Die Kölner Phykologen haben wieder 12 lichtmikroskopische Algen-Aufnahmen der von ihnen kultivierten Algen zusammengestellt; diesmal aus den Gruppen der Bacillariophyceae, Cyanobacteria, Chlorophyceae, Dinophyceae, Euglenophyceae, Florideophyceae, Trebouxiophyceae und Zygnematophyceae. Der Kalender kann in englischer und deutscher Sprache bestellt werden und misst 30 x 29 cm.

Quelle: CCAC

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News · Publikation

Salzseen in Ostafrika

Im englischsprachigen Fachbuch Soda Lakes of East Africa fassen 30 renommierte Experten ihre Forschungsergebnisse über die salzhaltigen Seen zusammen, auch bekannt als Flamingo-Seen: von deren Nutzung und Gefährdung bis hin zu ihrem Management. Im Detail behandeln die Reviews des dreigeteilten Buches:

  • Physik und Chemie der einzigartigen Entstehung des Ökosystems
  • Organismen und Ökologie präsentiert die Bewohner des Sees, ihre Interaktionen und Anpassungen an die extremen Lebensbedingungen
  • Nutzung, Management und Perspektiven behandelt Bedrohungen wie etwa Übernutzung und Verschmutzung aber auch potentielle Nutzungsarten.

Für alle Limnologen und Ökologen mit Fokus auf aquatische Systeme. Ihre Autorenhonorare des von Sektionsmitglied Michael Schagerl herausgegebenen und beim Springer-Verlag erschienenen Buches stifteten die Beteiligten an die Vereinigung Ärzte ohne Grenzen.

Weitere informationen in (online-)Buchläden oder bei Springer

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News · Forschungsergebnis

Sonnenschutzfaktor Prasiolin aus Grünalgen charakterisiert

Terrestrische Grünalgen, wie Prasiola calophylla, überleben an Standorten mit intensiver Sonneneinstrahlung. Foto: Andreas Holzinger

Forschenden ist es gelungen, den Sonnenschutzfaktor der Grünalge Prasiola calophylla mit einer neuen Methode zu isolieren, aufzureinigen und die chemische Struktur des UV-Schutzes aufzuklären. Wie sie herausfanden ist dies eine Mycosporin–ähnliche Aminosäure, die sie Prasiolin nennen. Die an Land lebende Grünalge muss in diesem Lebensraum mit extremen Strahlungen zurechtkommen und nutzt zum Schutz dazu die UV-Strahlung absorbierende Substanz. Die Innsbrucker Pharmazeuten publizierten ihre Ergebnisse gemeinsam mit Phykologen aus Rostock und Innsbruck im Fachjournal Planta. Ihre neue Methode ermöglicht es nun, weitere UV-Schutzfaktoren auch in anderen sonnenexponierten und UV-toleranten Organismen aufzuspüren und zu analysieren, die auch in medizinischen Hautschutzprodukten zum Einsatz kommen könnten.
Quelle: Uni Innsbruck

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News · Forschungsergebnis

Größere Algenvielfalt erhöht deren Produktivität

Eine der in der Studie untersuchten Algenarten Pseudochlorella pringsheimii. Foto: Uni Göttingen

Forschende haben mit Mikroalgen verschiedene Maße für Biodiversität analysiert und den Zusammenhang mit der Veränderung deren Biomasseproduktion getestet. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Produktivität mit steigender Diversität für alle Biodiversitätsmaße steigt, wenn alle verwendeten Artenzahlen zusammen betrachtet werden. Wenn die Daten aber in Gruppen nach ihrer Artenzahl getrennt untersucht werden, ergibt sich für die verschiedenen Diversitätsmaße ein anderes Bild. Die Forschenden der Universitäten Göttingen, Zürich, Bonn und Jena veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachjournal New Phytologist.
Quelle: Uni Göttingen

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News · Forschungsergebnis

Sonnenschutz-Eiweiß in Algen entdeckt

Atomstruktur des neu entdeckten Proteins Calredoxin. Grafik: AG Hippler, WWU

Ein internationales Forscherteam hat in der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii ein neuartiges Protein entdeckt und seine Struktur und Funktion aufgeklärt. Das Protein Calredoxin ist Hauptbestandteil eines Schutzmechanismus', der die Alge vor Schäden durch zu hohe Lichtintensitäten bewahrt. Das Protein kommt in den Chloroplasten vor, bindet den Mineralstoff Kalzium und bringt – abhängig von der Kalzium-Bindung – Redoxreaktionen in Gang. Die Forschenden um Prof. Dr. Michael Hippler von der Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) und Prof. Dr. Genji Kurisu von der Universität Osaka, Japan, haben die Ergebnisse im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht.
Quelle: WWU

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News · Forschungsergebnis

Wie Grünalgen unsere Nutzpflanzen verbessern könnten

Das Pyrenoid (blau) der Grünalgen könnte der Schlüssel zur Ertragssteigerung von Nutzpflanzen sein. Es wird durch Falschfarben-Elektronenmikroskopie im Querschnitt einer Algenzelle sichtbar und sitzt innerhalb des Chloroplasten (grün), der die Lichtenergie sammelt. Aufnahme: Moritz Meyer, Univ. of Cambridge

Grünalgen gewinnen ihre Energie aus Photosynthese, genau wie Pflanzen. Die Algen haben diesen Prozess über Pyrenoide allerdings verbessert. Mit Hilfe dieser speziellen Mikrostrukturen steigern sie die photosynthetische Effizienz. Wie genau das funktioniert, interessierte ein internationales Wissenschaftsteam, dem Forschende rund um Professor Mark Stitt vom Max-Planck-Institut (MPI) für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm angehören. Zusammen mit Dr. Martin Jonikas aus Stanford untersuchten sie die Photosynthese der Alge Chlamydomonas reinhardtii und beschreiben im Fachjournal PNAS wie Grünalgen effektiver Photosynthese betreiben als Nutzpflanzen. Die neuen Erkenntnisse könnten Möglichkeiten bieten Erträge von Nutzpflanzen zu erhöhen.
Quelle: MPI für Molekulare Pflanzenphysiologie

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News · Sektion Phykologie

Ausgezeichnet: Preise für herausragende Arbeiten des Nachwuchses

Preisträger und Preisträgerinnen (v.l.n.r.): Max Angstberger, Maria Müller, Manuela Trobej, Sophie Steinhagen, Sebastian Wittek. Foto: Wolf-Henning Kusber, Lizenz CC-BY (zum Vergrößern Anklicken)

Während der Phykologentagung 2016 in Leipzig erhielten vier Nachwuchskräfte Preise für ihre wissenschaftlichen Arbeiten. Den Pringsheim-Preis teilten sich dieses Jahr Sophie Steinhagen und Sebastian Wittek. Steinhagen vom Kieler Helmholtz Centre for Ocean Research analysierte für Ihre Arbeit “Genetic survey of Ulvales in Nothern Germany reveals diversity and introduced species” die oftmals knifflige Vielfalt verschiedener Arten von Ulva in Algenblüten mittels DNA-Barcoding. Sebastian Wittek von der Universität zu Köln untersuchte in seiner Arbeit “Polyploidy – A Potential Key to Stable Endosymbiosis” wie stabile Endosymbiosen entstehen und welche Rolle mehrere Chromosomensätze dabei spielen. Der Algological Studies-Preis ging an Manuela Trobej von der Universität Wien, für ihren Beitrag „Islands in the landscape – travertin springs and the algal communities“. Die Posterpreise erhielten Maria Müller und Max Angstberger.

News · Sektion Phykologie

Vorstandswahl: Präsidium neu besetzt

Einstimmig zum neuen Vorstand gewählt (v.l.n.r): Maria Mittag, Regine Jahn, Karin Glaser, Peter Kroth, Andreas Holzingern, Maike Lorenz, Claudia Büchel. Foto: Kerstin Hoef-Emnden (zum Vergrößern Anklicken)

Während der Tagung der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft fanden turnusgemäß Wahlen statt. Zunächst entlastete die Mitgliederversammlung den alten Vorstand einstimmig. Ebenfalls einstimmig wurden – wie auch alle anderen Ämter – Dr. Regine Jahn (BGBM, Berlin) zur neuen ersten Vorsitzenden und Professorin Maria Mittag (Uni Jena) zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Neu im Amt ist seit 7. März Schriftführer Professor Andreas Holzinger (Uni Innsbruck) wohingegen Schatzmeisterin Dr. Maike Lorenz (SAG) im Amt bestätigt wurde. Als neue Besitzerinnen sind Professorin Claudia Büchel (Uni Frankfurt) und als neue Graduiertenvertreterin Dr. Karin Glaser (Uni Rostock) gewählt. Neuer Vertreter vom europäischen Dachverband FEPS ist Professor Peter Kroth (Uni Konstanz). Die vier neuen Köpfe kamen in den Vorstand der Sektion, da sich die bisherigen Amtsinhaber, Professor Ulf Karsten, Dr. Inka Bartsch, PD Dr. Burkhard Becker und Dr. Christina Bock nach mehreren Amtsperioden nicht mehr zur Wahl gestellt hatten. Zum Dank für die geleistete Arbeit überreichte Regine Jahn diesen leckere Präsente.

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News · Forschungsergebnis

AIDS-Impfstoffproduktion in Grünlagen ermöglicht

Test auf erfolgreiche Integration fremder Geninformation für die Herstellung eines potentiellen AIDS-Impfstoffs in der einzelligen Grünalge Chlamydomonas reinhardtii. Foto: Rouhollah Barahimipour, MPI

Bislang gestaltete sich die gentechnische Veränderung des wohluntersuchten Modelorganismus Chlamydomonas reinhartii als schwierig. Neue Geninformationen nutzte die einzellige Grünalge meist nicht im gewünschten Umfang oder verlor die Information über die Zeit sogar wieder. Ein Team um Professor Ralph Bock vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam hat nun einen Algenstamm identifiziert, der besser mitarbeitet. Die Forscher haben zunächst die Geninformation optimiert, die dazu genutzt werden könnte Antikörper für das HI-Virus in Algen produzieren zu lassen, so dass sie von den Algen „verstanden“ und in das entsprechende Protein übersetzt werden kann. Hierfür wurde die Sequenz des Gens so verändert, dass sie Eigenschaften des Algenerbguts aufweist. „Außerdem haben wir einen Algenstamm gezüchtet, der die fremden Gene besser ablesen kann“, erklärt Juliane Neupert, Wissenschaftlerin in Golm. Das fremde, optimierte Gen, das als potentieller Bestandteil für einen AIDS-Impfstoff gilt, wurde daraufhin in den neuen Algenstamm eingefügt, um diese Kombination auf ihre Praxistauglichkeit zu prüfen. „Wir konnten eine optimierte p24-Genvariante herstellen, die wir mit Hilfe gentechnischer Methoden in den verbesserten Chlamydomonas-Stamm eingebaut haben“, erklärt Rouhollah Barahimipour, Erstautor der Studie. „Die Alge war nun tatsächlich in der Lage dieses verbesserte Gen abzulesen und das p24-Protein anzureichern“, bestätigt er. Sobald ein AIDS-Impfstoff gefunden ist, besteht nun die Möglichkeit diesen in der einzelligen Alge schnell und effizient zu produzieren. Damit können die Vorteile einer algenbasierten Medikamentenherstellung genutzt werden. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden im Fachjournal Plant Molecular Biology.
Quelle: MPI f. Molekulare Pflanzenphysiologie

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News · Forschungsergebnis

Arktische Braunalgen verlagern sich in flacheres Wasser

Die Biomasse des Fingertanges (Laminaria digitata) nahm in nur wenigen Jahren um das Achtfache zu. Die Tange der Gattung Laminaria waren 2007 zur Alge des Jahres gewählt worden. Foto: Annekatrin Enge, Alfred-Wegener-Institut

Die Seetangwälder vor Spitzbergen verändern sich mit dem Klima. Innerhalb von rund 15 Jahren nahm nicht nur die Biomasse der im Kongsfjord hauptsächlich vorkommenden Braunalgen um ein Vielfaches zu, die Unterwasserwälder verlagerten sich auch in flachere Wasser. Für ihre Studie im Fachjournal Polar Biology hatten deutsche und norwegische Algenforscher eine Tauchstudie der Jahre 1996 bis 1998 in den Jahren 2012 bis 2014 wiederholt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Vor allem Fingertange (Laminaria digitata) wuchsen nach dem Jahrtausendwechsel häufiger im flacheren Wasser, wobei ihre Biomasse um das Achtfache zunahm. Die Forschenden interpretieren das neue Verbreitungsmuster und die vermehrte Biomasse als Reaktion der Algen auf Klimaänderungen in der Arktis. Denn seit dem Jahr 2007 fehlt das Wintereis, das bislang die küstennahen Algen regelmäßig abschürfte. Die erhöhte Gletscherschmelze verstärkte die Sedimentation, die ihrerseits den bislang in der Tiefe wachsenden Algen nun das Licht zur Energiegewinnung nimmt.

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News · Sektion Phykologie

Alge des Jahres 2016: Eisalge Melosira arctica – Gewinnerin oder Verliererin des Klimawandels?

Melosira arctica hängen von den sie tragenden Eisschollen in das Meerwasser herab. Foto und ©: Julian Gutt, AWI

Forschende haben eine der wichtigsten Algen des Arktischen Ozeans, Melosira arctica, zur Alge des Jahres 2016 gekürt. An ihr wollen Wissenschaftler die Auswirkungen des Klimawandels studieren, weil derzeit völlig offen ist, ob Melosira Opfer oder Profiteur des schmelzenden Meereises werden wird. Obwohl sie die produktivste Alge im Arktischen Ozeans ist, ist nur wenig über ihre Lebensweise bekannt. Das soll ein neues Forschungsprojekt nun ändern. Die Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), in der all jene Algenforscher organisiert sind, die Melosira zur Alge des Jahres 2016 gewählt haben, stellt die Alge und das Forschungsprojekt in Bild und Text vor.

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News · Sektion Phykologie

Phykologentagung 2016: Anmeldung und Abstracts erbeten

Bibliotheca Albertina Leipzig von L.E.rewi-sor - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

Die Sektion Phykologie lädt alle Interessierten und alle Mitglieder recht herzlich zur 16. Wissenschaftlichen Tagung der Sektion Phykologie vom 6. bis 9. März 2016 nach Leipzig (16th Scientific Conference of the Phycology Section). Tagungspräsident, Professor Dr. Christian Wilhelm, hat die historische Bibliotheca Albertina dafür reserviert, deren Wurzeln in das 16. Jahrhundert reichen. Anmeldungen und Abstract-Einreichungen explizit auch von Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern sind ab sofort möglich und sind bis 15. Februar 2016 erwünscht.
Details auf der Tagungswebsite

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Algen-Kalender

Titelbild (Phormidium auf Agar) und Rückseite (Euglena) des neuen Kalenders. Fotos: Barbara Melkonian

Kölner Kuratoren haben für das kommende Jahr wieder einen Kalender mit lichtmikroskopischen Algen-Aufnahmen zusammengestellt. Er zeigt 12 der Algen der Culture Collection of Algae at the University of Cologne (CCAC): es sind Vertreter von Bacillariophyceae, Chlorophyceae, Dinophyceae, Euglenophyceae, Glaucocystophyceae, Stylonematophyceae, Trebouxiophyceae und Zygnematophyceae. Alle Aufnahmen wurden von Gerd Günther angefertigt. Der Kalender kann in englischer und deutscher Sprache für je 15 Euro (zzgl. Porto) bestellt werden. Die Website des CCAC bietet eine Vorschau auf alle im Kalender enthaltenen Aufnahmen.
Quelle: CCAC

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News · Forschungsergebnis

Algenvorfahre der Landpflanzen war bereits auf Symbiose eingerichtet

Wie die Eroberung des Landes durch Pflanzen vor 450 Millionen Jahren vor sich ging, ist noch nicht geklärt. Um herauszufinden, ob die Fähigkeit der Pflanzen mit Pilzen Symbiosen auszubilden, den Landgang begünstigte, hat ein internationales Team die Genome von zehn Grünalgen und primitiven Landpflanzen miteinander verglichen. Dazu analysierte es, in welchem der 259 Transkriptome ein bestimmter Schlüsselregulator zu finden war. Dieser Schlüssel, die Kalzium- und Calmodulin-abhängige Kinase, ermöglicht erst das Zusammenspiel der beiden so unterschiedlichen Organismen. Wie das Team herausfand, war dieses Schlüsselenzym bereits vorhanden, bevor die ersten Pflanzen das Land eroberten. Demzufolge war der jüngste gemeinsame Vorfahre von Landpflanzen und Grünalgen bereits auf symbiontische Interaktionen mit Pilzen eingerichtet, schildert das Team im Fachjournal PNAS (doi: 10.1073/pnas.1515426112). Das UK's Biotechnology and Biological Sciences Research Council (BBSRC) hat ein Video dazu auf YouTube veröffentlicht.
Quelle: PNAS (engl.)
zum  Video des BBSRC

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News · Forschungsergebnis

Neue Grünalgen-Gattung Barranca mit semiterrestrischer Lebensweise

In einem Vulkancanyon auf La Palma (Kanarische Inseln) entdeckten Kölner Algenforscherinnen und –forscher gemeinsam mit spanischen Kollegen eine neue Grünalgengattung. Sie stellen Barranca multiflagellata im American Journal of Botany vor, die das wechselhafte Habitat am Vulkan besiedelt, in dem sich Überflutung und Dürre abwechseln. Die neue Alge eignet sich daher für das Studium von Anpassungen an die semiterrestrische Lebensweise, in der Organismen enorme Schwankungen in der Umwelt ausbalancieren müssen.
Quelle: Am. J. Botany (engl.)

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Wissenschaftliche Tagung der Sektion Phykologie

Die kommende Sektionstagung wird vom 6. bis -10. März 2016 in Leipzig stattfinden und von Professor Christian Wilhelm organisiert, der dafür die sanierte Bibliothek Albertina reservieren konnte. Dort treffen sich auch die Mitglieder zur nächsten Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen.

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News · Forschungsergebnis

Blaualge Spirulina platensis schützt vor Lippenherpes

Forschende haben die Wirksamkeit des Polysaccharides Calcium-Spirulan (Ca-SP) aus der Blaualge Spirulina platensis gegen das Herpes simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) nachgewiesen. Eine Creme aus dem Algenextrakt und dem Polysaccharid schützt effektiv vor Lippenherpes, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einer Beobachtungsstudie zeigen konnten. Das Polysaccharid Ca-SP ist auch gegen weitere Herpesviren wirksam. Die Ergebnisse sind nun im Journal of Allergy and Clinical Immunology erschienen. Beteiligt waren das Dermatologikum Hamburg, das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und das Heinrich-Pette-Institut (HPI).
Quelle: HPI

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News · Tagungsbericht

Tagungsnachlese: European Phycological Congress in London

Mehr als 400 Wissenschaftler aus allen Himmelsrichtungen trafen sich im August in London, um sich über die neuesten Themen und Trends in der Algenforschung auszutauschen. In den 16 Symposien wurden alle Fachrichtungen der Phykologie behandelt, von Systematik, über Physiologie und Molekularbiologie bis hin zu ökologischen Fragestellungen. Die Schriftführerin der Sektion Inka Bartsch blickt in ihrer Tagungsnachlese nicht nur auf einen gelungenen Kongress zurück, sondern schildert, welche Themen erstmals vertreten waren und welche noch intensiver Forschung bedürfen.

Eine Tagungsnachlese von Inka Bartsch, Bremerhaven

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News · Forschungsergebnis

Algen formten den Schneeball Erde

Mehrmals hat sich die Erde in der Vergangenheit in einen Schneeball verwandelt. Die Ozeane gefroren teilweise zu Eis, die Landmassen verschwanden unter Schneedecken, selbst in Äquatornähe herrschte Winter. Jetzt haben Forschende unerwartete Mittäter für zumindest eine der globalen Eiszeiten ausgemacht: Algen. Die Einzeller trugen vermutlich dazu bei, dass sich viel mehr Wolken bildeten, die das Sonnenlicht zurück ins All reflektierten. Dadurch kühlte die Erde ab. Christian Hallmann, der am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena und am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) in Bremen forscht, hat gemeinsam mit Georg Feulner und Hendrik Kienert vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung diese Theorie im Fachblatt Nature Geoscience veröffentlicht.
Quelle: MPG

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News · Köpfe und Karrieren

Ausgezeichnet: DNA-Barcoding zur Gewässergüteanalyse mit Kieselalgen

Kieselalgenforscher Jonas Zimmermann erhält den Horst Wiehe-Preis der DBG. Foto: privat

Weil er das DNA-Barcoding als neue Methode für Gewässergüteanalysen mit Kieselalgen etablierte, erhält Dr. Jonas Zimmermann den diesjährigen Horst Wiehe-Förderpreis der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG). In seiner Dissertation identifizierte Zimmermann diejenigen Abschnitte auf der Erbsubstanz, die sich als zuverlässige Marker für das DNA-Barcoding eignen, einer mit den Strichcodes auf Waren im Supermarkt vergleichbaren Erkennungsmethode. Dabei entdeckte er auch vier neue Arten von Kieselalgen in Berliner Gewässern, die der Wissenschaft bis dato völlig unbekannt waren. Die neue Methode wird in Zukunft Umweltanalysen erleichtern, die zur Überwachung von Gewässern in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vorgeschrieben sind. Da er gleichzeitig bestehende Referenz-Datenbanken verbesserte, profitieren nicht nur Umweltbiologen sondern auch alle Kieselalgenforscher von seiner Arbeit. Zimmermann, der inzwischen am Botanischen Garten und Botanischen Museum in Berlin (BGBM) arbeitet, erhält den mit 2.000 Euro dotierten Nachwuchspreis während der Botanikertagung am Montag, den 31. August 2015, in Freising aus den Händen von Prof. Dr. Karl-Josef Dietz, dem Präsidenten der DBG.
Quelle: DBG (inkl. weiterer Bilder zum Download)

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News · Forschungsergebnis

Drei neue Arten von Kieselalgen entdeckt

Rasterelektronische Aufnahme der drei neu entdeckten Arten: Grammonema rostockensis, Halamphora woelfeliae und Navicula kongfjordensis (v.l.n.r.). Foto: privat

Forschende haben auf einer Expedition in der Arktis drei neue Arten von Kieselalgen entdeckt. Der Fund erfolgte eher zufällig als die Wissenschaftler um Prof. Ulf Karsten vom Lehrstuhl für angewandte Ökologie und Phykologie der Universität Rostock auf Spitzbergen in der Arktis feststellten, dass viele Algen der Wissenschaft noch völlig unbekannt sind. Die neu entdeckten Mikroalgen identifizierte er gemeinsam Dr. Regine Jahn vom Botanischen Garten der Freien Universität Berlin, einer hoch anerkannten Kuratorin für Kieselalgen. Sie machte sich an die Arbeit, untersuchte die Proben molekularbiologisch und elektronenmikroskopisch. Dann stand unumstößlich fest: Die Rostocker haben tatsächlich drei neue Kieselalgen auf Spitzbergen entdeckt, die sie nach ihrer Universität, ihrer Entdeckerinnen, Jana Wölfel, und nach dem Fundort benannten. Sie heißen: Grammonema rostockensis, Halamphora woelfeliae und Navicula kongfjordensis. Über sie berichtet das Forscherteam aktuell im Fachjournal Polar Biology (doi:  10.1007/s00300-015-1683-2). Die Rostocker untersuchen in den Bodenkrusten rund um den Kongsfjord auf Spitzbergen unter anderem wie sich der Klimawandel auf die vielen dort lebenden Arten auswirkt und welche die Verlierer und wer die Gewinner der Umweltänderungen sind.
Quelle: Uni Rostock

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News · Forschungsergebnis

Evolutionärer Erfolg mariner Kieselalgen

Die marine Kieselalge Craspedodiscus sp. unter dem Raster-elektronenmikroskop. Foto: O. Romero, MARUM

Die zu den Mikroalgen zählenden Diatomeen traten vor etwa 40 Millionen Jahren ihren Aufstieg zu einem der wichtigsten Produzenten von Biomasse an. Was sie so erfolgreich werden ließ, hat nun ein internationales Forscherteam anhand von Meeresbodenablagerungen in Kombination mit Computersimulationen untersucht. In ihrer im Fachjournal PNAS erschienenen Studie beschreiben sie den Zusammenhang zwischen der Erosion silikathaltiger Gesteine an Land und dem evolutionären Erfolg der marinen Diatomeen. An der Studie waren Forschende vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen (MARUM) beteiligt.
Quelle: MARUM

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News · Veranstaltung

Tagungsankündigung: Lichtgetriebene Reaktionen in einzelligen Modellalgen

Vom 25. bis 28. März 2015 laden Sprecherin Professorin Maria Mittag und Professor Christian Wilhelm zum Treffen  der Forschergruppe „Specific light driven reactions in unicellular model algae“, die von der DFG gefördert wird. Die englischsprachigen Vorträge von nationalen und internationalen Forschern bieten viel Gelegenheit, zu die neuesten Ergebnisse zu debattieren. Details zum Tagungsort Schloss Machern bei Leipzig, den Vorträgen, Teilnehmern und zur Anmeldung  stehen im Zirkular.
Quelle: Zirkular (pdf-Datei)

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News · Veranstaltung

Tagungsankündigung: Algenthemen der Botanikertagung

Während der diesjährigen Botanikertagug “From Molecules to the Field” unserer Muttergesellschaft DBG, die vom 30. August bis 3. September an der TU München in Freising stattfinden wird, befassen sich drei Veranstaltungen explizit mit Algen:

  • Session 8.1. von Peter Kroth "Emerging algal model systems" (2.9.2015 um 16:00 - 17:45 Uhr)
  • Worshop WS 3 von Maria Mittag & Christian Wilhelm "Tools and approaches to study Chlamydomonas" (31.8.2015 um 20:00 - 21:00 Uhr)
  • Worshop WS5 von Thomas Friedl "Evolution of the biodiversity of algae" (2.9.2015: 20:00 - 21:00 Uhr)

Quelle: Botanikertagung2015

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News · Ausschreibung · Förderung

Funding opportunity: Fellowship for phycological trainings

The Phycological Society of America (PSA) is offering the Hannah T. Croasdale Fellowship to our graduate student members. This fellowship is designed to encourage students to broaden their phycological training by defraying the costs of attending phycology courses at biological field stations. The purpose of the award is to broaden phycological training and not necessarily to further research goals. Please note that this award is limited to phycology-related courses, other coursework topics are not eligible for this award. Proposals to study at field stations associated with universities other than the student's own are especially encouraged. You may also read reports from past recipients on this same webpage. Students who receive this award will have reporting requirements to the PSA; please see the fellowship webpage for details. Applications and letters of recommendation are due March 1, 2015.
Source: PSA-website

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News · Publikation

Neuerscheinung: Polnische Caryophyten

Cover des Caryophyta-Buches.

Die Autoren des Buches Polish Caryophytes - An Illustrated Guide to Identification tragen mit Ihrem reich bebilderten Band dazu bei, die oft schwer zu unterscheidenden Algengruppe besser zu bestimmen, zu denen die Armleuchteralgen, Schmuckalgen sowie einige isoliert stehende Gattungen zählen. Zwar konzentriert sich das Buch auf Caryophyten, die in Polen wachsen, aber Phykologen auch jenseits dieser Grenzen dürften von dem Band profitieren. Zu beziehen ist es über einen der Autoren von der verlegenden Wrocław University of Environmental and Life Sciences.
Quelle: Description (engl. pdf)

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News · Veranstaltung

Freiland- und Laborkurs über Meeresalgen

Wer sich für Meeresalgen interessiert, kann sich nun für einen Kurs an der US-amerikanischen University of Washington's Friday Harbor Labs bewerben. Thematisiert werden im Kurs, der vom 15. Juni bis 17. Juli 2015 stattfindet und Labor- sowie ausgiebige Freilandarbeit umfasst:

  • Specimen collection,
  • preservation,
  • databasing,
  • light microscopy,
  • DNA isolation,
  • amplification and sequencing
  • computational approaches to phylogeny reconstruction.
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News · Forschungsergebnis

Chloroplasten aus Chlamydomonas in 3D

Inneres eines Chloroplasten der Alge Chlamydomonas. Kleine Kanäle verbinden die energieliefernden Thylakoide (grüne Stapel, links) mit dem Pyrenoid (rechts). Bild: Ben Engel, Copyright: MPI für Biochemie

Einem Forscherteam um Wolfgang Baumeister vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried ist es gelungen, das Innenleben eines Chloroplasten lebensecht als 3D-Struktur abzubilden. Mit der Methode der Kryoelektronentomographie konnten sie hochauflösende dreidimensionale Bilder erzeugen, die dem Innenleben der intakten Zelle entsprechen. Mit dieser Technik haben sie das Innere von Chloroplasten der Alge Chlamydomonas reinhardtii dreidimensional untersucht und konnten neue Details zu deren Anordnung und Funktionsweise offenlegen. „Die Ergebnisse sind die ersten dieser Art und ermöglichen uns, neue Einblicke in den Mechanismus der Photosynthese zu erlangen“, sagt der Erstautor der Studie Benjamin Engel, die im Fachjournal eLife erschien.
Quelle: MPI für Biochemie

Artikel inkl. Video direkt bei eLife

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News

Organisationen: Amerikanische Algenforscher mit neuem Internetauftritt

Die in der Phycological Society of America organisierten Algenforscher haben einen neuen Webauftritt, der auch auf Tablets und Handys funktioniert. Er beschreibt etwa das von ihnen herausgegebene Journal of Phycology. Weiterhin gibt es eine neue Rubrik in der Abteilung der Publikationen, "Trailblazers" genannt. Darunter sind Artikel von Michael Wynne zusammen gefasst, die bislang unter dem Namen Phycological Newsletters publiziert waren. Auch andere Rubriken informieren über Menschen, die Algen wissenschaftlich untersuchen.
Quelle: Psaalgae

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News · Sektion Phykologie

Alge des Jahres 2015: Meersalat Ulva kommt nur mit den richtigen Bakterien in Form

Algenforscher wählten den in allen Weltmeeren vorkommenden Meersalat Ulva zur Alge des Jahres 2015. Er wächst bandförmig oder wie ein Salatblatt, aber nur wenn Bakterien die Differenzierungs- und Entwicklungsprogramme der Grünalge anwerfen. Weil Ulva ohne die Bakterien kaum wachsen kann, locken die etwa 20 bis 30 Zentimeter langen Algen die richtigen Mikroorganismen in ihre Nähe. Wie Makroalgen und Bakterien, zwei Lebewesen aus völlig verschiedenen Organismengruppen, Informationen miteinander austauschen, fasziniert Chemiker, Biologen und Algenforscher, die derzeit die Art Ulva mutabilis als zukünftigen Modellorganismus etablieren möchten.

„An Ulva mutabilis lassen sich sowohl chemische Kommunikation als auch ...
Quelle: Sektion Phykologie

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News

Summer school: Next Generation Sequencing in der Phylogenetik

Die Black Forest Summer school ´To see the (Black) Forest for the trees´: NGS data for phylogenetics für Doktoranden und Doktorandinnen sowie Menschen zu Beginn Ihrer PostDoc-Zeit findet vom 14. bis 17. September 2015 im Hochschwarzwald statt. Sie wird weniger das Programmieren selbst lehren als vielmehr darauf fokussieren, wie existierende Bioinformatik-Tools die tägliche Laborroutine unterstützen können. Anmeldungen sind in der Zeit vom 3. März bis 20. Juli möglich. Der günstige Frühbucherrabatt endet am 29. April.

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News · Forschungsergebnis

DNA-Barcoding von Kieselalgen dreimal detaillierter als klassische Analysen

Kieselalgenfülle in der Gewässerprobe aus der Lausitzer Neiße unter dem Lichtmikroskop. Aufnahme und Copyright Forschungsgruppe Diatomeen, BGBM

Ein deutsches Forschungsteam verglich die Kieselalgen in den Flüssen Oder und Lausitzer Neiße systematisch mit klassischen und modernen Bestimmungsmethoden. Die moderne Bestimmung der Kieselalgenarten mittels DNA-Barcoding ist demzufolge fast dreimal so genau wie eine sehr detaillierte morphologische Untersuchung: Während molekulargenetisch 270 Taxa (d.h. Arten und Unterarten) entdeckt wurden, konnten morphologisch nur 103 Taxa identifiziert werden. Kieselalgen werden routinemäßig als Bioindikatoren innerhalb der EU-Wasserrahmenrichtlinie zur Bestimmung der Gewässergüte untersucht. Die Untersuchung wird entscheidende Auswirkung für die Gewässergüteanalyse in Europa haben. Die verblüffenden Ergebnisse wurden gerade online in der Zeitschrift Molecular Ecology Resources veröffentlicht. Beteiligt waren Forscherinnen und Forscher des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem (BGBM) der Freien Universität Berlin, des Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, der Universität zu Köln und der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Quelle: BGBM

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News · Forschungsergebnis

Ozean paradox! - Kieselalgen, Kohlendioxid und Klima

Die Kieselalge Arachnodiscus sp. Foto: C. Lopes, CIIMAR, Porto

In den Proceedings der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften (PNAS) berichtet ein internationales Forschungsteam von überraschenden Vorgängen im Ozean: Als sich die Erde am Ende der letzten Eiszeit erwärmte, nahmen die Wachstumsraten des pflanzlichen Planktons im Nordost-Pazifik ab. Dennoch wurde mehr Überreste der mikroskopisch kleinen Pflanzen am Meeresboden abgelagert. In ihrem Artikel klären die Forschenden das scheinbare Paradoxon auf und zeigen seine Bedeutung für unsere Klimazukunft auf, meldet das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen (MARUM).

Quelle: MARUM

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News · Forschungsergebnis

Neue Veröffentlichungen im Journal Perspectives in Phycology (November 2014)

Autophagy in Algae
Authors: M.E. Pérez-Pérez and J.L. Crespo

Learning new tricks from an old cycle: the TCA cycle in cyanobacteria, algae and plants
Authors: S. Zhang and D.A. Bryant

Complex plastids of chlorarachniophyte algae
Author: Y. Hirakawa

Cell death in algae: physiological processes and relationships with stress
Authors: J.A. Berges and C.J. Choi

The cyanobacteria: morphological diversity in a photoautotrophic lifestyle
Authors: E. Flores and A. Herrero

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News · Buchbesprechung

Seaweed Ecology and Physiology

von Catriona L. Hurd, Paul J. Harrison, Kai Bischof und Christopher S. Lobban

Die zweite Auflage des Buches Seaweed Ecology and Physiology ist nicht nur inhaltlich auf den neuesten Stand gebracht, sondern hat ihren Umfang gegenüber der ersten von Hurd und Sektionsmitglied Bischof auch erheblich erweitert. Zudem enthält es Essays sechs weiterer Autoren und schließt die Ökologie und Ökophysiologie von Makroalgen der Südhalbkugel mit ein. Damit ist es eines der umfassendsten Bücher über die Biologie von marinen Makroalgen. Die mehr als 500 Seiten, die auf mehr als 20 Jahren Forschungsarbeit beruhen, enthalten mehr als der Titel vermuten lässt, berichtet Dagmar Stengel von der National University of Ireland Galway in ihrer Buchvorstellung. Das Buch sei sehr gut gegliedert, prima getextet, enthalte die wichtigsten Informationen über alle Disziplinen der Algenbiologie, Ökologie und Physiologie. Es erstreckt sich über die Molekularbiologie, über die Ökologie ausgewählter Arten und Lebensgemeinschaften sowie biotischer Interaktionen und taucht tief in die klassische Physiologie mit Themen wie 'Licht und Photosynthese' oder 'Nährstoffe' ein. Sie empfiehlt es aber nicht nur Wissenschaftlern sondern hält es auch in der Ausbildung für unverzichtbar.

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News · Forschungsergebnis

Eisendüngung im Südpolarmeer verringert Speicherung von Kohlendioxid in der Tiefsee

Zwischen dem Ozean und der Atmosphäre herrscht reger Austausch des Treibhausgases Kohlendioxid. Das Südpolarmeer spielt hierbei eine wichtige Rolle. Foto: Frank Rödel, AWI

Eine neue Studie zur natürlichen Eisendüngung im Südpolarmeer zeigt, dass zusätzliches Eisen die Wirksamkeit der sogenannten biologischen Pumpe, die Kohlendioxid aus den oberen Wasserschichten in die Tiefsee transportiert, reduziert. Wie ein internationales Forscherteam um Dr. Ian Salter vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) herausfand, bedingt die Eisendüngung, dass sich neben Phytoplankton auch Kalkschalen bildende Meeresbewohner vermehren, welche sich von den Algen ernähren. Diese Tiere setzen Kohlendioxid frei, wenn sie ihre Kalkschalen bauen. Wachsen und sterben diese Lebewesen in einem Meeresgebiet mit einem hohen natürlichen Eiseneintrag, werden dort bis zu 30 Prozent weniger Kohlendioxid in die Tiefsee verfrachtet als bisher angenommen. Ein wichtiger Effekt: Wird er ignoriert, hieße das, man überschätzt, wie viel Kohlendioxid der Ozean bei Eisendüngung speichern kann. Die Studie erscheint im Fachmagazin Nature Geoscience.

Quelle: AWI

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News · Forschungsergebnis

Vier neue Kieselalgen-Arten entdeckt

Die 4 neuen Arten (v.o.n.u.): Amphora berolinensis, Mayamaea terrestris, Planothidium caputium und Stauroneis schmidae

Die Diatomeen-Forschungsgruppe im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem (BGBM) der Freien Universität Berlin hat vier neue Kieselalgen-Arten entdeckt. Sie fand sie zufällig bei der Erstellung eines neuen, standardisierten Ablaufs für eine Referenz-Datenbank für Kieselalgen. Dazu hatte ein Team um Dr. Regine Jahn stichprobenartig die Kieselalgen von elf verschiedenen Gewässerstandorten in Berlin untersucht. Die verblüffenden Ergebnisse sind in der Open-Access-Zeitschrift PLoS ONE veröffentlicht. Der standardisierte Ablauf für die Erarbeitung einer Referenz-Datenbank wird große Auswirkungen auf die Arbeitsweise von Wissenschaftlern aller Organismengruppen beim DNA-Barcoding haben, der Analyse eines kurzen Abschnitts ihrer Erbinformation, ähnlich dem Produktbarcode im Supermarkt.

Quelle: BGBM

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News · Forschungsergebnis

Wirkstoffe aus Braunalgen hemmen die Vermehrung von HIV-Viren

Nahaufnahme einer Braunalge in einem Korallenriff des Roten Meeres. Foto: Nanne van Hoytema, ZMT

Extrakte von Braunalgen könnten gegen die Infektion des Menschen mit dem Immunschwächevirus HIV-1 wirksam sein. Ein internationales Forscherteam ließ Extrakte der Braunalge Lobophora auf menschliche Zellkulturen einwirken und stellte fest, dass die Viren nicht mehr in die Wirtszellen eindringen konnten, um sich dort zu vermehren. An der im Fachjournal Plos one erschienenen Studie des Forscherteams war der Riffökologe Christian Wild vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) beteiligt.

Quelle: ZMT

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News · Forschungsergebnis

Blasentang ist robuster als vermutet

Blasentang Fucus vesiculosus. Foto: Martin Wahl, GEOMAR

Der Blasentang (Fucus vesiculosus) ist eigentlich eine der wichtigsten Braunalgenarten im nordatlantischen Raum. In der Ostsee gehen die Bestände aber seit Jahren zurück. Auf der Suche nach den Gründen haben Biologen des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel jetzt Abwehrmechanismen des Blasentangs gegenüber bakteriellen Schädlingen analysiert. Das überraschende Ergebnis: Die Abwehr erwies sich auch bei Umweltveränderungen als überaus robust. Dabei fanden die Kieler Forscher außerdem heraus, dass die gleichen Stoffe, die schädliche Bakterien abwehren, andere für den Blasentang nützliche Bakterien anlocken. Die Studie erschien im Online-Wissenschaftsjournal Plos one.

Quelle: GEOMAR

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News

Kalender: Algen-Aufnahmen

Das Cover des Kalenders für 2015 zeigt die Alge Zygnema.

Für das kommende Jahr haben die Kölner Kuratoren wieder einen Kalender mit lichtmikroskopischen Algen-Aufnahmen zusammengestellt. Der 30x30 cm große Kalender zeigt 12 ihrer Algen, die an der Uni Köln (Culture Collection of Algae at the University of Cologne, CCAC) kultiviert werden: Trachelomonas, Asterionella formosa, Sphacelaria, Botryococcus, Pyramimonas cf. octopus, Nostoc pruniforme, Pyrocystis lunula, Chroodactylon ornatum, Tetraselmis ascus, Cylindrocystis, Odontella, Euglena. Er kann in englischer und deutscher Sprache für je 15 Euro bestellt werden.

Quelle: CCAC

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News · Forschungsergebnis

Rot- und Blaulicht-Rezeptoren steuern die Aktivität von Enzymen

Lichtmikroskopische Aufnahme einer Kieselalge. Foto: Christian Wilhelm, Uni Leipzig

Kieselalgen spielen für die Wasserqualität und für das Weltklima eine wichtige Rolle. Sie erzeugen einen großen Teil des Sauerstoffs in der Erdatmosphäre und bewerkstelligen etwa ein Viertel der globalen CO2-Assimilation. Ein entschiedener Faktor dabei sind ihre Lichtrezeptoren. Forschende der Universität Leipzig und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung haben nun herausgefunden, dass die Art des Lichts den Kohlenstofffluss in den Algen steuert. „Wir konnten nun erstmals zeigen, dass Lichtrezeptoren, die die Intensität des blauen oder des roten Lichts messen können, nicht nur die Gentranskription verändern, sondern direkt die Aktivität von Enzymen im Stoffwechsel steuern,“ sagt Prof. Dr. Christian Wilhelm, Leiter der Abteilung Pflanzenphysiologie an der Universität Leipzig. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden kürzlich in der Online-Fachzeitschrift Plos one veröffentlicht.

Quelle: Uni Leipzig

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News · Forschungsergebnis

Kleines Molekül mit hohem Lichtschutzfaktor

Cyanobakterien im Fotobioreaktor bei unterschiedlichen Lichtintensitäten. Quelle: Dominik Kopp, Uni Freiburg

Cyanobakterien betreiben Fotosynthese, gewinnen dadurch Energie und produzieren Sauerstoff. Zu viel Sonnenstrahlung kann jedoch die empfindlichen Fotosynthesesysteme der Zellen zerstören. Bislang nahm man an, dass vor allem Signalsysteme, die aus Proteinen bestehen, solche komplexen Regulationsprozesse in den Cyanobakterien steuern. Die Arbeitsgruppen um Prof. Dr. Annegret Wilde und Prof. Dr. Wolfgang Hess vom Institut für Biologie III der Universität Freiburg haben nun gezeigt, dass die Natur dieses Problem mithilfe des spezialisierten RNA-Moleküls PsrR1 löst. Es besteht aus nur 131 Nukleotiden und ist somit fünf- bis zehnmal kleiner als durchschnittliche mRNA-Moleküle. PsrR1 übernimmt eine zentrale Funktion beim Umbau des Fotosyntheseapparates, wenn zu viel Licht auf die Zellen auftrifft. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachjournal The Plant Cell veröffentlicht.

Quelle: Uni Freiburg

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News · Forschungsergebnis

Grünes Licht für clevere Algen

Schema einer Cryptophytenzelle. Kristallstruktur (blau) von GtCPES, das die Form eines nur am Boden geschlossenen Fasses besitzt, in dessen Öffnung das Pigment Phycoerythrobilin hineinpasst. © Kristina Overkamp

Cryptophyten, komplexe einzellige Algen, haben ihre Lichterntemechanismen im Lauf der Evolution stark an ihre Umgebung angepasst und können daher auch grünes Licht nutzen. Forschende um Prof. Dr. Nicole Frankenberg-Dinkel von der Ruhr-Uni Bochum (RUB) decken erstmals Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Zusammenbau der Lichterntekomplexe der Cryptophyte Guillardia theta im Vergleich zu Cyanobakterien und Rotalgen auf. Sie gewannen dabei Einblicke in die komplexe Biosynthese cryptophytischer Phycobiliproteine und veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Journal of Biological Chemistry.

mehr bei der RUB

und ausführlich beim idw

News

Anmeldungen und Abstracts: Europäischer Algenkongress EPC6

Die Organisatoren nehmen nun Anmeldungen für den 6th European Phycological Congress (EPC6) an, der vom 23. bis 28. August 2015 in London stattfinden wird. Um vom günstigen Frühbucherrabatten zu profitieren müssen Anmeldungen inkl. Geld-Transfer bis zum 1. November 2014 abgeschlossen sein (Pre-Early Registration) bzw. bis zum 1. März 2015 (Early Registration). Mitglieder der Federation of European Phycological Societies (FEPS), des europäischen Dachverbands in dem die Sektion Phykologie Mitglied ist, zahlen geringere Gebühren und Studierende genießen zu jeder Zeit eine Vergünstigung bei der Anmeldung. Abstracts werden ebenfalls nun über die Website akzeptiert.

zur Anmeldung EPC6

zum Abstract-Einreichen EPC6

News

Neuerscheinung: Rotalgen des Süßwassers

Cover des Bestimmungsbuches über heimische Süßwasserrotalgen. Mit freundlicher Genehmigung von Schweizerbart.

Johanna Knappe und Klaus Huth zeigen in ihrem 142 Seiten starken Buch „Rotalgen des Süßwassers in Deutschland und in angrenzenden Gebieten“ die Vielfalt der heimischen Rotalgen. Um Vorkommen und ökologische Ansprüche der Arten zu ermitteln, bestimmten sie neue Proben aus dem Harz (Silikatbäche), der Fränkischen Schweiz (Karbonatbäche), ermittelten deren Gewässerchemie und analysierten Kartierungen im Saarland, Thüringen und in großen Teilen von Rheinland-Pfalz. Sie sichteten ferner ältere Literatur und verglichen ihre Befunde mit Herbarmaterial und den neuen Erkenntnissen, die im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie ermittelt wurden. Dadurch konnten sie frühere Fehler in der Bestimmung und Beschreibung der behandelten Arten korrigieren. Detaillierte Abbildungen und begleitende Beschreibungen ermöglichen Biologen, Mitarbeitern der Wasserwirtschaft und allen Interessierten die exakte Bestimmung von Süßwasserrotalgen. Ein einführendes Kapitel erläutert Lebensweise, Verbreitung, Aufnahmen in der roten Liste und eine systematische Übersicht; ein Glossar und ausführliches Literaturverzeichnis runden den Band ab.

zum Inhaltsverzeichnis des Buches und den beschriebenen Arten

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News · Forschungsergebnis

Kurzschluss in der Nahrungskette der Meere

Forschende haben die viralen Infektionsmechanismen bei der Meeresalge Emiliania huxleyi aufgeklärt, die zwar winzig ist, aber trotzdem das Weltklima beeinflusst (und daher von der Sektion Phykologie zur Alge des Jahres gekürt wurde): Das Team um Prof. Dr. Georg Pohnert von der Uni Jena hat jetzt gemeinsam mit Forschenden des Weizman Instituts in Israel das komplexe Zusammenspiel untersucht. Im Fachmagazin The Plant Cell beschreiben sie erstmals die molekularen Mechanismen der Virus-Algen-Beziehung: schon eine Stunde nach Beginn der Infektion haben die Viren den Stoffwechsel der Algen komplett umgekrempelt, sie produzieren dann verstärkt bestimmte Sphingolipide, die die Viren zur Vermehrung brauchen. Nach wenigen Stunden platzen die infizierten Algen und setzen je etwa 500 neue Viren frei. Damit widerlegte das Forscherteam auch die bislang geltende Ansicht, nach der der Nahrungskreislauf im Meer wie eine lineare Kette sei. Bislang dachte man, Algen, die Sonnenenergie speichern und CO2 binden, wären die Nahrungsgrundlage für kleine Tiere und Fische, die wiederum von größeren Fischen gefressen werden. Doch durch die Viren komme es zu einer Art „Kurzschluss“ in dieser Kette: "Die Viren zweigen so einen substanziellen Teil des gesamten fixierten Kohlenstoffs aus der bislang bekannten Nahrungskette ab und speisen daraus Bakterien in der Tiefsee", erläutert Pohnert.

Quelle: Uni Jena

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News

Neuerscheinung: Die Algengattung Pediastrum Meyen (Chlorophyta) in Polen

Cover des Buches: The algal genus Pediastrum Meyen (Chlorophyta) in Poland von Joanna Lenarczyk. Mit freundlicher Genehmigung der Polish Academy of Sciences

Joanna Lenarczyk summerized her three years of taxonomic and environmental studies (2008–2010) on the green algal genus Pediastrum Meyen in the book "The algal genus Pediastrum Meyen (Chlorophyta) in Poland". She confirmed its occurrence at 50 of 71 localities situated in northern, central and southern regions of Poland. The genus commonly occurs in the littoral of eutrophic water bodies, especially coastal lakes and fish ponds. Pediastrum co-exists mainly with other taxa of Chlorophyceae and its share in algal communities is low. All together, 32Pediastrum taxa belonging to 19 species occur in Poland, 23 of which were found in the field studies described here: P. simplex Meyen var. simplex, P. simplex var. echinulatum Wittrock, P. mustri Tell et Mataloni, P. patagonicum Tell et Mataloni,P. kawraiskyi Schmidle, P. orientale (Skuja) Jankovská et Komárek, P. integrumNägeli var. integrum, P. boryanum (Turpin) Meneghini var. boryanum, P. boryanumvar. pseudoglabrum Parra, P. boryanum var. cornutum (Raciborski) Sulek, P. boryanum var. perforatum (Raciborski) Nitardy, P. boryanum var. longicorne Reinsch, P. boryanum var. brevicorne A. Braun, P. boryanum var. forcipatum (Corda) Chodat, P. duplex Meyen var. duplex, P. duplex var. gracillimum W. West et G.S. West, P. duplex var. rugulosum Raciborski, P. duplex var. asperum (A. Braun) Hansgirg, P. alternans Nygaard, P. angulosum (Ehrenberg) Meneghini var. angulosum, P. privum (Printz) Hegewald, P. tetras (Ehrenberg) Ralfs and P. biradiatum Meyen var. biradiatum. Eight of these taxa are rare on the world scale:P. musteri, P. patagonicum, P. privum, P. alternans, P. duplex var. asperum, P. integrum var. integrum, P. kawraiskyi and P. orientale. Nine other taxa previously recorded in the Polish literature were not confirmed in the present study: P. simplexvar. clathratum (Schröter) Chodat, P. simplex var. sturmii (Reinsch) Wolle, P. subgranulatum (Raciborski) Komárek et Jankovská, P. argentinense Bourrelly et Tell, P. obtusum Lucks, P. longecornutum (Gutwiński) Comas, P. biradiatum var. glabrum (Raciborski) Parra, P. braunii Wartmann and P. taylori Siemińska. Study of a newly created culture collection composed of 12 isolates representing 9Pediastrum taxa, together with observations of field material, suggest that P. simplex, P. boryanum, P. duplex, P. orientale and P. tetrasare the most variable Polish Pediastrum species. The morphological variability of Pediastrum creates problems in determining its varieties. For correct identification of taxa, morphological analyses of field and cultured material should be supplemented by molecular studies. The present study is offered as a contribution to world ecological and biogeographic studies on Pediastrum. The book (ISBN: 978-83-62975-22-8) can be ordered for EUR 21,00 (postage included). For details please contact IB PUBLISHER POLISH ACADEMY OF SCIENCES, W. SZAFER, INSTITUTE OF BOTANY, ul. LUBICZ 46, 31-512 KRAKÓW, POLAND, e-mail: ed-office[at]ib-pan.krakow.pl or via Danuta Janik wydawnictwa[at]botany.pl, fax: + 48 12 42 41 731

News

Neuerscheinung: Bestimmungsschlüssel Phytoplankton in polnischen Seen und Flüssen (engl.)

Cover des Buches: Key to identification of phytoplankton species in lakes and rivers, das von Lubomira Burchardt herausgegeben wurde. Mit freundlicher Genehmigung der Polish Academy of Sciences

Lubomira Burchardt edited the phycological monography “Key to identification of phytoplankton species in lakes and rivers” which was published from the Institute of Botany of Polish Academy of Sciences. The key contains taxonomic and ecological descriptions of planktonic algae (pro-and eukaryotic) which are most often encountered in various kinds of aquatic reservoirs, lakes and rivers of Poland. Quick identification of those species was based on a dichotomous system, which renders the key readily accessible during laboratory classes and in the course of phycological research. The key follows the taxonomic system of algae formulated in the handbook “Algae. An introduction to phycology” (Van den Hoek et al. 1995), a framework widely used in Europe. The key may also be helpful in prompt assessment of ecological state of Polish lakes and rives (Picińska-Fałtynowicz et al. 2006), carried out in accordance with the EU Habitats Directive (92/43/EEC, EU 1992). The selection of phytoplankton for the evaluation of ecological condition of aquatic ecosystems is associated with the conviction that the microscopic organisms which represent this ecological group are the first to respond to any changes and disturbances, be it climatic, environmental or anthropogenic. The book (ISBN: 978-83-62975-19-8) can be ordered for EUR 35,00 (postage included). For details please contact IB PUBLISHER POLISH ACADEMY OF SCIENCES, W. SZAFER, INSTITUTE OF BOTANY, ul. LUBICZ 46, 31-512 KRAKÓW, POLAND, e-mail: ed-office[at]ib-pan.krakow.pl or via Danuta Janik wydawnictwa[at]botany.pl, fax: + 48 12 42 41 731

News

Angewandte Phykologie: Algen zum Beurteilen der Wassergüte für EU-Richtlinien

Cover der Übersicht

Die phykologischen Analysen fasst ein Artikel zusammen, mit denen die Wassergüte von Flüssen, Seen und Meeren in Deutschland beurteilt werden. Denn seit dem Jahr 2000 müssen alle EU-Mitgliedsstaaten den ökologischen Zustand ihrer Gewässer kontinuierlich überwachen und bei Überschreiten eines bedenklichen Zustands Sanierungs- bzw. Renaturierungsmaßnahmen einleiten. Sektionsmitglied Dr. Antje Gutowski stellt die Verfahren zur Erfüllung der Wasserrahmenrichtlinie vor und nennt die Algen und phykologischen Parameter, die zum Monitoring der deutschen Habitate herangezogen werden. Ein umfangreiches Literatur- und Webadressenverzeichnis runden ihre Übersicht ab.

Quelle: Algen in der Wasserrahmenrichtlinie in Deutschland

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Summer School: Computational Molecular Analysis

Wer sein Wissen über rechnergestützte Methoden erweitern möchte, um Sequenzdaten zu analysieren, kann sich noch bis zum 1. Juli zur Summer School anmelden, denn die Frist wurde soeben verlängert. Sie findet vom 29. September bis 3. Oktober im norddeutschen Wilhelmshaven statt. Die Summer School thematisiert u.a.:

  • Alignment
  • Phylogeny
  • Barcoding
  • 16S rRNA phylogeny
  • ARB/SiLVA
  • SilvaNGS
  • High-throughput sequencing community analysis

Quelle: Tagung an der Uni Oldenburg

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News · Tagungsbericht

Sektion Phykologie in Stralsund

Mehr als 110 Algenforscherinnen und Algenforscher trafen sich im Meeresmuseum in Stralsund. Foto: Iris Schaub

Mehr als 110 Algenforscherinnen und Algenforscher trafen sich zur Sektionstagung vom 23. - 26. Februar im Meeresmuseum in Stralsund, um sich über ihre jüngsten Ergebnisse auszutauschen. Die 61 Vorträge, die vor allem von Nachwuchswissenschaftlern präsentiert wurden, gaben eine Übersicht über alle Gebiete der Phykologie: über diverse Arten und Algengruppen aus den verschiedensten Habitaten, aus polaren wie hochalpinen Regionen und sogar bis zur Algenforschung auf dem Mars. Abgerundet wurde das Programm mit einer Session zur Ozeanversauerung, einer organismischen Session und Informationen über Fördermöglichkeiten für algenbezogene Arktisforschung. Höhepunkte waren nicht nur die Verleihung der Hans-Adolf von Stosch-Medaille an einen verdienten Kölner Phykologen sondern auch die Auszeichnung herausragender Arbeiten von Nachwuchsforschern mit dem Pringsheim- und dem Algological Studies-Preis sowie eine Auktion.

Quelle: Tagungsbericht von Dr. Heiko Wagner und Prof. Dr. Ulf Karsten in den Actualia der DBG

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News · Forschungsergebnis

Polytomella: Alge ohne Photosynthese und ohne Plastiden-Genom

Manche Algenarten und manche Pflanzen betreiben keine Photosynthese und haben dann teils auch kein Plastiden-Genom. Wie sie diesen Teil des Genoms verlieren, ist zwar noch nicht restlos aufgeklärt. Eine aktuelle Studie stellt nun die Alge Polytomella vor, die als erstes gut analysiertes Beispiel dafür stehen kann, dass eine Alge tatsächlich kein Chloroplasten-Genom hat. Das ist erstaunlich, denn bislang ging man davon aus, dass die Chloroplasten-DNA auch ohne Photosynthese für die Pflanze unverzichtbar sei. Über diese Entdeckung berichten amerikanische Forschende im Fachjournal Plant Physiology.

Quelle: Plant Physiology

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News

Vorstandswahl: Neue Kassiererin gewählt und Vorstand im Amt bestätigt

Dr. Maike Lorenz betreut die Sammlung von Algenkulturen an der Uni Göttingen. Foto: Sascha Bubner

Während der Tagung der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft fanden turnusgemäß Vorstandswahlen statt. Bei der Mitgliederversammlung am 24. Februar wurde der alte Vorstand einstimmig entlastet. Der gesamte Vorstand war bereit, noch einmal die Geschäfte zu übernehmen, bis auf die Kassiererin Dr. Johanna Knappe, die dieses Amt 12 Jahre mit großer Sorgfalt geführt hatte. Während der Versammlung wurde ihr dafür herzlich gedankt. Als neue Kassiererin wurde Dr. Maike Lorenz gewählt, die die Sammlung von Algenkulturen an der Universität Göttingen betreut (SAG). Der Vorstand für die kommenden zwei Jahre setzt sich nun folgendermaßen zusammen: 1. Vorsitzender: Prof. Ulf Karsten, 2. Vorsitzende: Dr. Regine Jahn, 1. Beisitzerin: Prof. Maria Mittag, 2. Beisitzerin und Vertreterin der Studierenden: Dr. Christina Bock, 3. Beisitzer und FEPS Council Mitglied, Dr. Burkhard Becker sowie Schriftführerin: Dr. Inka Bartsch, und Kassiererin: Dr. Maike Lorenz.

die neue Kassiererin stellt sich im Kurzportrait vor

alle Vorstandsmitglieder

News · Ausschreibung

Portraitiere die Mikrobe des Jahres 2014: Nostoc

Die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) ruft Schülerinnen und Schüler sowie Studierende dazu auf, die Mikrobe des Jahres zu fotografieren oder zu portraitieren. In diesem, erstem Jahr der Ausschreibung ist Nostoc auserwählt: Sie ist nicht unsichtbar klein, sondern mit bloßem Auge in der Umwelt zu finden, etwa als runde „Teichpflaume“ oder grüne Gallerthülle. Aufmerksame Spaziergänger können sie in Teichen, Pfützen oder am Wegesrand entdecken. Nostoc-Arten bildeten vor 2,5 Milliarden Jahren erstmals über Photosynthese Sauerstoff und lieferten damit die Grundlage für unser heutiges Leben in einer Sauerstoff-reichen Atmosphäre. Nostoc gilt damit als Urahn und Vorläufer der heutigen Pflanzenwelt. Nostoc-Bakterien besiedeln Gewässer und nährstoffarme, steinige Oberflächen und sind daher wertvoll für die Ökologie karger Lebensräume. Die VAAM prämiert das beste Foto, das schönste Video, die kreativste Gestaltung rund um Nostoc mit Praktikumsplätzen in Schülerlaboren oder Instituten, Bücher und Buchgutscheinen von Springer Spektrum, Kalendern „Verborgene Welten 2015“ oder „Giant Microbes“ genannten Kuscheltieren. Einsendeschluss ist der 15. September 2014.

mehr in der Pressemitteilung (pdf)

zur Website der Aktion

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Wissenschaftssendung: Was steckt drin im Lebensmittel Nori-Algen

Die Nori-Alge ist die grüne Platte, die nicht nur um den Reis beim Sushi gerollt wird, sondern in der japanischen Küche auch anderweitig verarbeitet wird. Wie gesund Nori-Algen sind erfragte das Wissenschaftsformat „Die Profis“ des Senders Radioeins RBB bei dem Phykologen Prof. Dr. Ulf Karsten von der Universität Rostock. Die Redakteurin Katja Weber interviewte den Vorsitzenden der Sektion Phykologie auch über das Verbreitungsgebiet der Alge, die radioaktive Belastung derjenigen Algen, die vor Fukushima geerntet wurden, und wollte wissen ob der Jod-Gehalt in Nori-Algen nun unbedenklich oder besorgniserregend sei.

ganzes Interview zum Nachhören als mp3

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Tagungsankündigung: Bundesalgenstammtisch vereint Algenbiotechnologie und Ingenieurwissenschaften

Der 7. Bundesalgenstammtisch, der am 3. und 4. Juni 2014 auf Schloss Köthen Anhalt stattfinden wird, fokussiert auf die Konvergenz zwischen Algenbiotechnologen und Ingenieurwissenschaften. Während erste nach pharmazeutisch wirksamen Substanzen suchen und Algen als Produktionsorganismen selektieren und optimieren, erforschen die zweiten biotechnologisch-chemische Wertschöpfungsketten und entwickeln Anlagen, die auf die Anforderungen phototroph wachsender Organismen zugeschnitten sind. Gemeinsam gestalten sie so eine nachhaltige Algenwirtschaft zur industriellen Produktion von Wertstoffen, Futter- und Lebensmittelzusätzen oder von Biokraftstoffen. Die Veranstaltung ist zu Gast am Kompetenzzentrum für Biosolartechnologie, das von der Hochschule Anhalt und der GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH zur Entwicklung marktfähiger Produkte der Mikroalgenbiotechnologie gegründet wurde. Die Teilnehmenden können sich so aus erster Hand über die Fortschritte im Bereich der Algenbiotechnologie informieren. Die DECHEMA nimmt noch bis zum 11. April 2014  Beiträge für eine begleitende Posterausstellung an.

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Kurse in den USA: Ökologie und Systematik von Kiesel- und Süßwasseralgen

The 51st summer field course “Ecology and systematic of Diatoms” in Iowa will take place from 19th May – 13th June 2014. The Eugene F. Stoermer endowed a scholarship and will be provided to a student or researcher in the Ecology and Systematics of Diatoms course. The Course “Ecology and systematic of freshwater Algae” will be offered from 16th June to 4th July 2014. More information on both courses - which will take place at the Iowa Lakeside Laboratory, Milford, Iowa, USA - is available in the circular and on the website (other funds, deadlines, …).

more information circular (pdf) and website

News · Forschungsergebnis

Viren in Cyanobakterien lassen afrikanische Flamingo-Population verschwinden

Sind die Blaualgen im See nicht von Viren befallen, treten Flamingos in Massen auf, wie hier am Lake Bogoria in Kenia. Copyright: Michael Schagerl

Ein Team um den Algenforscher Michael Schagerl und den Virenökologen Peter Peduzzi von der Universität Wien fand die Ursache für das massenhafte Verschwinden der in den Sodaseen des ostafrikanischen Rift Valley lebenden Flamingo-Populationen. Hauptnahrung der Flamingos sind Cyanobakterien, auch Blaualgen genannt. Werden die Blaualgen von Viren befallen - was von Zeit zu Zeit geschieht - verschwinden damit auch hunderttausende Flamingos. Die Wissenschaftler publizierten die Ergebnisse des von ihnen untersuchten Kaskadeneffekts in der Fachzeitschrift The ISME Journal, das zur Nature Publishing Group gehört.

Quelle: Uni Wien

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News · Pressemitteilung

Alge des Jahres 2014: Chlamydomonas reinhardtii - schneller Schwimmer steht Modell

Im Mikroskop erscheinen Geißeln und Augenfleck.

Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii zur Alge des Jahres auserkoren. Der auf der ganzen Welt verbreitete Einzeller misst Licht, schwimmt sehr schnell und wird nicht nur von Algen- und Pflanzenforschern sondern auch von Medizinern geschätzt. Die winzige Alge mauserte sich zum Modell, an dem die Forschergemeinde ganz verschiedene Dinge untersucht wie etwa: das unterschiedliche Verhalten tagsüber und nachts, die Mechanismen, welche ihre innere Uhr steuern, wie sie ohne echte Augen Licht wahrnimmt und wie sie diese Information anschließend an den Bewegungsapparat weiter leitet oder mit welchen Tricks sie es schafft, das Wasser, das sie ständig aufsaugt, wieder abzupumpen, damit sie nicht platzt. Sogar neue Forschungszweige in der Neurobiologie und Medizin etablierten sich ausgehend von C. reinhardtii; etwa die Optogenetik, die genetisch modifizierte Zellen als Lichtschalter einsetzt.

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Neuerscheinung: „Polyextremophiles“ – Lebewesen in mehr als einem Extrem

Wie Lebewesen einer mehrfach lebensfeindlichen Umwelt trotzen haben Forschende in diesem Buch zusammengetragen. Cover "Polyextremophiles: Life Under Multiple Forms of Stress", 2013

Artikel, Reviews und originäre Forschungsergebnisse schildern Lebensformen aus Welten, die gleich mit mehreren Extremen aufwarten: in eisigen Temperaturen, extrem sauren Gewässern, unter hohen Strahlen-Dosen, heftigen Druckverhältnissen oder aus anderen unwirtlichen Lebensräumen. Unter dem Titel „Polyextremophiles - Life Under Multiple Forms of Stress” geben die Autoren und die Herausgeber Joseph Seckbach, Aharon Oren und Helga Stan-Lotter einen Einblick in das Leben von Organismen, die auch sehr früh in der Erdgeschichte aufgetreten sein dürften. Diese heutzutage nur noch in speziellen Nischen vorkommenden Lebewesen können auch als Modelle für Lebensformen dienen, die derzeit oder früher auf Mars, Europa, oder anderen Himmelskörpern existieren könnten.

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Film: Wie Unterwasserwälder auf den Klimawandel reagieren

Ein Film für das niederländische Schulfernsehen stellt die niederländische und deutsche Forschung in der Arktis auf Spitzbergen vor. Der 15-minütige Dokumentarfilm startet in Niederländisch und zeigt zunächst, warum Arktisforscher mit dem Gewehr trainieren müssen, um sich an ihrem Einsatzort am norwegischen Kongsfjord frei bewegen zu können. Nach 2:26 Minuten erklären Dr. Inka Bartsch vom Alfred Wegener Institut sowie Dr. Katharina Zacher, und Maria Krüger in Englischer Sprache, wie sie die Auswirkungen des Klimawandels auf die Unterwasserwälder aus Algentangen und die in ihnen siedelnden Lebensgemeinschaften untersuchen. Die niederländische Jungforscherin Adriana Szczybelski berichtet ebenfalls in englischer Sprache wie sie den möglichen Einfluss von Ölunfällen auf arktische Weichbodengemeinschaften untersucht. Bisher fanden entsprechende Untersuchungen nur mit Arten aus gemäßigten Zonen statt. Der Niederländer Laurens Hacquebord zeigt anhand von Karten, welches Ausmaß die Gletscherschmelze erreicht hat. Der Film vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den Niederlanden ist auf der Website bei Wetenschap24 zu sehen.

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Kalender: Lichtmikroskopische Algen-Aufnahmen

Das Cover des Algen-Kalenders 2014 zeigt die Blaualge Phormidium sp. Foto: Barbara Melkonian

Einen Kalender für das kommende Jahr offeriert die Website der Culture Collection of Algae at the University of Cologne (CCAC). Der 30x30 cm große Kalender zeigt jeden Monat die lichtmikroskopische Aufnahme einer Alge mit Vertretern der Bacillariophyceae, Chlorophyceae, Chrysophyceae, Cyanobacteria, Dinophyceae, Euglenophyceae, Synurophyceae, Xanthophyceae und Zygnematophyceae und ist zum Preis von 15 Euro zu haben.

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Feierliches Kolloquium: Sektionsmitglied Christian Wiencke geht in den (Un-)Ruhestand

Christian Wiencke. Foto: AWI

Am 17. November trafen sich zahlreiche Phykologinnen und Phykologen, um unser Mitglied und langjährigen Sprecher Professor Christian Wiencke feierlich zu verabschieden. Lesen Sie in dem Bericht von Professor Dieter Hanelt, wer zum Kolloquium nach Bremerhaven reiste und wer alles auf die gemeinsame Forschung und langjährige Freundschaft zurückblickte.

Bericht von Dieter Hanelt

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News · Forschungsergebnis

Rotalgen bezeugen Eisschmelze in der Arktis

Elementaranalyse mit Elektronenstrahl-Mikrosonde: Grüne Bereiche enthalten viel Magnesium (=Sommermonate), blaue Farben wenig (=kalte Temperaturen). Foto: Uni Göttingen

Wissenschaftlern der Universität Göttingen ist es gelungen, die Entwicklung des Meereises in der Arktis erstmals bis ins Mittelalter zurück zu verfolgen. Ein Team aus deutschen, US-amerikanischen und kanadischen Wissenschaftlern entdeckte bei Tauchgängen in der Arktis auf dem flachen Meeresgrund Rotalgen, die dort seit 650 Jahren wachsen und dabei jährlich baumringartige Strukturen bilden, anhand derer sich die Entwicklung der darüber liegenden Eisschicht verfolgen lässt. Die Ergebnisse über die Kalk bildende Rotalgenart Clathromorphum compactum, wurden in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht. Wie sie herausfanden, schmilzt die Eisdecke in der Arktis seit Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich. Bislang reichten die Daten von Satelliten lediglich bis in die späten 1970er-Jahre zurück.

Quelle: Uni Göttingen

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News · Forschungsergebnis

Wie Grünalgen im Dunklen überleben

Grünalgen im Licht (links) und in luftdicht verschlossenen Flaschen im Dunkeln (rechts). © RUB, Foto: AG Photobiotechnologie

Wenn die Sonne scheint, kurbeln Mikroalgen wie Chlamydomonas reinhardtii ihren Stoffwechsel durch Fotosynthese an. Ist es dunkel, stellen die Einzeller ihren Stoffwechsel auf Zellatmung um, die bei uns Menschen die einzige Möglichkeit ist, effizient lebenswichtige Energie herzustellen. Diese Zellatmung aber benötigt Sauerstoff, der im Erdboden, wo die Alge mitunter lebt, Mangelware ist. Chlamydomonas geht dann die Luft aus. Gemeinsam mit Kollegen der University of California Los Angeles und der Michigan State University berichten Forschende der Ruhr-Uni Bochum (RUB) in der Zeitschrift The Plant Cell in einem Large Scale Biology-Artikel, wie sich das genetische Programm der Grünalge unter dieser Stressreaktion verändert.

Quelle: RUB

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News · Forschungsergebnis

Grünalgen wackeln sich in den Takt

Die Grünalge ist ein Mikro-Brustschwimmer. Mechanische Kräfte halten ihre beiden Schwimmarme im Takt: Deren Schwimmzüge verlangsamen oder beschleunigen sich, je nachdem wie die Zelle beim Schwimmen wackelt. Foto und © MPI f. molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden

Der Schlag von Geißeln ist ein Grundprinzip wie sich Organismen fortbewegen. Wie sie aber mehrere der kleinen Zellschwänze synchronisieren, war bislang ungeklärt. Dresdner Forschende vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik und vom Institut für Physik komplexer Systeme haben nun zeigen können, wie die Grünalge Chlamydomonas ihre beiden Schwimmarme durch eine raffinierte Wackelbewegung im Gleichtakt hält. Dazu erarbeiteten die Forschenden erst ein theoretisches Modell, dass sie dann in Experimenten mit dem Mikro-Brustschwimmer belegen konnten: Geraten die beiden Schwimmarme einmal außer Takt, beginnt die Zelle zu wackeln. Dadurch verlangsamen oder beschleunigen sich wiederum deren Schwimmzüge. Der daraus resultierende Synchronisations-Mechanismus beruhe allein auf der Kopplung zwischen den beiden Bewegungen, der des Körpers und der der Geißeln; spezielle Sensoren oder chemische Signale seien nicht nötig, schreiben die Forschenden in der Zeitschrift PNAS.

Quelle: MPG

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Neues Fachmagazin: Perspectives in Phycology für Mini-Reviews

Wie der Präsident der europäischen Dachgesellschaft phykologischer Organisationen (Federation of European Phycological Societies, FEPS), PD Dr. Burkrahd Becker, berichtet, wird die FEPS eine neue Zeitschrift herausgeben. Unter dem Titel „Perspectives in Phycology“ sollen Mini-Reviews und Briefe an die Herausgeber jüngste Trends und Meinungen aus der Algenkunde veröffentlichen. Herausgeber des bei der Schweizerbartschen Verlagsbuchhandlung erscheinenden Fachjournals sind Mark Cock (Roscoff) und Burkhard Becker (Köln), die von einem internationalen 19-köpfigen wissenschaftlichen Beitrat unterstützt werden. Die Beiträge für die erste Ausgabe stehen, sodass das online-Journal schon Anfang 2014 erscheinen kann.

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Angewandte Forschung: Treibstoff aus der grünen Suppe

Energieversorgung der Zukunft: Algen als Energieträger für Biokraftstoffe. Foto: TUHH, IuE

Algen als Lieferant von Biokraftstoff zu nutzen ist das Ziel der Forschungsarbeiten des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) gemeinsam mit E.ON Hanse AG, den Universitäten Hamburg, Erlangen und Busan (Südkorea). Mit weiteren zwei Millionen Euro wird das seit 2007 laufende Mikroalgenprojekt nun deutlich ausgeweitet. Das Ziel ist, neue Verfahren zu entwickeln, um die bislang teure Herstellung von Kraftstoffen aus Algen durch kombinierte Wertstoffgewinnung und möglichst vollständiger Verwertung der Biomasse signifikant zu erhöhen. Damit wächst die Aussicht auf absehbare Zeit marktfähige Kraftstoffe aus regenerativen Verfahren zu entwickeln. Am Projekt sind auch Mitglieder der Sektion beteiligt.

mehr bei der TU HH
bei der Uni Erlangen
und bei Biotechnologie.de

News · Publikation

Algological Studies: neue Herausgeber und Unterstützung für den Förderpreis

Nach dem Wechsel des Herausgeberteams wird Schweizerbart Science Publishers, der die Zeitschrift Algological Studies - The International Journal of Phycological Research verlegt, den Förderpreis der Sektion unterstützen. Die Herausgeber freuen sich nun auf neue Artikel, die von Spezialthemen, über Reviews bis zu „was ich immer schon mal schreiben wollte“ reichen, berichtet Professor Ulf Karsten.

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Tagungsankündigung: Jahrestagung Protozoologie & Call for cadidates for honorary lecture

Vom 12.-15. Februar 2014 lädt die Deutsche Gesellschaft für Protozoologie zur 33. Jahrestagung nach Oer-Erkenschwick in Nordrhein-Westfalen. Die Themen rund um die Protozoologie reichen von der Taxonomie und Phylogenomik über Evolution und Zellbiologie und umfassen die Disziplinen der Biologie, Medizin bis hin zu den Geowissenschaften. Plenarthemen sind:

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News · Forschungsergebnis

Höhere Temperaturen verändern Nährstoffgleichgewicht und Metabolismus des Phytoplanktons

Der Protein-Aufbau im Phytoplankton steigt enorm, wenn die Temperatur des Meeres im Zuge des Klimawandels steigt. Das hat ein internationales Team mit einer Kombination diverser Techniken und Computersimulationen herausgefunden. Gleichzeitig verändert sich das Verhältnis von Stickstoff zu Phosphat, sodass die Wissenschaftler von einem zunehmenden Stickstoffmangel im Meer ausgehen. Dieser bislang unterschätzte Einfluss der Temperatur auf die Nährstoffverteilung und marine Stöchiometrie werde die großen biogeochemischen Zyklen im Meer nachhaltig beeinflussen, wie sie in der Zeitschrift Nature Climate Change am 8. September darlegen. An der Studie beteiligten sich Sektionsmitglied Klaus Valentin vom Alfred-Wegener-Institut sowie Thomas Mock von der University of East Anglia, im britischen Norwich, der die Alge des Jahres 2011 vorstellte.

mehr in Nature Climate Change
doi: 10.1038/nclimate1989

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Angewandte Forschung: Riesiges Potential: Was Algen für die Menschheit leisten könnten

Ob lebende Fassade, Biokerosin oder Bakterienfutter – Algen offenbaren immer mehr Verwendungsmöglichkeiten. Forschende sind begeistert, welches Potenzial in Algen steckt. Für ihren Artikel im Nachrichten-Portal der WELT sprach die Autorin Annett Stein mit mehreren Forschern der Sektion und stellt die Projekte vor, an denen die Phykologen tüfteln.

Quelle: Welt

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Algen im Netz: Gebloggt: Aus der Welt der Algen

In seinem Weblog sammelt Jörg Ullmann seit 1. Mai 2013 Geschichten zum Thema Algen. Unter ihnen auch Gastbeiträge, wie den Artikel von Dr. Annelie Wendeberg. Sie schildert in „Der kleinste Huckepack der Welt“ eine Symbiose zwischen einer Alge und einem Cyanobakterium, ein Forschungsergebnis, das 2012 in der Zeitschrift Science erschien.

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News · Tagungsbericht

Erstes Algenhaus, Biomasse und doppelte Nutzung

Unter dem Titel „Biomasse - Biomasse - Biomasse!“ berichtet Sektions-Mitglied Dr. Thomas Leya vom 6. Bundesalgenstammtisch, zu dem im Mai Forscherinnen und Anwender aus Industrie, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Hamburg zusammengekommen waren. Schwerpunkt des von der Dechema organisierten Treffens war die energetische Nutzung von Algen. Weitere Aspekte waren ihre Verwendung in Aquakulturen sowie die ganzheitliche Nutzung der Algenbiomasse im Sinne eines Bioraffineriekonzeptes. Highlight der Tagung blieb die Besichtigung des ersten Algenhauses Deutschlands, dessen Bioreaktorfassade die Bewohner mit Wärme und Strom versorgen kann (vgl. Meldung vom 22.1.2013). Leya bewertet die Vorträge aus seiner Sicht als Wissenschaftler,  und gibt die Tipps aus den Vorträgen über EU-Förderprogramme und von nicht-staatlichen Kapitalgebern weiter.

Tagungsbericht von Thomas Leya (pdf)
Zur Tagungs-Website der Dechema

News

Nachruf: Prof. Dr. Dieter Mollenhauer

Dieter Mollenhauer begeistert Studierende für Cyanobakterien während eines Kurses der Sektion Phykologie im Sommer 1990 in Göttingen. Zum Vergrößern bitte anklicken. Foto: Burkhard Büdel.

Unser langjähriges Mitglied Prof. Dr. Dieter Mollenhauer starb unerwartet am 3. Mai 2013 im Alter von 75 Jahren. Prof. Mollenhauer hatte breit gefächerte wissenschaftliche Interessen, was seine weit über 200 Veröffentlichungen belegen. Seine taxonomisch-ökologische Forschung fokussierte auf Cyanobakterien und Desmidiaceen; aber auch Algen mit besonderer Lebensweise (z.B. Gymnodinium aeruginosum) sind darunter. Die Arbeiten mit seiner Frau Resi Mollenhauer zur Endosymbiose von Geosiphon pyriforme waren bahnbrechend und resultierten in einem DFG-Sonderforschungsbereich, den sie gemeinsam mit Prof. Dr. Manfred Kluge (TU Darmstadt) durchführten. Mehr über das wissenschaftliche Werk von Dieter Mollenhauer kann man nachlesen in: Algological Studies 2009, Band 129 (www.schweizerbart.de/papers/algol_stud/list/129).

Viele Phykologen erinnern sich gerne an die lehrreichen sowie spannenden, und immer auch humorvollen Vorträge von Prof. Mollenhauer bei unseren Sektionstreffen. Sein Engagement für die Sektion und die Algenforschung zeichnete die Sektion Phykologie im Jahr 2010 mit der Hans-Adolf von Stosch Medaille aus. Dieter Mollenhauer war ein begeisterter Wissenschaftler, ein begeisternder Lehrer und von großer Menschlichkeit. Er hinterlässt eine schmerzliche Lücke in der deutschen Phykologie.

Burkhard Büdel
Technische Universität Kaiserslautern

News · Werkzeuge

Datenportal für Algen und Protozooen veröffentlicht

Im März wurde ein auf Algen und Protozoa spezialisiertes Datenportal wurde vom Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem (BGBM) unter dem Dach der internationalen Initiative Global Biodiversity Information Facility (GBIF) veröffentlicht. Das Portal macht 7,4 Millionen relevanter Beobachtungs- und Belegdaten des GBIF-Netzwerkes zugänglich.

Quelle: GBIF

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Tagung: Bundesalgenstammtisch: Algen und Megatrends

Am 13. und 14. Mai 2013 wird der 6. Bundesalgenstammtisch stattfinden, diesmal in Hamburg-Wilhelmsburg. Das Motto lautet: „Algen und die globalen Megatrends: Versorgungssicherheit für Wasser, Energie und Nahrungsmittel“. Anmeldeschluß für Poster, die bei einer Posterparty vorgestellt werden sollen, ist der 12. April 2013, schreibt die Dechema, die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

Quelle: Dechema

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Tipp: Zukunftsmagazin sendet Film über Algen als Hoffnungsträger

In der TV-Reihe "über:morgen" sendet 3sat einen Film über Algen als wahre Alleskönner: sie binden klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre, eignen sich als Nahrungs- und Düngemittel, dienen als Grundlage in der Krebsforschung und gelten als Hoffnungsträger für die Energiegewinnung der Zukunft. In Milliarden von Jahren haben diese Pflanzen erstaunliche Fähigkeiten ausgebildet, um auch extreme Bedingungen zu überleben und sich anzupassen. Vorgestellt werden etwa Prof. Klaus Lüning und seine Sylter Algenfarm oder die Testanlage von Ecoduna, die an neuen Algenbioreaktoren zur Gewinnung von Omega3 Fettsäuren und Algenöl für Treibstoff tüfteln. Vielen Dank an Michael Schagerl von der Uni Wien, der uns darüber informierte. Der Film läuft kommenden Samstag, 16. März 2013 um 18.00 Uhr, und wird am Dienstag, 19. März 2013 um 12.30 Uhr wiederholt.

mehr bei 3-Sat

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Nachricht: Überraschend schnelle Veränderungen des arktischen Ökosystems

Riesige Mengen von Algen wachsen an der Unterseite des Meereises in der Zentralarktis: Die Eisalge Melosira arctica war im Jahr 2012 für fast die Hälfte der Primärproduktion in diesem Gebiet verantwortlich. Wenn das Eis abschmilzt - wie während des Eisminimums 2012 - sinken diese Algen innerhalb kurzer Zeit bis auf den Meeresgrund in mehreren Tausend Metern Tiefe. Tierische Tiefseebewohner wie Seegurken und Haarsterne fressen die Algen. Bakterien setzen um, was übrig bleibt und zehren dabei den Sauerstoff im Meeresboden auf. Diese kurzfristige Reaktion des Tiefseeökosystems auf Änderungen an der Wasseroberfläche hat ein multidisziplinäres Forscherteam um Prof. Dr. Antje Boetius vom Alfred-Wegener-Institut (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, jetzt in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

Quelle: AWI

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Nachricht: Wie der Klimawandel die Menge an Blaualgen in der Ostsee beeinflußt

Die Zahl der Cyanobakterien, auch Blaualgen genannt, könnte sich in der Ostsee im Zuge des Klimawandels womöglich verdoppeln. Das haben Wissenschaftler der Universität Hamburg, KlimaCampus, berechnet und in der Zeitschrift Climatic Change veröffentlicht. „Unsere Ergebnisse zeigen bei zunehmenden Wassertemperaturen nicht nur eine verlängerte jährliche Wachstumsphase, sondern auch mehr als zweimal so viel Algenbiomasse bis zum Ende des Jahrhunderts“, berichtet Prof. Inga Hense. Als mögliche Folgen könnten Algenblüten auftreten, die unangenehm für den Tourismus und zum Teil gesundheitsschädlich sein können. Darüber hinaus könnten auch andere Arten boomen und das Ökosystem in Schieflage bringen, weil die Blaualgen das umgebende Meerwasser mit wachstumsförderndem Stickstoff anreichern.

Quelle: Uni Hamburg

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Nachricht: Was Grünalgen im Dunkeln treiben: Kaum bekannter Stoffwechselweg zur Wasserstoffproduktion

Die einzellige Grünalge Chlamydomonas kann nicht nur mittels Sonnenenergie H2 produzieren, sondern auch im Dunkeln. Die RUB-Forscher deckten die Kombination der verantwortlichen Proteine auf. Bild: AG Photobiotechnologie, RUB

Wie Grünalgen im Dunkeln Wasserstoff herstellen, berichten Biologen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) im Journal of Biological Chemistry. Damit haben sie einen bislang kaum untersuchten Mechanismus zur Produktion des Gases aufgedeckt; denn üblicherweise interessieren sich Forscher für die lichtgetriebene Wasserstoffsynthese. „Wasserstoff könnte den Menschen aus der Energiekrise helfen“, sagt Prof. Dr. Thomas Happe, Leiter der AG Photobiotechnologie. „Will man Grünalgen zu einer höheren Wasserstoffbildung bringen, ist es wichtig, alle Produktionswege zu verstehen.“

Quelle: RUB

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News · Köpfe und Karrieren

Ausgezeichnet: Zwei Optogenetik-Pioniere mit Medizin-Preis geehrt

Professor Dr. Peter Hegemann (links). Foto: privat. Professor Dr. Georg Nagel. Foto: Christian Wiese, Uni Würzburg

Peter Hegemann und Georg Nagel erhalten den 2013 Louis-Jeantet-Preis für Medizin für ihre Entdeckung von Ionen-Kanälen, die durch Licht aktiviert werden können. Der Berliner Biophysiker Peter Hegemann und der Würzburger Pflanzenphysiologe Professor Georg Nagel - beide Mitglieder der Sektion - teilen sich die mit 700.000 Schweizer Franken (umgerechnet rund 564.000 Euro) dotierte Auszeichnung. Eine Süßwasseralge und ein Salzsee-Archaebakterium standen am Anfang ihrer Arbeiten. Beide besitzen Lichtsinnesproteine zur Orientierung und Energiegewinnung, sogenannte Rhodopsine. Nagel und Hegemann konnten im Jahr 2002 als Erste zeigen, dass es Rhodopsine gibt, die direkt durch Licht gesteuerte Ionenkänale sind, und bezeichneten sie deshalb als Channelrhodopsine. „Wir haben frühzeitig das Potenzial der Channelrhodopsine als Werkzeuge für die Neurobiologie und eventuelle biomedizinische Anwendungen erkannt“, erinnert sich Georg Nagel heute. Die Wissenschaftler dokumentierten deshalb noch im Jahr 2002 ihre Ideen in einem Patent, das erst vor Kurzem an eine große pharmazeutische Firma für einen gentherapeutischen Ansatz zur Behandlung von neurodegenerativen Augenkrankheiten auslizensiert wurde. Vor kurzem hatte Hegemann für diese Arbeiten auch einen der Leibniz-Preise erhalten (vgl. Meldung vom 13.12.2012)

Quelle: Uni Würzburg

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News

Angewandte Forschung: Mikroalgen wärmen Brauchwasser und liefern den Strom für ein Haus

Die wissenschaftliche Publikation von Algenforschern der Sektion gab den Anstoß, dass das weltweit erste Gebäude mit einer Bioreaktorfassade nun Häuser mit Wärme und Strom versorgen kann. In einem integrativen Ansatz wird durch Sonnenlicht in Bioreaktoren Algenbiomasse autotroph erzeugt und durch Solarzellen auf dem Dach der Strombedarf des Hauses abgedeckt. Die in den Bioreaktoren entstehende Wärme heizt das Brauchwasser im Niedertemperaturverfahren.

Zur wissenschaftlichen Arbeit:
dx.doi.org/10.1007/s00449-012-0790-5
Technische Umsetzung der Reaktorfassade:
http://de.plan-e-magazin.de/gruene-waende/ 
Faszination für Phykologie, inklusive Video:
https://www.iba-hamburg.de/projekte/bauausstellung-in-der-bauausstellung/smart-material-houses/biq/projekt/biq.html

News

Nachricht: Grosse Sauerstoffkatastrophe: mehr Sauerstoff durch Vielzelligkeit

Indem Cyanobakterien Sauerstoff produzierten und sich bereits vor 2,3 Milliarden Jahren zu Vielzellern entwickelten, spielten sie eine Schlüsselrolle für die Entstehung von Sauerstoff atmenden Organismen. Dies weist ein internationales Team von Evolutionsbiologen unter der Leitung der Universität Zürich nach. Dazu hatten sie die Stammesgeschichte lebender Cyanobakterien analysiert und ihre Ergebnisse mit Daten fossiler Cyanobakterien kombiniert. Gemäß ihren Untersuchungen entwickelten Cyanobakterien die Vielzelligkeit rund eine Milliarde Jahre früher als Eukaryoten. Fast zeitgleich mit dem Auftauchen von vielzelligen Cyanobakterien beginnt sich Sauerstoff in den Ozeanen und der Erdatmosphäre anzureichern, schreiben sie in der Fachzeitschrift PNAS early edition. Die Sauerstoff produzierenden Cyanobakterien waren also die Auslöser der „Grossen Sauerstoffkatastrophe“ („Great Oxidation Event“), die als erdgeschichtlich folgenreichstes Klimaereignis gilt.

Quelle: Uni Zurich

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News

Nachricht: Grünalgen als effiziente Erdgaslieferanten

Ein Forscherteam um den deutschen Pflanzenforscher Christian Wilhelm hat eine Algen-Solarzelle entwickelt, mit der sich aus Sonnenlicht Erdgas erzeugen lässt. Lange galten solche Ansätze als zu ineffizient. Das neue Verfahren setzt auf einen speziellen Trick: Statt unter hohem Energieverbrauch Biomasse aufzubauen, nutzen die Wissenschaftler ein frühes Photosyntheseprodukt namens Glykolat, um daraus Erdgas zu produzieren. Für das patentierte Verfahren konnte Gruppe um Sektionsmitglied Wilhelm bereits die Machbarkeit zeigen. Von ihren Ergebnissen berichten die Wissenschaftler im Fachjournal Bioresource Technology.

Quelle: Biotechnologie.de

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News · Pressemitteilung

Alge des Jahres 2013: Lingulodinium polyedrum lässt das Meer leuchten

Im September 2011 ließen Massen des Einzellers Lingulodinium polyedrum die Wellen vor der Küste Kaliforniens nahe San Diego blau aufleuchten. Foto: © Mit freundlicher Genehmigung von Prof. em. Christopher J. Wills, University of California, San Diego

Die Algenforscher der Sektion haben den Einzeller Lingulodinium polyedrum zur Alge des Jahres gewählt. Der mit einem Panzer und zwei Geißeln ausgestattete Dinoflagellat fasziniert nicht nur die Forschenden sondern auch Skipper und Strandgänger, weil er sich unter bestimmten Bedingungen massenhaft vermehren und nachts das Meer blau leuchten lassen kann. Die Wissenschaftler, die den Dinoflagellaten auswählten und in der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft organisiert sind, wollen damit eine Algenart würdigen, deren Leuchtfähigkeit fasziniert, einen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus hat und als Sensor genutzt wird, wie PD Dr. Mona Hoppenrath vom Deutschen Zentrum für marine Biodiversitätsforschung (DZMB) bei Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven ausführt.

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News · Köpfe und Karrieren

Sektionsmitglied erhält Leibniz-Preis 2013

Professor Dr. Peter Hegemann. Foto: privat

Der Optogenetiker startete mit Algen

Professor Dr. Peter Hegemann (57) von der Humboldt-Universität zu Berlin erhält den renommierten, mit 2,5 Millionen Euro dotierten, Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2013. Verliehen werden die Preise an die elf neuen Träger im kommenden Frühjahr in Berlin. Die DFG erklärt: „Peter Hegemann kann ohne Wenn und Aber als der Begründer eines der dynamischsten aktuellen Forschungsfelder in den Lebens- und Neurowissenschaften angesehen werden: der Optogenetik beziehungsweise Neurophotonik.“ In der Optogenetik können durch Licht aktivierbare Proteine aus Mikroorganismen in ausgewählte Neuronen eingebracht werden. Hegemann habe ausgehend von Forschungen an der einzelligen Grünalge Chlamydomonas als erster nachgewiesen, dass die unterschiedlichsten Zelltypen durch Licht „schaltbar“ sind, sobald sie mit einem bestimmten Lichtrezeptor-Protein – dem Kanalrhodopsin-2-Protein – ausgestattet sind. Dies eröffne die von vielen Wissenschaftlern herbeigesehnte Möglichkeit, die Auswirkungen von Änderungen etwa der Ionenzusammensetzung oder des pH-Wertes in Zellen ohne gröbere Eingriffe untersuchen zu können. Mithilfe der Kanalrhodopsine konnte Hegemann sodann einzelne Nervenzellen wie auch komplexe neuronale Netzwerke bis hin zum Mäusegehirn mit präzisen räumlich-zeitlichen Lichtmustern anregen. Heute sind die Moleküle zum wichtigen Werkzeug der Optogenetik geworden, einer Methode, die von der Zeitschrift Nature Methods zur Methode des Jahres 2010 gewählt wurde. Mit dem Preisgeld will Hegemann mit seinem Team wieder ein exotisches Forschungsprojekt der Grundlagenforschung anstoßen. Dazu will er eventuell in marinen Mikroalgen erforschen, wie Fotorezeptoren an Tag-Nacht-Rhythmen oder saisonalen Veränderungen beteiligt sind. Er liebäugelt aber auch mit arktischen Algen.

Quellen: HU Berlin und DFG

News · Buchbesprechung

Seaweed Biology - Novel Insights into Ecophysiology, Ecology and Utilization

Cover - Christin Wiencke and Kai Bischof (eds): Seaweed Biology. Springer Series: Ecological Studies, Vol. 219, 2012

Das Fachbuch bündelt aktuelle Ergebnisse der Grundlagenforschung über Makroalgen und zeigt auf, wie sich der globale Wandel auf sie auswirkt. Dabei sind nicht nur steigende Temperaturen sowie vermehrte Wasserbewegungen, veränderte UV- und photosynthetisch aktive Strahlungen berücksichtigt, sondern auch veränderte pH- und CO2-Werte. Der Band, der von zwei Mitgliedern der Sektion Phykologie herausgegeben wurde, enthält 22 Kapitel von anerkannten Experten. Viele der Autoren sind ebenfalls Mitglied der Sektion. In seinem Review erklärt der Phykologe Prof. Christian Wilhelm welche Zielgruppe von dem Buch profitieren wird und beschreibt bei welchen Fragestellungen zum globalen Wandel der Leser Antworten finden wird.

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News · Köpfe und Karrieren

Vorstandsmitglied ist Präsident der europäischen Algenforscher

Hochschuldozent Dr. Burkhard Becker zum Präsidenten des europäischen Dachverbandes gewählt. Foto: privat

Beim jüngsten Treffen der Europäischen Gesellschaft der Algenforscher (Federation of European Phycological Societies, FEPS) wurde ein Vorstandsmitglied der Sektion, Dr. Burkhard Becker, zu dessen Präsident gewählt; ein Amt das er zu Jahresbeginn 2012 aufgenommen hat. Becker hatte die FEPS als Dachverband gemeinsam mit sechs Vertretern anderer Europäischer phykologischer Gesellschaften im Jahr 2007 gegründet.

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News · Reputation

Ranking: Algenforscher unter den besten deutschsprachigen Süßwasser- und Meeresbiologen

In der April-Ausgabe hat das Laborjournal die Publikationen von deutschsprachigen Forscherinnen und Forschern von 2006-2009 ausgewertet, die als Süßwasser- und Meeresbiologen arbeiten. Das Forschungsfeld wird von Mikrobiologen dominiert. Unter den 50 meist publizierenden sind mehrere Algenforscher, die in der Sektion Phykologie organisiert sind, wie der vorhergehende Sprecher, Peter Kroth (Uni Konstanz), oder der jetzige Vorsitzende, Ulf Karsten (Uni Rostock). Unter den ersten 50 werden auch Christian Wilhelm (Uni Leipzig), Klaus Valentin und Christian Wiencke (Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Kiel) sowie Ansgar Gruber (Uni Konstanz) gelistet.

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News · Tagungsbericht

Energiehunger, Versorgungslücke und Mikroalgen als Treibstoffproduzenten

Unter dem Titel „Versorgungslücke“ bewertet Mitglied Thomas Leya seine Teilnahme am 5. Bundesalgenstammtisch, zu dem am 26. und 27. März mehr als 150 Fachleute aus Industrie, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in München-Pullach zusammen gekommen waren. Leya berichtet über den wachsenden Energiehunger und zahlreiche Vorträge über Biotreibstoffe aus Algen etwa für Bioethanol oder Biokerosin. Das Spektrum der vom BMBF ins Leben gerufenen Veranstaltung erstreckte sich von der Produktion, über die Schwierigkeiten beim up-scaling bis zur Ökobilanz. Leya kritisiert die hiesigen Fördersummen, die um ein vielfaches geringer sind als in anderen Nationen.

Tagungskommentar von Thomas Leya (pdf)

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News · Tagungsbericht

Phykologen-Tagung 2012

Zur 14. Tagung der Sektion Phykologie reisten etwa 80 Teilnehmer nach Wuppertal, wo sie ein hochkarätiges Programm erwartete. Die Themen reichten von ökologischen Aspekten der Wüsten- und Eisalgen über Genomics und Proteomics bis hin zur anwendungsorientierten Forschung. Der Protokollant Michael Schagerl von der Universität Wien genoss es, allen Beiträgen „ausgeliefert“ zu sein, und schwärmt von der herzlichen Atmosphäre, zu dem sowohl der Tagungsort als auch das Organisationsteam um Gela Preisfeld beitrug.

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News

Wahl des neuen Vorstands

Der neue Vorstand der Sektion Phykologie (v.l.n.r.): PD Dr. Burkhard Becker, Dr. Christina Bock, Prof. Dr. Maria Mittag, Dr. Regine Jahn, Dr. Inka Bartsch, Prof. Dr. Ulf Karsten und Dr. Johanna Knappe. Foto: Kerstin Hoef-Emden

Während der 14. wissenschaftlichen Tagung der Sektion Phykologie, die in Wuppertal stattfand, wurde am 27.2.2012 turnusgemäß ein neuer Vorstand gewählt. Professor Dr. Ulf Karsten von der Uni Rostock - bislang zweiter - ist nun erster Vorsitzender, Dr. Regine Jahn vom Botanischen Garten und Botanischem Museum Berlin-Dahlem der Freien Universität Berlin zweite Vorsitzende der Sektion. Neu im Amt der Schriftführerin ist Dr. Inka Bartsch vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Dr. Johanna Knappe von der Universität Marburg wurde als Kassenwartin im Amt bestätigt. Erste Beisitzerin ist Professor Dr. Maria Mittag von der Universität Jena; die 2. Beisitzerin und Graduierten-Sprecherin Dr. Christina Bock von der Universität Duisburg-Essen. Das neue Amt des Vertreters der Sektion in der FEPS kleidet PD Dr. Burkhard Becker von der Uni Köln aus, der damit gleichzeitig 3. Beisitzer ist. Becker, bislang Schriftführer der Sektion, und Professor Peter Kroth, bisheriger Sprecher, hatten sich nicht mehr für diese Ämter zur Wahl gestellt.

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News · Pressemitteilung

Armleuchteralge Chara – bedrohter Pionier mit Hang zur Dominanz

In kalkreichen, nährstoffarmen Seen bewächst die Furchenstachelige Armleuchteralge (Chara rudis) den Gewässerboden wie eine Wiese und kann das Ökosystem des ganzen Sees prägen, wie im Bergsee „Sieben Quellen“ nahe Sulzbach-Rosenberg in Bayern. Foto: © Klaus van de Weyer, lanaplan GbR.

Die Armleuchteralgen der Gattung Chara sind die Algen des Jahres 2012. Sie wurden von den Algenforschern der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft gewählt, weil ihre Vertreter sehr verschiedene Strategien verfolgen: Manche erobern als Pionierpflanze neue Gewässer. Andere haben zwar hohe Standortansprüche, wenn sie sich aber ansiedeln, haben sie das Potenzial, das ganze Ökosystem zu prägen, wie die Algenforscherin Dr. Irmgard Blindow von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald erklärt. Mit der Entscheidung wird eine Algengattung gewürdigt, von der 20 heimische Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Organismen stehen.

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Young Phycologists Traveller Award überreicht

Der Sprecher der Sektion, Professor Peter Kroth, überreicht Udo Nitschke den Young Phycologists Traveller Award. Natalya Rybalka erhält ihre Auszeichnung von Professor Ulf Karsten, dem stellvertretenden Sektionssprecher. Die Sprecher werden von Dr. Burkhard Becker unterstützt, dem Schriftführer der Sektion (v.l.n.r.).

Erstmals hat die Sektion die Teilnahme von Nachwuchswissenschaftlern bei einer internationalen Tagung gefördert. Um die als Young Phycologists Traveller Award bezeichnete Unterstützung bewarben sich dieses Jahr Udo Nitschke und Natalya Rybalka, um Anfang September am 5th European Phycological Congress auf der griechischen Insel Rhodos teilzunehmen. Die Sektion unterstützte beide mit jeweils 150 Euro, mit dem sie den Tagungsbeitrag abdecken konnten.

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Internationales Engagement für die FEPS

Congress Logo.

Die Sektion hat dieses Jahr den 5th European Phycological Congress unseres Dachverbandes Federation of European Phycological Societies (FEPS) mit einem Beitrag von 1.000 Euro unterstützt. Dieser fand vom 4. bis 9. September 2011 auf der griechischen Insel Rhodos statt.

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Phykologe Prof. Dr. Wilhelm Nultsch gestorben

Prof. Dr. Wilhelm Nultsch. Foto: privat

Er schrieb eines der bedeutendsten Lehrbücher der Botanik und trieb die Pflanzenwissenschaften voran. Im Mai ist der Mann, der das Meer liebte, im Alter von 84 Jahren gestorben. In seinem Nachruf erinnert Sektionsmitglied Prof. Dr. Dieter Hanelt, Uni Hamburg, an den Forscher der Fotobiologie mariner Organismen und einen bedeutenden Phykologen.

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Peter Kroth vertritt Sektion als Studiogast

Peter Kroth erklärt, warum Algen die Urpflanzen der Erde sind. Screenshot und © Planet Wissen SWR.

"Algen - Erfolgsmodelle aus der Urzeit" lautet der Titel einer SWR-Sendnug aus der Reihe "Planet Wissen". Dazu hat der Sender Peter Kroth eingeladen, den Vorsitzenden der Sektion Phykologie. Ein Video veranschaulicht vorab Ausschnitte der Sendung, die am 9. Juni 2011, 15:00 Uhr im SWR Fernsehen läuft.

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4. Bundeslagenstammtisch – Basisforschung gefordert

Sektionsmitglied Dr. Thomas Leya vom Fraunhofer IBTM berichtet über das 4. Treffen von Algenexperten, die nach Wegen für die Nutzung von Mikroalgen suchen. Wie sie feststellten, ist es wenig effizient, Algen entweder als Energielieferanten oder als Rohstoffproduzenten zu betrachten. Es müsse beides klug kombiniert werden. Doch zunächst gilt es, Basisarbeit zu leisten, zumal verschiedene Philosophien um den Produktionsprozess konkurrieren. Leya zitiert auch Prof. Dieter Hanelt, der bei der Veranstaltung darauf hinwies, dass sich gerade die gemäßigten Breiten als Standort für Photobioreaktoren eignen, und an welcher Stelle Forscher mit biologischer Expertise und Kenntnis einzelner Algenstämme gefragt sind.

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News · Pressemitteilung

Fragilariopsis cylindrus liebt das Extreme

Wenn Seegang im Südpolarmeer die Eisschollen in Stücke bricht und umkippt, kommt die braune Unterseite zum Vorschein. Dort beginnen sich im Frühjahr Kieselalgen wie Fragilariopsis stark zu vermehren und färben das Meereis braun, wie im abgebildeten etwa zwei Meter langen Eisstück. Foto: Dr. Thomas Mock, School of Environmental Sciences, University of East Anglia, Norwich, Großbritannien

Algenforscher der Sektion Phykologie haben die Kieselalge Fragilariopsis cylindrus zur Alge des Jahres gewählt. „Sie fasziniert uns, weil sie im Eis der Polarmeere, einem der extremsten Lebensräume der Erde, überlebt und sich dort sogar vermehrt“, begründet Professor Dr. Peter Kroth von der Universität Konstanz die Wahl. Peter Kroth ist Sprecher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), in der die Algenforscher organisiert sind.

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News · Pressemitteilung

Froschlaichalge wird Alge des Jahres 2010

Am Zentralfaden entspringen in regelmäßigen Abständen dicht gedrängte Wirtel, die der Froschlaichalge ein perlschnurartiges Aussehen verleihen. Sie bestehen aus verzweigten Zellfäden. Mikroskopische Aufnahme: Dr. Johanna Knappe, Philipps-Universität Marburg

Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben die Froschlaichalge zur Alge des Jahres 2010 gekürt. Sie möchten damit auf diese gefährdete Pflanze unserer heimischen Gewässer aufmerksam machen. Froschlaichalgen werden immer rarer, da ihr Lebensraum schwindet. Sie sind auf sauberes und kühles Wasser angewiesen, das jedoch oft zugebaut oder durch Abwässer und Pflanzenschutzmittel verunreinigt wird oder bei zu starker Wasserentnahme ganz versiegt. Die Algenspezialistin Dr. Johanna Knappe von der Philipps-Universität Marburg erklärt, was sie an der Roten-Liste-Art fasziniert.

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Ausgezeichnete Algen- und Amöben-Forscherinnen (2/2)

Marion Eisenhut bestimmt Produkte des Stoffwechsels in einer Blaualgen-Probe. Foto: Mika Keränen.

Zwei der drei Nachwuchspreise der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) gingen während der diesjährigen Botanikertagung an Forscherinnen, die Einzeller untersuchen:

Doktor Marion Eisenhut erhielt den mit 2.500 Euro dotierten Strasburger-Preis für ihre Erkenntnisse über die Evolution des photorespiratorischen Stoffwechsels einer Blaulage. Die Physiologin erforscht, wie der so genannte Phosphoglykolat-Zyklus abläuft und ob höhere Pflanzen die zur Entgiftung des Phosphoglykolats nötigen Schritte selbst erfanden oder von den Blaualgen (Cyanobakterien) erbten.

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Vorstandswahl

Die anwesenden Sektionsmitglieder bestätigten die Sprecher, den Schriftführer, sowie Schatzmeisterin und Beisitzerin im Amt, die damit für weitere zwei Jahre die Sektion nach innen und außen vertreten.

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Dritter Bundesalgen-Stammtisch

Dr. Thomas Leya vom Frauenhofer IBMT, berichtet vom dritten Treffen. Er ist ein wenig enttäuscht und fordert mehr Einsatz auch anderer Sektionsmitglieder. Lesen Sie seinen Kommentar der Stammtisch-Themen mit dem Schwerpunkt „Downstream“, in denen es um Ernten, Entwässern, Trocknen, Aufbereiten sowie Biogas unter Berücksichtigung von Energiebilanzen ging.

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News · Pressemitteilung

Emiliania huxleyi - ein Algenzwerg, der auf das weltweite Klima wirkt

Eine Massenvermehrung von Kalkalgen in der Barentssee nahm die NASA mit einem ihrer Satelliten auf. Sterben die Algen ab, lösen sich ihre Kalkplättchen, streuen das Sonnenlicht und das Wasser erscheint hellblau. Haften die Plättchen noch an den Algen wirken sie nicht Licht streuend. Ob Kalkalgen eine Algenblüte dominieren ist also erst dann aus dem Weltraum zu sehen, wenn die meisten Individuen bereits abgestorben sind und Ihre Kalkplättchen freigesetzt haben. Foto: Jacques Descloitres, NASA/GSFC, MODIS Rapid Response

Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft wählen Emiliania huxleyi zur Alge des Jahres, um sie als einen Schlüsselorganismus der Erde zu würdigen. „Wegen ihrer weltweiten Bedeutung wurde Emiliania in das Sequenzierungs-Programm am Joint Genome Institute in Kalifornien aufgenommen, wo ihr Erbgut nun entschlüsselt wird“, erklärt Professor Dr. Peter Kroth, Vorsitzender der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Mit dem genetischen Bauplan der Alge wollen die Forscher eine Basis schaffen, um den globalen Kohlenstoffkreislauf zu ergründen.

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Sektion verleiht Nachwuchs-Preise

Während der Tagung in Wittenberg verlieh die Sektion den Pringsheim-Preis an Uwe Langner und Frauke Pescheck sowie den Biomaris-Förderpreis an Karin Buchmann und Manuela Görs. Diese zeichnen herausragende Doktor- sowie Diplom-, Bachelor- bzw. Masterarbeiten aus.

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News · Pressemitteilung

Micrasterias - unsterblich und doch auf der Roten Liste

Das gegabelte Scheibensternchen (Micrasterias furcata) hat einen Durchmesser von nur 0,2 Millimeter und lebt in Mooren. In der Roten Liste von 2008 ist es als stark gefährdet eingestuft: Seit seiner ersten Beschreibung konnte es nur dreimal in ganz Deutschland aufgespürt werden. In Österreich ist die Art auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Foto: Dr. Monika Engels, Zieralgen-Kulturensammlung, Universität Hamburg

Algenforscher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft wählen die Zieralge Micrasterias zur Alge des Jahres 2008. Micrasterias, aus dem Griechischen abgeleitet etwa „kleines Sternchen“, ist eine stark bedrohte, formen- und artenreiche Algengattung, die auf intakte Gewässer angewiesen ist.

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Neue Vorstandsmitglieder

Während der Botanikertagung der DBG wählten die Sektionsmitglieder neue Sprecher, weil der amtierende erste Sprecher, Prof. Dr. Christian Wiencke vom Alfred Wegener Institut, auf eigenen Wunsch zurück trat. Sein Amt übernimmt Prof. Dr. Peter Kroth, der bislang stellvertretende Sektionssprecher. Prof. Dr. Ulf Karsten wurde zum zweiten Sprecher gewählt. Neu ist auch die Beisitzerin, Dr. Regine Jahn. Die Wahl bestätigte den Schriftführer, HD Dr. Burkhardt Becker, und die Schatzmeisterin, Dr. Johanna Knappe, im Amt.

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News · Pressemitteilung

Seetang Laminaria ist Alge des Jahres 2007

Algenforscher der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft rufen den Seetang der Gattung Laminaria zur Alge des Jahres aus: Laminaria-Seetang wird mehrere Meter groß und bildet mit anderen Großalgen den „Regenwald des Meeres“. Er enthält Alginsäure, die als Stabilisator in vielen Lebensmitteln und Kosmetika verwendet wird. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen wächst Seetang vorwiegend in der dunklen Jahreszeit. Algen verbrauchen das Treibhausgas Kohlendioxid und sind die wichtigsten Sauerstoff-Produzenten der Erde.

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