Sektions-News
Pressemitteilung

Alge des Jahres 2024: Sargassum – von schädigenden Massenblüten zum nachhaltigen Rohstoff

Sargassum fluitans. Die gut sichbaren Schwimmblasen erlauben ein Treiben an der Meeresoberfläche. Foto: Miriam Philippi

Die Weltmeere beherbergen zahlreiche Algenarten, von mikroskopisch kleinen Einzellern bis hin zu meterlangen Seetangen. Zu letzteren gehört auch die freischwimmende Braunalge Sargassum (Golftang), die mit ihren Massenblüten die Oberfläche des atlantischen Ozeans von Afrika bis Amerika durchspannen kann. Dr. Mar Fernández-Méndez und Dr. Miriam Philippi vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI), erforschen die Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe dieser Massenblüten, deren Funktion als vielfältiger, artenreicher Lebensraum sowie ihr Potenzial, erdölbasierte Stoffe zu ersetzen und gleichzeitig CO2 zu binden. Die Sargassum-Arten, S. natans und S. fluitans, kommen ausschließlich als freischwimmende Algen vor, was sie zu einer Besonderheit unter den Großalgen macht. Die Algenforscher*innen der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben Sargassum deshalb zur Alge des Jahres 2024 gekürt.

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News

Filmtipp: Warum Algen für uns so wichtig sind

Haftkralle der Alge Saccorhiza polyschides. Foto und (c): Dr. Dagmar Stengel

Ohne Algen wäre die Erde für uns unbewohnbar. Denn die wahrscheinlich rund 400.000 verschiedenen Algenarten produzieren etwa die Hälfte des Sauerstoffes auf der Erde und sind eine wichtige CO2-Senke. Die Vielfalt und Schönheit der kleinsten unter ihnen erschließt sich nur unter dem Mikroskop; die größten werden bis zu 60 Meter lang und bieten vielen Tieren Schutz und Nahrung, wie ein 6-Minuten Film der Terra-X-plus-Schule-Reihe für das ZDF zeigt. Wir Menschen interessieren uns für sie, weil wir daraus Nahrungsmitteln herstellen, weil sie das Wetter auf unserer Erde mitbestimmen und weil die antibiotische Wirkung einiger Arten die Medizin hoffen lässt. Aus ihren Rohstoffen werden Pharmazeutika, Bio-Plastik und in Zukunft vielleicht auch erneuerbare Kraftstoffe hergestellt. Algen könnten auch die Ostsee reinigen. Wie das geht, auch das dokumentiert das Video, das mit fachlicher Beratung unseres Sektionsmitglieds Prof. Dr. Christian Wilhelm entstand.

Zum Video in der ZDF-Mediathek
Zum Video bei YouTube

Tagungsbericht

20. Phykologie-Tagung in den Rosensälen von Jena

Die Teilnehmenden der 20. Phykologie-Tagung vor dem altem Stadtturm in Jena. Foto: Sandra Künzel

Die Tagung, zu der sich 91 Algenforscher*innen angemeldet hatten, um hoch aktuelle Themen der Phykologie vorzustellen und zu diskutieren, wurde von Prof. Dr. Maria Mittag und PD. Dr. Volker Wagner organisiert. Ein umfassender Bericht zur Tagung, die vom 15. bis 15. März 2023 stattfand, ist in den Actualia der DBG zu finden. Der Einstieg in die Tagung galt dem sehr jungen Nachwuchs. So wurde zum zweiten Mal der Schüler*innen-Preis der Sektion Phykologie zum Thema „Mit Algen die Zukunft gestalten“ verliehen. Der Preis ging an Hanna Reichinger, eine Absolventin des Gymnasiums (BORG) Straßwalchen in Österreich, die Haematococcus zur Gewinnung von Astaxanthin für den biotechnologischen Nutzen kultivierte. Der Pringsheim Preis für die beste präsentierte Doktorarbeit ging an Charlotte Permann, MSc., Innsbruck, für Ihren herausragenden Vortrag zum Thema: Sexual reproduction in Zygnematophyceae – a key to terrestrialization? Der Studierenden-Förderpreis für die beste Bachelor-/Masterarbeit wurde an Nina Rittmeier, Innsbruck, verliehen, zum Thema „Control of cell division and chromosome countings in three strains of the filamentous green alga Zygnema (Zygnematophyceae, Charophyta)“. Weiterhin wurden Preise für die besten Poster von Promovierenden verliehen. Mit unserer Hans-Adolph von Stosch Medaille zeichneten wir sen. Prof. Dr. Christian Wilhelm aus.

ganzen Tagungsbericht mit Fotos bei der DBG lesen:

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News · Sektion Phykologie

Zweiter Schüler*innen-Preis verliehen

Den Schüler*innen-Preis der Sektion erhielt Hanna Reichinger (Mitte) aus der Hand von Prof. Dr. Maria Mittag und Prof. Dr. Andreas Holzinger. Foto: Trang Vuong

Während der 20. Phykologie-Tagung in den Rosensälen von Jena wurde zum zweiten Mal der Schüler*innen-Preis der Sektion Phykologie zum Thema „Mit Algen die Zukunft gestalten“ verliehen. Der Preis ging an Hanna Reichinger, eine Absolventin des Gymnasiums (BORG) Straßwalchen in Österreich, die Haematococcus zur Gewinnung von Astaxanthin für den biotechnologischen Nutzen kultivierte. Die weiteren Plätze belegten ein Göttinger und ein Berliner Team:

1. Platz: H. Reichinger „Kultivierung von Haematococcus zur Gewinnung von Astaxanthin für den biotechnologischen Nutzen“ (Gymnasium BORG Straßwalchen)
2. Platz: M. Löhr, T. Koch und R. Spohrleder „Green Filters: Wie Algen zur Säuberung von Wasser beitragen können“ (Otto-Hahn-Gymnasium Göttingen)
3. Platz: L. Hafermann und H. Hoang „Algae vs. Metals: die Detoxwirkung der Chlorella vulgaris“ (Andreas-Gymnasium Berlin)

News · Sektion Phykologie

Neue Vorstandsmitglieder gewählt

Der neue Vorstand der Sektion Phykologie (v.l.n.r.): Dr. Maike Lorenz, Dr. Thomas Leya, Jun.-Prof. Klaus Herburger, PhD, Prof. Dr. Claudia Büchel, Charlotte Permann, Prof. Dr. Severin Sasso, Prof. Dr. Peter Kroth. Foto: Trang Vuong

Drei Mitglieder des Vorstands, welche seit vielen Jahren dem Vorstand angehörten, traten nicht mehr zur Wahl an und machten Platz für den Nachwuchs: die Graduiertensprecherin Dr. Karin Glaser, der Schriftführer Prof. Dr. Andreas Holzinger und die 1. Vorsitzende Prof. Dr. Maria Mittag. Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 13. März 2023 wurden die folgenden Mitglieder gewählt, die sich zur Vorstandswahl gestellt hatten:

Prof. Dr. Claudia Büchel (1. Vorsitzende), Dr. Thomas Leya (2. Vorsitzender), Jun.-Prof. Klaus Herburger, PhD (Schriftführer), Dr. Maike Lorenz (Kassenwartin), Beisitzer: Prof. Dr. Severin Sasso, Graduierten Beisitzerin: Charlotte Permann, Vertreter in der Federation of European Phycological Societies (FEPS): Prof. Dr. Peter Kroth.

Pressemitteilung

Alge des Jahres 2023: Die landlebende Jochalge Serritaenia baut ihren eigenen Sonnenschirm

Serritaenia-Kolonien auf den Blättchen des Frauenhaarmooses, gesammelt im Oberbergischen Land. Foto: Sebastian Hess

Die feuchten Wälder des ozeanisch geprägten westlichen Deutschlands beherbergen eine reiche Algenflora. Anna Busch und Dr. Sebastian Hess von der Universität zu Köln untersuchen seit einigen Jahren schwärzliche Überzüge auf Moosen, Totholz und Baumstämmen. Diese entpuppten sich durch ihre mikroskopischen und genetischen Analysen als eine neue Mikroalgen-Gattung mit einer bis dato unbekannten und ziemlich einzigartigen Sonnenschutzstrategie. Wie die Biolog*innen herausfanden, bilden die Algen farbige Gallerthüllen, die effizient Licht und UV-Strahlung blocken und so ein Leben an Land ermöglichen. Busch und Hess, die der „Sonnenschirmalge“ auch einen wissenschaftlichen Namen verliehen haben, sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Diese kürte die Gattung Serritaenia aufgrund ihrer bemerkenswerten Fähigkeiten zur Alge des Jahres 2023.

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News · Publikation

Zweite eingeschleppte Schlauchalge beschleunigt Veränderungen im Wattenmeer

Die neu eingeschleppte Schlauchalge Vaucheria longicaulis hat feine Fäden in denen sich der Schlick ablagert. Sie breitete sich seit September 2020 im Sylter Watt aus. Foto und (c): Karsten Reise

Inzwischen ist eine zweite Schlauchalge ins Wattenmeer eingewandert und als Vaucheria longicaulis identifiziert, wie Forschende der Universität Göttingen, vom Alfred-Wegener-Institut des Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung und des Nationalparks Niedersächisches Wattenmeer jüngst im Fachjournal Phycologia belegen [1]. Diese eingeschleppte Art mit dünnen Fäden breitet sich ebenfalls aus und sattelt auf die Schlickpolster der Sommer-Art Vaucheria velutina auf, deren Fäden dicker sind. So verstärkt die zweite Schlauchalge die bereits ausgelösten Veränderungen im Wattenmeer nochmals: Die Sommer-Art verbreitete sich im Watt der Insel Sylt und häuft über gerippeltem Nordseeboden Schlick an. Zwischen dem grasartigen Rasen der Alge bleibt feiner Schlick hängen, der gut zehn Zentimeter aufragt und so die Topografie und die Zusammensetzung der Sedimente des Meeresbodens nachhaltig verändert. Aus Sandwatt werden matschige Flachwasserzonen, wie eine weitere Publikation in diesem Jahr belegt [2]. Überall dort, wo sich die Polster der Schlickalge Vaucheria velutina ausbreiten, sind keine Wattwürmer mehr zu finden [3]. Da der Wattwurm einer der bedeutsamsten Tiere des Watts ist, rechnen die beteiligten Biologinnen und Biologen mit einer nachhaltigen Veränderung des Ökosystems Wattenmeer durch die eingeschleppten Algen. Unsere Sektion Phykologie hatte daher bereits im Dezember 2020 auf die Ausbreitung der Vaucheria-Algen hingewiesen und sie zur Alge des Jahres 2021 gewählt.

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[1] Rybalka, N., Epkes, S., Wegner, K. M., Michaelis, R., Reise. K. (2022): Invasive Vaucheria (Xanthophyceae) at the lower shore of the Wadden Sea. Phycologia. DOI: 10.1080/00318884.2022.2035532    
[2] Reise, K., Michaelis R., Rybalka, N. (2022): Invading grass-like alga transforms rippled sand bars into bumpy muddy flats: arrival of a game changer in the Wadden Sea? Aquatic Invasions 17(1): 1–20 (open access) https://www.reabic.net/aquaticinvasions/2022/AI_2022_Reise_etal.pdf
[3] Reise, K., Lackschewitz, D., Wegner, K. M. (2022): Marine turf of an invasive alga expels lugworms from the lower shore. Marine Biology 169: 16 (open access) DOI: 10.1007/s00227-021-04004-9

Ausschreibung

Zweiter Schüler*innen-Preis: Mit Algen die Zukunft gestalten

Dank der vielen Arten und Verwendungen ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten für Projekte rund um das Thema Algen für den Wettbewerb. Fotos: Mitwirkende in der Sektion Phykologie

Alle Schülerinnen und Schüler in Gymnasien, Gesamtschulen und ähnlichen Einrichtungen können Projekte zum zweiten Wettbewerb „Mit Algen die Zukunft gestalten“ einreichen. Jedes Projekt kann teilnehmen, sofern die Einreichenden 16 Jahre oder älter sind. Den Preistragenden winken nicht nur eine Auszeichnung und ein Sachpreis, sondern auch eine Einladung zur nächsten wissenschaftlichen Konferenz der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft, in der die ausschreibenden Algen-Forscher*innen organisiert sind. Vom 12. bis 15. März 2023 in Jena können die Preistragenden ihr Projekt den Forscherinnen und Forschern vorstellen. Einsendeschluss ist der 30. November 2022.

Unser Flyer (pdf-Datei) fasst die nachfolgenden Informationen zusammen.

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Pressemitteilung

Alge des Jahres 2022: Panzergeißler Stylodinium droht zu verschwinden, bevor seine kuriose Lebensweise erforscht ist

Die kugelförmige Alge Stylodinium cf. bavariense aus den ehemaligen Torfstichen nahe des bayerischen Seeon heftet sich mit einem Stiel an eine fadenförmige Alge, nachdem sie ihr schwimmendes Stadium aufgegeben hat. Lichtmikroskopische Aufnahme: Corinna Romeikat, Ludwig-Maximilians-Universität München

Eine im Verborgenen heimischer Moore lebende Alge namens Stylodinium haben Forschende zur Alge des Jahres 2022 gewählt. Sie heftet sich an andere Algen an, auch wenn sie eigentlich selbst schwimmen kann, und gibt daher Rätsel auf. Doch der einzellige Panzergeißler droht gemeinsam mit seinem Lebensraum zu verschwinden, noch bevor seine den Aufsitzerpflanzen im Regenwald ähnliche Lebensweise erforscht ist. Stylodinium dient außerdem der Erkennung ökologisch intakter Moor-Gewässer. Die Stielalge kann der Biodiversitäts- und Klimaforschung dienen, wenn deren Arten zweifelsfrei bestimmbar werden. Daran arbeiten Teams um Prof. Dr. Marc Gottschling von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und Dr. Urban Tillmann vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Beide Algenforscher sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), in der all jene Wissenschaftler*innen organisiert sind, die Stylodinium zur Alge des Jahres gewählt haben.

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News

Alge des Jahres 2021: Schlauchalge Vaucheria velutina verändert das Wattenmeer

Die sich rasch ausbreitende Alge Vaucheria velutina häuft über sandigem Wattboden große Mengen Schlick an (linke Seite). Am Horizont liegt die Insel Sylt. Foto: Karsten Reise

Weit draußen im Sylter Watt, wo sonst Seehunde auf Sandbänken dösen, steckte der Wattforscher Karsten Reise vom Alfred-Wegener-Institut dieses Jahr unverhofft in weichem Schlick fest. Hier entdeckte er im Sommer erstmals Schlauchalgen, die über weite Flächen verbreitet waren und sonst nur am Ufer wachsen. In den Vaucheria-Algen verfängt sich der Schlick, wodurch die Gänge der Wattwürmer verstopft werden. Somit verändert sich das Weltnaturerbe Wattenmeer. Wie Nataliya Rybalka von der Universität Göttingen durch molekulargenetische Analysen herausfand, stammen die gelbgrünen Vaucheria velutina Algen von nur einem Mutter-Organismus ab. Die von diesem Klon besiedelten Areale dehnten sich schnell auf einer Fläche von mehr als 280 Fußballfeldern aus. Aufgrund ihrer plötzlichen Dominanz und den absehbaren ökologischen Folgen haben Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft Vaucheria velutina zur Alge des Jahres 2021 gewählt.

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News

Erster Schüler*innen-Preis verliehen

Zum ersten Mal hat die Sektion Phykologie den Preis für den im vergangenen Jahr ausgelobten Wettbewerb für herausragende Projekte "Mit Algen die Zukunft gestalten" verliehen. Von den insgesamt 16 eingegangenen Projektschilderungen belegten:
Den ersten Platz Lorena Koch und Aileen Girschik vom Gymnasium Spaichingen für ihr Projekt Power-to-X: Butan, Buten und Wasserstoff aus Algenextrakt, in dem sie gemeinsam mit ihrem Lehrer Manuel Vogel erkundet hatten, wie man Algen-Extrakte zur Gewinnung von Biogas verwenden kann. Die beiden Schülerinnen erhielten eine Urkunde sowie ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro und stellten ihr Konzept und die Experimente in einem Vortrag vor.
Die Preise zwei und drei gingen an: Christina Schachner vom Johannes-Heidenhain-Gymnasium Traunreut für Green Energy - Optimierung der Wachstumsbedingungen von Chlorella Algen zur Biodieselherstellung sowie an Nicole Fröhlich und Kathrin Schreder von der Schule HTL Glas und Chemie für das Projekt Das Leuchten der Algen.

Fotos der Preisverleihung finden Mitglieder im Intranet (LogIn)

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News · Nachwuchsförderung

Wissenschaftspreise verliehen

Während der 18. wissenschaftlichen Tagung unserer Sektion (8. bis 11. März 2020) erhielten die folgenden beiden Arbeiten unsere beiden Preise:

Den Ernst-Georg-Pringsheim-Preis für die beste präsentierte Doktorarbeit erhielt Soo Hyun Im (Konstanz) für Ihren Vortrag: Characterization of Aureochromes - Novel Blue Light Photoreceptors in Diatoms.

Den Studierenden-Förderpreis für die beste Masterarbeit erhielt Anna Busch (Köln), für ihren Vortrag: A UV-inducible sunscreen pigment found in the extracellular mucilage of aerophytic green algae (Zygnematophyceae)

Bilder der Preisübergaben finden Sie im Intranet (LogIn erforderlich).

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News · Tagungsbericht

Phykologentagung in der Eifel

Die Teilnehmenden diskutierten phykologische Forschungsergebnisse im Kloster Steinfeld. Foto: Kerstin Hoef-Emden

Die 18. wissenschaftliche Tagung der Sektion Phykologie fand vom 8. bis 11. März 2020 im Kloster Steinfeld in der Eifel statt. Prof. Dr. Burkhard Becker hatte die Algenforscher*innen zum wissenschaftlichen Austausch geladen und 65 Teilnehmende waren dem Ruf gefolgt. Prof. Dr. Peter Kroth, Vorstandsmitglied und Bindeglied zur Federation of European Phycological Societies (FEPS), listet die Vorträge und Tagungsschwerpunkte in den Actualia unserer "Mutter" Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG). Die Sektion verlieh erstmals den Schüler*innen-Preis und zeichnete hervorragende Vorträge und Poster der Nachwuchskräfte mit Preisen aus. Die turnusgemäße Wahl der Sprecher*innen und Funktionäre bestätigte alle amtierenden Mitglieder des Vorstands im Amt.

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Pressemitteilung

Alge des Jahres 2020: Chromera velia, autonomer Verwandter prominenter Parasiten

Die Alge Chromera velia im Lichtmikroskop. Die Chloroplasten mit dem einzigartigen genetischen Code erscheinen im Lichtmikroskop goldbraun. Aufnahme: Miroslav Oborník

Die Alge Chromera velia lebt im australischen Great Barrier Reef in Gesellschaft von Korallen. Sie ist verwandt mit Parasiten wie den Malaria-Erregern. Die Alge kann jedoch ohne Wirt leben, wohingegen Parasiten von ihren Wirten abhängig sind. Chromera velia verbindet die Lebensweise freilebender Algen mit der von Parasiten. Sie hilft so die Evolution der Krankheitserreger zu verstehen. Algenforscherinnen und Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) haben Chromera velia nun zur Alge des Jahres 2020 gewählt.

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News · Veranstaltung

Sektionstagung: jetzt anmelden!

Ab sorfort kann man sich für die Sektionstagung 2020 registrieren. Auf Ihre Anmeldung und Abstract-Einreichung freut sich das Team um Organisator Prof. Dr. Burkhard Becker (Uni Köln). Die Konferenz findet vom 8. bis 11. März 2020 im Kloster Steinfeld in der Eifel in der Nähe von Köln statt. Early-Bird-Rabatte winken bei Anmeldung bis zum 6.12. 2019.

Ihr folgt vom 11. bis 13. März 2020 ein Algen-Bestimmungskurs, für den man sich ebenfalls anmelden kann.

Details siehe Tagungswebsite

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News

Erster Schüler-Wettbewerb: Mit Algen die Zukunft gestalten

Dank der vielen Arten und Verwendungen ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten für Projekte rund um das Thema Algen für den Wettbewerb. Fotos: Mitwirkende in der Sektion Phykologie

Alle Schülerinnen und Schüler in Gymnasien, Gesamtschulen und ähnlichen Einrichtungen können Projekte einreichen zum ersten Wettbewerb „Mit Algen die Zukunft gestalten“. Jedes Projekt kann teilnehmen, sofern die Einreichenden 16 Jahre oder älter sind. Den Preistragenden winken nicht nur Auszeichnung und Preisgeld, sondern auch eine Einladung zur nächsten wissenschaftlichen Konferenz der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft, in der die ausschreibenden Algenforscher*innen organisiert sind. Vom 8. bis 11. März 2020 in Steinfeld in der Eifel können die Preistragenden ihr Projekt den Forscherinnen und Forschern vorstellen. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2020.

Unser Flyer (pdf-Datei) fasst die nachfolgenden Informationen zusammen.

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Pressemitteilung

Seit 200 Jahren bekannt und noch voller Rätsel: Die blutrote Schneealge ist Alge des Jahres 2019

Die leuchtend roten Schneefelder, die die Blutschneealgen enthalten, erstrecken sich über weite Flächen, wie hier auf dem Doktorbreen-Gletscher in Spitzbergen im August 2004. Foto: Thomas Leya

Die Alge Chlamydomonas nivalis, die auf der ganzen Welt Schnee blutrot zu färben vermag, haben Forschende zur Alge des Jahres gewählt. Auch 200 Jahre nach einer Expedition, bei der Kapitän John Ross auf einer Polarfahrt den Roten Schnee zeichnete und den Verursacher im Mikroskop zu erkennen suchte, gibt die Alge weiterhin Rätsel auf. Schneealgenexperte Dr. Thomas Leya vom Potsdamer Fraunhofer IZI-BB erklärt, warum das so ist und wo der winzige Einzeller zu entdecken ist. Leya ist Mitglied der Sektion Phykologie, in der die Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) organisiert sind, die Chlamydomonas nivalis zur Alge des Jahres 2019 gewählt haben.

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News

Algenkalender 2019

Die Alge Chaetophora elegans ziert das Deckblatt des Kalenders (links). Das Oktober-Blatt zeigt die Alge Actinoptychus senarius. Alle Aufnahmen: Gerd Günther

Das Deckblatt des Kalenders zeigt eine Dunkelfeldaufnahme der fädigen Grünalge Chaetophora elegans. Im Inneren sind unter anderem die Zieralge Micrasterias apiculata und das Cyanobakterium Chroococcus turgidus abgebildet. Um Arten wie die marine Kieselalge Actinoptychus senarius räumlich besser darstellen zu können (siehe Bild), hat der Fotograf (Mikrofotografie-Spezialist Gerd Günther, www.mikroskopia.de) optische Schnittserien durch Zellen gemacht und anschließend die Bilder in einer Fotomontage zusammengestellt. Bestellen kann man den Algen-Kalender wieder bei unseren Sektionsmitgliedern des Kölner Biozentrums Culture Collection of Algae at the University of Cologne (CCAC). Deren Website bietet eine Vorschau aller Algenaufnahmen für die 12 Monate.
Quelle: CCAC

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Ehrenmedaille für Christian Wiencke

Professor Dr. Christian Wiencke (links) erhielt die Auszeichnung von Laudator Kai Bischof und der Sprecherin Regine Jahn. Foto: Kerstin Hoef-Emden

Die Hans Adolph-von-Stosch-Medaille erhielt Professor Dr. Christian Wiencke vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung während eines festlichen Kongress-Dinners der Sektionstagung in Berchtesgaden. Mit der Ehrenmedaille würdigt die Sektion seine langjährigen Verdienste für die Algenforschung und insbesondere sein Engagement für die Polarforschung auf Spitzbergen und in der Antarktis. In einer bewegenden und begeisternden Laudatio beschrieb Professor Kai Bischof aus Bremen darüber hinaus sein wertvolles Wirken in und für die Sektion; auch das Logo der Sektion geht auf Wiencke zurück.

zu den weiteren Fotos der Verleihung

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Nachwuchsförderung

Preisverleihungen 2018

Alle ausgezeichneten Nachwuchsphykologinnen und die Gewinner der Buchverlosung. Fotos: Kerstin Hoef-Emden

Der Pringsheim-Preis für herausragende Doktorarbeiten wurde dieses Jahr an Dr. Miriam Bernard, Sorbonne Universités, Roscoff, für ihre Arbeit zu Endophyten in der Makroalge Saccharina latissima verliehen. Den Algological Studies-Förderpreis für die beste Präsentation einer Masterarbeit erhielt Ahn T. (Lina) Van, FU Berlin, für ihre Forschung zu phylogenetischen Beziehungen einiger Diatomeentaxa innerhalb der Cymbellaceae. Die Preise für die besten Poster gingen an Vivian Hotter, Uni Rostock, über biologische Bodenkrusten und an Liv Celin Krämer, Uni Mainz, über frühe Carotinoid-Biosynthesewege in Algen. Zudem wurden Buchgutscheine an neue Mitglieder der Sektion verlost.

zu allen Aufnahmen der Verleihung

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Bilder der 17. Sektionstagung

Die Tagung fand im Haus der Berge in Berchtesgaden statt. Foto: esw

Alle Aufnahmen der Sektionstagung (inkl. Kongress-Dinner, Tombola und Pausen) stehen Mitglieden nun im Intranet zur Verfügung.

zum Intranet (LogIn)

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News · Tagungsbericht

17. wissenschaftliche Tagung der Sektion

Bei herrlichem Sonnenschein stellten sich die Teilnehmenden zum Gruppenfoto vor das Haus der Berge. Foto: Kerstin Hoef-Emden

Über 100 Algenforscherinnen und -forscher aus sechs Ländern waren im März in Berchtesgaden zusammen gekommen, um sich über die jüngsten Forschungsergebnisse auszutauschen. Sie behandelten die ganze Vielfalt der Algenforschung in mehr als 40 Vorträgen und thematisierten Genome, Transkriptome, Metabolome, Metabarcoding sowie Aspekte zum Global Change neben Physiologie und angewandter Algenforschung. Der neu gewählte Beirat, Dr. Thomas Leya berichtet nicht nur über die Themen und Schwerpunkte, sondern auch über die Vorstandswahl, die preisgekrönten Nachwuchskräfte und erklärt, warum Professor Dr. Christian Wiencke mit der Ehren-Medaille der Sektion ausgezeichnet wurde.

Zur Tagungsnachlese von Thomas Leya (Fraunhofer IZI-BB), Beirat der Sektion Phykologie, auf der DBG-Website

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News

Vorstandsmitglieder einstimmig (wieder-)gewählt

Professorin Dr. Maria Mittag von der Uni Jena wurde einstimmig zur neuen Sprecherin der Sektion Phykologie gewählt. Sie hatte zuvor als stellvertretende Sprecherin von Dr. Regine Jahn (BGBM Berlin) amtiert. Jahn, bislang erste Sprecherin, hatte sich nach nunmehr 10 Jahren im Vorstand der Sektion von dem Amt zurückgezogen. Auch die anderen Mitglieder des bisherigen Vorstands wurden bei der turnusgemäßen Wahl in Berchtesgaden einstimmig gewählt: Prof. Dr. Claudia Büchel ist nun zweite Sprecherin der Sektion und war in der vorangegangenen Amtsperiode Beisitzerin. Als neuer Beisitzer fungiert nun Dr. Thomas Leya vom Fraunhofer-IZI in Potsdam. Die im Amt bestätigten Schriftführer Assoz.-Prof. Dr. Andreas Holzinger, Schatzmeisterin Dr. Maike Lorenz, Graduierten Beisitzerin Dr. Karin Glaser und der Vertreter in der Federation of European Phycological Societies (FEPS) Prof. Dr. Peter Kroth traten wie die oben Genannten mit dem Wahldatum ihre Vorstandsämter an. Neuer Kassenprüfer ist Dr. Martin Lohr von der Uni Mainz.

zur Übersicht des amtierenden Vorstands

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News · Veranstaltung

Conference of the Phycology Section

Die wissenschaftliche Tagung unserer Sektion Phykologie in der DBG mit Themen rund um die Algenforschung wird vom 11.-14. März 2018 in Berchtesgaden stattfinden. Die Programm-Übersicht und die Abstracts stehen auf der Konferenz-Website zum Download zur Verfügung.
Zur Website

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Pressemitteilung

Klebsormidium: Pendler zwischen scheintot und Wiedererwachen ist Alge des Jahres 2018

Die Alge Klebsormidium lebt in Bodenkrusten wie hier in der Eiswüste der norwegischen Insel Spitzbergens, wo kaum noch Leben möglich ist. Foto und ©: Ulf Karsten, Universität Rostock

Die mehrzellige Grünalge Klebsormidium lebt an Land an solchen Orten, wo keine andere Pflanze mehr wachsen kann. Als weltweit verbreiteter Pionier schafft sie neue Lebensräume, was Farmer und Wüstenanrainer nutzen. Forscher interessieren sich für ihre biologischen Tricks, wie sie zwischen leblos und Wiedererwachen hin und her wechselt. Die Professoren Andreas Holzinger (Universität Innsbruck) und Ulf Karsten (Universität Rostock) erforschen in enger Kooperation die Fähigkeiten, die die Alge vor Austrocknung und gefährlichen UV-Strahlen schützt. Beide sind Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG), die Klebsormidium zur Alge des Jahres 2018 kürte.

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Aus der Forschung
News · Forschungsergebnis

Algen geben Aufschluss über 600 Millionen Jahre Evolution der Pflanzen

Proben der Alge Mesotaenium endlicherianum, die seit über 25 Jahren in der Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen (SAG) sicher aufbewahrt werden. Dieses Bild zeigt den einzigartigen Versuchsaufbau dort, der es den Forschenden ermöglichte, Mesotaenium endlicherianum einem kontinuierlichen Bereich unterschiedlicher Lichtintensitäten und Temperaturen auszusetzen. Foto: Janine Fürst-Jansen

Die erstaunliche Vielfalt pflanzlicher Lebewesen geht auf ein Ereignis zurück, das in der Erdgeschichte einmalig ist: der Landgang der Pflanzen. Damals entwickelte sich eine Gruppe aquatischer Algen zu den ersten Pflanzen, die weltweit Land als neuen Lebensraum eroberten. Nachkommen dieser Algen werden noch heute im Labor untersucht, um die Evolution zu enträtseln. Nun hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Jan de Vries von der Universität Göttingen für die einzellige Alge Mesotaenium endlicherianum, ein Vertreter der engsten Verwandten der Landpflanzen, einen großen Datensatz zur Genexpression erstellt und daraus molekulare Netzwerke ermittelt. Dabei zeigten sich Gemeinsamkeiten zwischen der Alge und Landpflanzen. Das Forschungsteam hatte dazu zehn Milliarden RNA-Schnipsel untersucht und „Knotenpunkt-Gene“ ermittelt, die in verschiedenen Algen und Pflanzen zusammenarbeiten. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature Plants erschienen.

Quelle: Uni Göttingen

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News

Filmtipp: Algenforscher aus der Pfalz wollen die Welt retten

In einer Höhle nahe dem spanischen Bilboa sucht das Team von Michael Lakatos Mikroalgen, die auch bei Dunkelheit wachsen. Foto: Michael Lakatos

Ein TV-Team des SWR hat die Forschungsarbeiten rund um Dr. Michael Lakatos und Dr. Patrick Jung von der Hochschule Kaiserslautern ein Jahr lang begleitet und eine Dokumentation über diverse Anwendungen von Mikroalgen zusammengestellt. Der 30minütige Film zeigt, welche Lösungen Algen und deren Erforschung uns offerieren, etwa als nachwachsender Zementersatz. Spannend sind auch die Fragen, wie manche Blaualgen im Dunklen Photosynthese betreiben oder wie Algen in der trockensten Wüste der Erde überleben. Er wurde am 24. Mai im SWR in der Rubrik „made in Südwest“ / „Grün ist die Hoffnung“ ausgestrahlt. Ein fünfminütiger Teaser machte am Vortrag Appetit auf den Film (in der Landesschau Rheinland-Pfalz: 3:40 – 8:36 min). 

Der gesamte Film steht ein Jahr lang in der SWR-Mediathek bereit:

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News · Forschungsergebnis

Biosynthese von Fucoxanthin in der Kieselalge Phaeodactylum tricornutum entschlüsselt

In den braun gefärbten Kieselalgen absorbiert das Carotinoid Fucoxanthin grünes Licht und überträgt die Energie auf fotosynthetische Chlorophylle, die einen Teil der Energie als rotes Fluoreszenzlicht abstrahlen (rechts). Zellen der grünen Mutante fehlt Fucoxanthin und sie zeigen daher in grünem Licht eine deutlich schwächere Chlorophyllfluoreszenz (links). Foto und (c): Martin Lohr und Christof Rickert

Die Biosynthese des Lichtsammelcarotinoids Fucoxanthin ist unerwartet komplex und enthält drei bisher nicht beschriebene Carotinoide als Zwischenstufen. Ausgangspunkt sind Pigmente zum Schutz gegen hohe Lichtintensitäten. Das berichten Forschende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Die die Arbeitsgruppen von Dr. Martin Lohr an der JGU, Prof. Dr. Graham Peers an der Colorado State University in Fort Collins, USA, und Prof. Dr. Xiaobo Li an der Westlake University in Hangzhou, China, haben den Biosyntheseweg dieses weitverbreiteten Pigmentes in Kieselalgen weitgehend aufgeklärt. Dazu haben sie in der Kieselalge Phaeodactylum tricornutum mit der Genschere CRISPR/Cas9 gezielt Gene für Kandidatenenzyme ausgeschaltet, die eine Ähnlichkeit zu Enzymen mit bereits bekannter Funktion in der Carotinoidbiosynthese von Landpflanzen aufweisen. Die Ergebnisse legen nahe, dass Braunalgen einen abgewandelten Syntheseweg für Fucoxanthin nutzen. Eine Übertragung des vollständigen Fucoxanthin-Biosynthesewegs in andere Organismen ist noch nicht möglich. Allerdings erwarten die Autoren, dass die Identifizierung der noch fehlenden Enzyme dank ihrer Ergebnisse nun deutlich erleichtert wird. Darüber hinaus eröffnen die grünen Phaeodactylum-Mutanten ganz neue Untersuchungsmöglichkeiten für ein besseres Verständnis der Biogenese und der Funktion des Fotosyntheseapparats in den ökologisch wichtigen Kieselalgen.

Quelle: JGU

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News · Veranstaltung

Young Algaeneers Symposium (YAS) 2021

Jun. Prof. Dr. Julie Zedler, Dr. David Russo (beide Friedrich Schiller Universtität Jena) organisieren mit zwei Kolleginnen aus Italien und UK das Young Algaeneers 2021 Symposium unter der Schirmherrschaft der European Algae Biomass Association (EABA). Das Symposium von jungen Forschenden für angehende Forscherinnen und Forscher, die sich für den Algenbiomasse-Sektor interessieren, findet vom 10. bis 12. Mai 2021 als virtuelle Veranstaltung statt.

Programmübersicht und Registrierung auf der Tagungswebsite

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News · In den Medien

TV-Tipp: Algen - Ein unbekannter Rohstoff

Können Algen tatsächlich Erdöl ersetzen und eine Welt ohne Plastik schaffen, Krankheiten heilen und die Welt ernähren? Was Wissenschaftlerinnen und Forscher davon heute schon Wirklichkeit werden lassen, zeigt dieser Film am 4. Juli um 21:45 Uhr im Fernsehkanal von ARTE-TV.

Zur Vorschau / Zum Trailer (bei ARTE)

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News · Publikation

‘Understanding the Algae to Land Plant transition’ Sonderband in Journal of Experimental Botany

Das Bild zeigt Zygnema circumcarinatum. Foto: Andreas Holzinger

Im Juli letzten Jahres wurde ein Satelliten Treffen zum jährlichen Treffen der Society of Experimental Biology in Sevilla, Spanien veranstaltet, und daraus hat sich ein Sonderband für die renommierte Zeitschrift Journal of Experimental Botany entwickelt. In dem von Henrik Buschmann und Andreas Holzinger editiertem Band sind 12 Publikationen zu finden, 6 Reviews und 6 Originalarbeiten. Die Themen reichen über den Weg zur Vielzelligkeit in Charophyten, abiotischer Stresstoleranz, den evolutionären Ursprüngen des Auxin Transportes bis zur Etablierung neuer Modellorganismen. Aber auch Metabolomanaylsen, Algen-Bakterien Interaktionen in einem chlorophytischen Modellsystem, eine umfassende Analyse von ‚non-animal‘ Peroxidasen und Chloroplasten- und Mitochondrialen Genomen sind Themen die in den Forschungsarbeiten behandelt werden. Wir schlagen vor einfach einmal hineinzulesen:

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News

Algenpionierin Elsa-Lore Kusel-Fetzmann verstorben

Elsa-Lore Kusel-Fetzmann beim Algensammeln. Foto: Michael Schagerl

Ende April erreichte uns die traurige Nachricht vom Ableben unserer Mentorin, Kollegin und Freundin Prof. Elsa-Lore Kusel-Fetzmann. Sie war stark in die Gründung der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft involviert, die 1984 in Wien stattfand. Elsa-Lore Kusel-Fetzmann war bei den meisten Tagungen der Sektion bis ins hohe Alter präsent und stets eifrige Diskussionspartnerin.

Elsa-Lore Kusel-Fetzmann studierte in Wien bei Karl Höfler und widmete sich zunächst der Algensoziologie in Augewässern. Auf diesem Gebiet habilitierte sie 1963 an der Universität Wien. Weitere Lehrer waren Franz Ruttner und Heinrich Skuja. Ein Höhepunkt ihrer akademischen Ausbildung stellte der Gastaufenthalt bei Skuja in Uppsala dar, wo sie ihr Zeichentalent perfektionierte. Im Jahr 1977 wurde Elsa-Lore Kusel-Fetzmann in die Professorenkurie berufen und leitete ab diesem Zeitpunkt die Abteilung Hydrobotanik. Sie war damals eine der ganz wenigen Frauen, die solch eine Laufbahn in der männerdominierten Akademikerwelt schafften. Elsa-Lore Kusel-Fetzmann baute in Wien eine umfangreiche Algenkultursammlung mit rund 900 Stämmen auf. Einen Großteil der Kulturen sammelte und isolierte sie selbst auf vielen Reisen, die sie unter anderem in die Arktis, nach Australien und nach Südamerika führten. Stets hatte sie ein kleines Planktonnetz und Probengefäße mit dabei.

Elsa-Lore Kusel-Fetzmann war in erster Linie traditionelle Taxonomin. In Zusammenarbeit mit Heinz Löffler studierte sie die Algenflora tropischer Gebirgsseen. In späteren Jahren bearbeitete sie mit großem Eifer die Euglenophytenflora des Neusiedlersees. Neben Arbeiten zur Desmidiaceenflora in Hochmooren weckten zunehmend auch Braunalgen des Süßwassers ihr Interesse. Gemeinsam mit ihrem Mann Hermann Kusel widmete sie sich auch den Meeresalgen.

Prof. Elsa-Lore Kusel-Fetzmann war eine Gelehrte vom alten Schlag, ausgestattet mit breitem Wissen aus der Biologie, Geographie und Geologie. Für viele Wissenschafter*innen und ihre Schüler*innen war sie mit ihrer Begeisterung für die Wunder der Natur ein Vorbild. Elsa-Lore ist im 89-igsten Lebensjahr friedlich entschlafen und hat nun ihre Ruhe gefunden. Ihre Persönlichkeit, selbstlose Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit werden uns immer in guter Erinnerung bleiben.

Eine Publikationsliste und detaillierte Biographie kann hier nachgelesen werden:

https://www.zobodat.at/biografien/Kusel-Fetzmann_Elsa_Lore_80.pdf

Michael Schagerl

News · Publikation

Erinnerungen an den Algen-Pionier Erich Lindemann

Das Bild zeigt Erich Lindemann im Ausschnitt eines Gruppenfotos, das anlässlich der Gründung der International Society of Limnology 1922 in Kiel aufgenommen wurde [reproduziert mit Erlaubnis des MPI Plön), sowie eine Zeichnung Erich Lindemanns des von ihm beschriebenen Peridinium cunningtonii var. pseudoquadridens [reproduziert mit Erlaubnis von Lindemann EBLW (1919) Untersuchungen über Süßwasserperidineen und ihre Variationsformen. Archiv für Protistenkunde 39: 209–262, pl. XVII]. Collage von Marc Gottschling

Fast wäre der 75. Todestag von dem Biologen Erich Lindemann am 2. Mai 2020 in Vergessenheit geraten.  Forschende der Ludwig-Maximilians-Universität München im Bereich Systematische Botanik und Mykologie und des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie / Plön haben nun zahlreiche neue Informationen über Erich Lindemann zusammengetragen, die in der Zeitschrift Protist im Juli publiziert werden.  Der Lehrer und Wissenschaftler war ein Pionier auf dem Gebiet der Algenkunde und hat in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zahlreiche Studien veröffentlicht.  Erich Lindemann ist der Autor von 4 Gattungsnamen, 30 Artnamen und nicht weniger als 70 wissenschaftlicher Namen unterhalb des Artniveaus.  Er war ein Vorreiter und seiner Zeit weit voraus mit seinen unermüdlichen Versuchen, Einzeller wie es die Dinophyten und Ciliaten sind zu kultivieren. Erich Lindemann versprach sich davon ein besseres Verständnis der Organismen hinsichtlich ihrer Variabilität und Reproduktion.  Die Forschenden aus München und Plön haben außerdem in den Sammlungen des Botanischen Museums Berlin einen umfangreichen Briefwechsel zwischen Erich Lindemann und dem Lehrer und Wissenschaftler Willy Baumeister entdeckt.  Darin finden sich einzigartige Zeugnisse von der Motivation des Forschers und zahlreiche biografische Ereignisse, die zeit- und wissenschaftsgeschichtlich von großem Interesse sind.  Erich Lindemann starb im Alter von nur 57 Jahren laut Totenschein in der Landesheilanstalt Eichberg unter ungeklärten Umständen am 2. Mai 1945.

Zugrunde liegende Arbeit:  Gottschling* M, I Martinsen & B Meyer (in press):  A forgotten pioneer: The little known biographic stages of Erich Lindemann’s life (1888–1945).  Protist.

News · Köpfe und Karrieren

Irene Manton Vortrags-Preis an Daniel Liesner

Vortrags-Preisträger Daniel Liesner. Foto: Tanja Glbwatty

Unser Sektionsmitglied Daniel Liesner erhielt auf dem 68. Annual Meeting of the British Phycological Society 2020 in Plymouth den Irene Manton-Preis für den besten studentischen Vortrag. Daniel Liesner ist Doktorand in der AG Felsküstenökologie von Dr. Inka Bartsch am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. In seiner Doktorarbeit untersucht er die Auswirkung von Temperaturänderungen beim Seetang Laminaria digitata über dessen Lebenszyklusstadien hinweg und entlang geographischer Breitengradienten. Die in seinem Vortrag präsentierte Studie zeigt, dass sich einige L. digitata Populationen entlang der europäischen Verbreitung angepasst haben bzgl. ihrer Reaktion auf für den Seetang erhöhte Temperaturen bis zu 23°C. Besonders L. digitata aus Spitzbergen zeigte eine starke physiologische Hitzestressreaktion, während L. digitata von den natürlich wärmeren Standorten Helgoland und Quiberon (Bretagne) reduzierte Stressreaktionen bzw. besseres Wachstum bei „Hitze“ zeigten.

News · Köpfe und Karrieren

Bachelorstudentin erhält Irene Manton-Preis für bestes Poster

Nele Schimpf gewann den Irene Manton-Preis für das beste studentische Poster auf der Tagung der britischen phykologischen Gesellschaft. Foto: Kiara Franke

Die Bachelorstudentin Nele Schimpf hat für ihr Poster mit dem Titel Thermal tolerance of Laminaria digitata gametophytes suggest subtle population differences auf der 68. Jahrestagung der British Phycological Society, Plymouth, UK, den Irene Manton Preis für das beste studentische Poster erhalten. Nele Schimpf studiert Meeresbiologie und Ozeanografie an der University of Plymouth und absolvierte als Teil ihres Studiums ein 8-monatiges Praktikum am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven in der AG Felsküstenökologie von Dr. Inka Bartsch. Die präsentierten Daten zeigen, dass der Gametophyt (haploides Gametenbildendes-Lebensstadium) des Brauntanges Laminaria digitata entlang seines gesamten Verbreitungsgradienten bei einer relativen uniformen Temperatur von 24°C überleben kann, unabhängig davon ob es sich um eine Population aus dem Norden Norwegens oder dem Süden der Bretagne handelt.

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Tagungen

20. Sektionstagung Phykologie

Die Sektionstagung (20th Scientific Conference of the Section Phycology) fand vom 12. bis 15. März 2023 in den Rosensälen in Jena statt. Einen Tagungsbericht bietet die Website der DBG und diese pdf-Datei auf unserer Website.
Die kommende, 21. Tagung der Sektion ist für Frühjahr 2025 in Göttingen geplant.

Über die Sektion

Im Portrait

Die Sektion ist das größte Netzwerk für Phykologie (Algologie) und Algenforschung im deutschsprachigen Raum. Als gemeinnützige Gruppe unter dem Dach der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) fördert sie Forscherinnen und Forscher und möchte auch Fachfremde für die faszinierende Welt der Algen begeistern. Die Sektion bringt Nachwuchskräfte voran, vereint alle Forschergenerationen und unterstützt den Austausch ihrer Mitglieder.

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